DFB-Neuling Maximilian Eggestein: Werders Stolz, Dortmunds Zukunft?

Maximilian Eggestein (l.) ist neu im DFB-Team.
© getty

Maximilian Eggestein ist neben Niklas Stark und Lukas Klostermann der dritte Neuling im Kader des DFB-Teams für die kommenden Länderspiele gegen Serbien (20. März) und die Niederlande (24. März). Der Mittelfeldmann von Werder Bremen steht dieser Tage aber nicht nur wegen seiner Nominierung im Fokus.

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Mit der Aussprache des Namens Maximilian Eggestein tat sich Joachim Löw sichtlich schwer. "Eggenstein", nannte der Bundestrainer bei seiner Kader-Bekanntgabe für die kommenden Länderspiele in Wolfsburg und Amsterdam das neue Mitglied der Nationalmannschaft.

Die Bremer mochten es ihm nachsehen. Am Weserstadion herrschte am Freitagmittag ohnehin nichts als Freude, als Löw seinen Kader in Frankfurt am Main verlas. Immerhin hatte der seit dem 29. Mai 2013 keinen einzigen Spieler aus dem Werder-Nachwuchs mehr eingeladen. Aaron Hunt, heute beim HSV, wurde damals bei einem lauen Freundschaftskick gegen Ecuador (4:2) für Julian Draxler eingewechselt.

"Wir sind sehr stolz", sagte daher Sportvorstand Frank Baumann, "dass es mit Maxi wieder ein Spieler aus unserem Leistungsnachwuchszentrum zum Nationalspieler geschafft hat." Eggestein selbst sprach von einer "großen Ehre", zum Auftakt der EM-Qualifikation in den Kader zu rücken. "Ein Traum" werde für ihn wahr.

DFB-Team: Joachim Löw beruft Maximilian Eggestein

Dass sich Löw für einen aufstrebenden Profi des Bundesliga-Neunten entschied und stattdessen auf namhaftere und erfahrenere Akteure mit zuletzt deutlich ansteigender Formkurve wie Mario Götze oder Emre Can verzichtete, wurde unter vielen Experten durchaus als Überraschung aufgenommen.

Andererseits: Eggestein hatte sich in den vergangenen zwölf Monaten unter den Fittichen von Werder-Coach Florian Kohfeldt so hervorragend etwickelt, dass der Bundestrainer nicht umher kam, den 22-Jährigen einzuladen und auch einmal näher unter die Lupe zu nehmen.

Die Bundesliga-Zahlen von Maximilian Eggestein 2018/19

KategorieWert
Spielminuten2243
Tore5
Vorlagen2
Kreierte Großchancen5
Zweikampfquote48,63 %
Passquote80,57 %

Mit fünf Toren und zwei Vorlagen zählt Eggestein zu den Shootingstars in der laufenden Bundesliga-Saison. Das schnelle Umschaltspiel, das Löw nach eigenen Angaben in den kommenden Monaten forcieren will, verkörpert er wie nur wenige deutsche Mittelfeldspieler in seiner Altersklasse. Der Rechtsfuß ist enorm lauffreudig. Aktuell steht er bei 299,4 abgespulten Kilometern. Nur Joshua Kimmich, sein künftiger DFB-Kollege, hat noch 1.000 Meter mehr auf der Uhr.

"Für Maxi ist die Nominierung auch eine Belohnung für seine starke und stabile Entwicklung", lobte Kohfeldt seinen Schützling. Der gebürtige Hannoveraner bringt neben seinem Einsatz auch technische Finesse mit. Seine durchschnittliche Passquote von 80 Prozent in dieser Spielzeit belegt, dass er mit dem Ball umgehen kann.

Borussia Dortmund buhlt offenbar um Maximilian Eggestein

Diese Fähigkeiten, gepaart mit seiner akribischen Arbeitsweise, machen ihn schon länger für diverse Topklubs interessant. Borussia Dortmund soll Eggestein schon ein konkretes Angebot vorgelegt haben. "Ich traue mir das auch zu", sagte er zuletzt.

Allerdings verdichten sich die Zeichen, dass er seinen 2020 auslaufenden Vertrag in Bremen zunächst verlängert. Er fühlt sich an der Weser wohl, hat zudem seinen zwei jüngeren Bruder Maximilian als Mannschaftskollegen.

Werder, so heißt es, könnte im neuen Vertrag aber eine Ausstiegsklausel verankern, die dem Spieler erlaubt, gegebenenfalls vorzeitig zu gehen. Durch die DFB-Nominierung dürfte Eggesteins Marktwert sicherlichweiter ansteigen. Vielleicht war die Freude bei Baumann und Co. am Freitagmittag auch deshalb so groß.

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