EM

England - Kroatien 1:0: Raheem Sterling sorgt für Auftaktsieg der Three Lions

EM 2021, Europameisterschaft
© getty

England hat das Auftaktspiel in Gruppe D bei der EM 2021 gewonnen. Die Three Lions bezwangen Kroatien vor heimischem Publikum im Wembley-Stadion in London mit 1:0 (0:0). Der eingewechselte Jude Bellingham vom BVB schrieb EM-Geschichte, Jadon Sancho dagegen stand nicht im Spieltagskader.

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Es war Englands erster Auftaktsieg bei einer Europameisterschaft. "It's coming home", skandierten die Fans nach dem entscheidenden Treffer von Raheem Sterling. Der Siegtorschütze mahnte nach dem Spiel: "Wir müssen uns konzentrieren. Es ist noch früh. Wir müssen weiter gewinnen, diese Siegermentalität haben und weiter angreifen."

Auch Kapitän Harry Kane genoss zwar die Euphorie auf den Rängen, verwies jedoch auf den "harten Weg", der auf die Engländer zukommen wird. Kroatien steht nach der Niederlage bereits unter Zugzwang. Die Ausgangslage sei jedoch "keine Katastrophe", sagte Sime Vrsaljko.

England - Kroatien: Die Analyse

Temporeicher Start der Three Lions, die durch Fodens Pfostenschuss (6.) und Philipps' Direktabnahme (9.) früh in Führung hätten gehen können. England war sofort präsent, ging aggressiv zu Werke und drängte die Kroaten in ihre eigene Hälfte - teils auch durch präzise lange Schläge in die Tiefe. Kroatien, das oft keinen Druck auf den Ball ausübte, überstand die Anfangsphase nur mit Glück.

Mit zunehmender Spieldauer glichen sich die Ballbesitzwerte jedoch an, das Geschehen war nicht mehr so einseitig. Beide Teams pressten gut, die Defensivreihen standen sicher und waren zweikampfstark. Kroatien versuchte es offensiv meist über die Flügel, blieb jedoch harmlos und in den Aktionen nicht zwingend genug.

Der WM-Zweite von 2018 in seinen Bemühungen meist auch zu langsam und behäbig, auch Tiefenläufe fanden kaum einmal statt. England beherrschte vor allem das Zentrum - kein Wunder daher, dass die Vorlage zur Führung im zweiten Abschnitt vom starken Philipps ausging. Wenig später hätte Kane beinahe auf 2:0 erhöht.

In der Folge veränderte sich an diesem Geschehen nur wenig, die Engländer hatten beim Verteidigen der dezenten Offensivbemühungen Kroatiens keine Probleme. Sterling hätte indes bei seinem freien Schuss die Entscheidung herbeiführen können (74.).

England - Kroatien: Die Aufstellungen

England: Pickford - Walker, Stones, Mings, Trippier - Phillips, Rice, Mount - Foden (71. Rashford), Kane (82. Bellingham), Sterling (90.+2 Calvert-Lewin).

Kroatien: Livakovic - Vrsaljko, Vida, Caleta-Car, Gvardiol - Brozovic (70. Vlasic) - Kramaric (70. Brekalo), Modric, Kovacic (85. Pasalic), Perisic - Rebic (78. Petkovic).

England - Kroatien: Die Daten des Spiels

Tor: 1:0 Sterling (57.)

  • Josko Gvardiol ist mit 19 der jüngste Spieler, der je für Kroatien bei einer EM oder WM zum Einsatz kam.
  • Erstmals seit einem EM-Gruppenspiel gegen Frankreich 1992 stand bei England kein Spieler von Liverpool oder ManUnited in der Startelf.
  • Sterling war in seinen 17 letzten England-Spielen an 19 Toren direkt beteiligt (13 Treffer, 6 Vorlagen). Zudem gewannen die Three Lions die letzten zehn Partien, in denen Sterling traf.
  • Der bei England eingewechselte Dortmunder Jude Bellingham wurde mit 17 Jahren und 349 Tagen zum jüngsten EM-Spieler der Geschichte. Zuvor war dies Jetro Willems von der Niederlande (18 Jahre, 71 Tage).

Der Star des Spiels: Kalvin Phillips (England)

Der Herrscher des Zentrums: Philipps räumte im Mittelfeld alles ab und hatte auch nach Ballgewinn gute Ideen. In der ersten Halbzeit brachte er alle seine 18 Pässe an den Mann, darunter auch drei lange Bälle. Sein Pass auf Sterling führte zum Führungstor.

Der Flop des Spiels: Andrej Kramaric (Kroatien)

Blieb wie seine offensiven Mitspieler vollkommen harmlos. Vom Hoffenheimer ging keinerlei Kreativität aus, auch zu einem Torschuss reichte es für Kramaric nicht. Wurde nach 70 Minuten ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien)

Pfiff nicht alles richtig, die Ungenauigkeiten waren aber überschaubar und ohne Einfluss aufs Spiel. Ansonsten mit unaufgeregter Spielleitung in einer fairen Partie.