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England im EM-Finale - vier Erkenntnisse: Southgate ist skrupellos genug für den EM-Titel

Von Jonas Rütten
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2. EM 2021: Harry Kane ist der perfekte Hybrid-Stürmer

Zu Beginn der EM stellten viele nicht nur die Spielweise der Three Lions unter Southgate, sondern auch die Form von Topstürmer Harry Kane in Frage. Nur zwei magere Tore erzielte England in der Gruppenphase, beide schoss nicht Kane, sondern Raheem Sterling.

Es sei nicht das erste Mal, dass man ihn in Frage stellt, entgegnete der Spurs-Star auf Nachfragen zu seiner Torflaute: "Es ist noch gar nicht so lange her, da bin ich Torschützenkönig geworden und war der Beste der Welt. Leute ändern ihre Meinung sehr schnell." Außerdem gehe es darum, zur richtigen Zeit in Höchstform zu sein und dies sei eben bei einem solchen Turnier in der K.o.-Phase.

Und ebenda zeigte Kane dann, was er für England ist: der perfekte Hybrid-Stürmer. Einer, der unglaublich mannschaftsdienlich spielt, sich in Zweikämpfen aufreibt, ein hohes Pensum geht (Platz 10 bei gelaufenen Kilometern bei der EM) der nicht zwangsläufig treffen muss, um zu glänzen, sondern auch Tore durch Laufwege und als Bandenspieler initiiert oder gar selbst vorbereitet.

Wie bei Sterlings 1:0 gegen Deutschland im Achtelfinale. Oder gegen Dänemark im Halbfinale, als er erst eine Großchance von Sterling traumhaft vorbereitete und dann in Spielmacher-Manier das 1:1 ebenso traumhaft einleitete. Es war der Weckruf für die Three Lions zum rechten Zeitpunkt, als sich erste Zweifel kurz nach dem ersten Rückstand im Turnierverlauf hätten breitmachen können.

Dass der 27-Jährige dann auch noch in beiden Spielen selbst traf und im Viertelfinale gegen die Ukraine einen Doppelpack schnürte, ließ die letzten Kritiker abermals verstummen. Gemeinsam mit Gary Linecker ist er nun mit zehn Treffern der erfolgreichste englische Stürmer bei EM- und WM-Turnieren. Mehr Ritterschlag geht auf der Insel kaum.