2. Kevin Trapp sollte als Nummer zwei zur WM fahren
Kevin Trapp spielt wohl die stärkste Saison seiner Karriere. Spätestens seit dem 2:1-Sieg der Eintracht beim FC Bayern, als er den Sieg mit mehreren Glanzparaden möglich gemacht hatte, läuft der 31-Jährige auf Hochtouren. Seine starken Leistungen wie unter anderem gegen den FC Barcelona im Viertelfinale haben maßgeblichen Anteil am Finaleinzug seines Teams.
Für Keeper-Legende Uli Stein ist Trapp derzeit sogar "besser als Manuel Neuer, weil er einfach einen Lauf hat", wie der ehemalige Frankfurter über den "Besten der Bundesliga" gegenüber der Bild schwärmte. Trapp hat bei vier Spielen mehr zwar fast doppelt so viele Gegentore als Neuer kassiert, vereitelt dafür aber auch Woche um Woche Hochkaräter.
Zudem hat der 31-Jährige sein Spiel mit dem Ball verbessert und seine Fehleranfälligkeit merklich in den Griff bekommen. Schon in den vergangenen Spielzeiten nach seiner Rückkehr aus Paris präsentierte er sich als meist sicherer Rückhalt, passend zur anstehenden WM im Winter in Katar ist der Knoten nun aber endgültig geplatzt.
Trapp wird zum ersten Mal in seiner Karriere unter anderen Vorzeichen zu einem großen Wettbewerb auf nationaler Ebene fahren. 2018 und 2021 hatte es jeweils langwierige Diskussionen gegeben, ob er überhaupt als dritter Torhüter nominiert werden sollte. In wenigen Monaten muss sich Bundestrainer Hansi Flick aber eigentlich fragen, ob Trapp nicht als Nummer zwei nach Katar reisen sollte.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Kapitän Neuer das Turnier noch einmal als klare Nummer eins bestreiten wird. Als erster Ersatz ist im Normalfall Marc-Andre ter Stegen vorgesehen, in der aktuellen Form braucht sich Trapp vor dem Barca-Torhüter aber keineswegs zu verstecken. Schließlich hatte er das direkte Duell auch schon im Viertelfinale der Europa League für sich entschieden.
Und wer weiß, vielleicht klappt es in Katar ja sogar mit dem ersten Turniereinsatz für Deutschland.