BVB - FC Sevilla 2:2: Erling Haaland schießt Borussia Dortmund per Doppelpack ins CL-Viertelfinale

Erling Haaland war mit zwei Treffern einmal mehr Matchwinner bei Borussia Dortmund.
© getty

Borussia Dortmund steht erstmals seit 2017 wieder im Viertelfinale der Champions League! Nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel spielte der BVB gegen den FC Sevilla 2:2 (1:0). Mann des Tages war Erling Haaland, der bei den Schwarz-Gelben einen Doppelpack erzielte. Die Runde der letzten Acht wird zwischen dem 6. und 14. April ausgetragen. Hier gibt es die Highlights im Video.

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"Es war am Ende super eng, auch unnötig eng. Es war ein geiler Fight und ein geiles Weiterkommen. Wir sind jetzt unter den letzten Acht in Europa, das haben wir uns verdient", sagte BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl nach der Partie bei Sky. "Die kämpferische Einstellung hat absolut gestimmt. Wir wussten, dass wir in diesem Bereich heute gefordert sind. Fußballerisch haben wir ein paar Lücken gehabt, aber das ist heute egal. Wir haben uns gewehrt und sind verdient weitergekommen."

Trainer Edin Terzic sagte: "Es war turbulent. Wir sind einfach nur glücklich. Es fühlt sich ganz cool an. Es ist nicht selbstverständlich für uns, so weit zu kommen. Jetzt zu den besten Acht in Europa zu gehören, macht uns sehr zufrieden. Erling Haaland ist einfach herausragend."

Hier gibt es die gesammelten Stimmen.

BVB - FC Sevilla: Die Analyse

Abstruses Ergebnis nach einer ersten Halbzeit, in der Sevilla den BVB an die Wand spielte und Dortmund dennoch führte. Die Gäste vom Fleck weg mit hoher Intensität und ständigem aggressiven Anlaufen tief in der Hälfte der Borussia, was Dortmunds Spiel enorm unruhig machte. Von einem geordneten Spielaufbau war nichts zu sehen, stattdessen behalf sich der BVB mit Befreiungsschlägen - Sevilla zwang die passiv und tief verteidigenden Hausherren nach 28 Minuten bereits zu 21 Fehlpässen.

Das Manko der ballsicheren Andalusier, deren Ballbesitzanteil zur Pause bei 65 Prozent lag: Hochkarätige Torchancen sprangen aus dieser Dominanz nicht heraus, die beste Gelegenheit vergab Suso (18.). Wie es geht, zeigte der BVB, als Delaney Sevillas Spielaufbau resolut störte und Dahoud einen Sahnepass auf Reus spielte, der schließlich Haalands Treffer auflegte.

Hazard hätte mit seiner Großchance wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel für die Entscheidung sorgen können, ehe die Partie eine irre VAR-Phase mit einem aberkannten Treffer und gleich zwei Elfmetern erlebte (mehr dazu unten in der Bewertung des Schiedsrichters), an deren Ende die Borussia mit 2:0 führte und das Spiel vermeintlich entschieden war. Entsprechend veränderte sich dessen Charakter: Sevilla wechselte offensiv und erhöhte das Risiko, blieb vor dem Kasten jedoch weiter zu wenig zielstrebig.

Dortmund nun deutlich früher in den Zweikämpfen präsent und nach Ballgewinn mit guten Umschaltaktionen gegen aufgerückte Spanier, so dass man sich viel häufiger in die gegnerische Hälfte spielen konnte. Sevillas Anschlusstor blieb ein Strohfeuer, nach dem Ausgleich in der Nachspielzeit musste Dortmund aber noch einmal kurz zittern.

BVB - FC Sevilla: Die Aufstellungen

Dortmund: Hitz - Morey (90.+5 Meunier), Hummels, Can, Schulz (89. Zagadou) - Delaney, Dahoud, Bellingham - Reus, Haaland, Hazard (66. Passlack).

Sevilla: Bono - Navas, Kounde, Diego Carlos, Acuna - Fernando (86. Rakitic), Jordan (60. Gomez), Oscar (79. Torres) - Suso (86. Munir), En-Nesyri, Ocampos (60. de Jong).

BVB - FC Sevilla: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0, 2:0 Haaland (35., 54., Elfmeter), 2:1, 2:2 En-Nesyri (68., Elfmeter, 90.+6)

  • Dortmunds Schulz stand erstmals seit 468 Tagen in der Startelf eines CL-Spiels (zuletzt im November 2019 in Barcelona).
  • Dortmund traf im 34. Pflichtspiel in Folge und stellt einen neuen Vereinsrekord im Profifußball auf.
  • Haaland, der nun bei zehn Toren in sechs CL-Spielen diese Saison steht, ist jetzt neuer norwegischer CL-Rekordtorschütze (20 Treffer).
  • Haaland ist zudem der erste Spieler der CL-Historie, der in vier aufeinanderfolgenden Partien jeweils mindestens doppelt traf.
  • Dortmund ist nun seit acht CL-Heimspielen unbesiegt (fünf Siege, drei Remis).

Der Star des Spiels: Erling Haaland (BVB)

Der Torrausch des Norwegers in der Königsklasse hält an, mit insgesamt vier Treffern schoss Haaland Sevilla letztlich aus dem Wettbewerb. Dabei erneut enorm effektiv und bei Dortmunds Offensivszenen eine ständige Bedrohung für die Abwehrreihe der Spanier. Nur die Elfmeter sind noch nicht seins, hatte Glück, dass sein Strafstoß wiederholt wurde.

Der Flop des Spiels: Jules Kounde (FC Sevilla)

Der Innenverteidiger machte in den entscheidenden Szenen die Fehler: Ließ sich vor dem 0:1 von Delaney im Zweikampf abkochen und verursachte den freilich zweifelhaften Strafstoß an Haaland, der zum 0:2 führte.

Der Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei)

Zwischen der 48. und 54. Minute spielten sich kuriose Szenen ab und Cakir stand zusammen mit dem VAR im Mittelpunkt. Nach Ansicht der Bilder entschied der Türke, dass der wuchtige Körpereinsatz von Haaland gegen Fernando vor dem vermeintlichen 2:0 ein Foul war (48.) - eine harte Entscheidung. Cakir bekam jedoch auch noch Bilder eines Foulspiels von Kounde an Haaland im Strafraum von Sevilla gezeigt, das rund eine Minute vor diesem Treffer stattfand, ohne dass die Partie zuvor unterbrochen war. Cakir nahm das Tor zum 2:0 zurück, entschied aber auf Elfmeter für Dortmund - auch hier eine harte Entscheidung, diesmal gegen Sevilla. Haaland traf im ersten Versuch nicht, durfte aber ein zweites Mal antreten, weil Sevillas Keeper Bono zu früh die Linie verlassen hatte. Der Strafstoß gegen den BVB nach Cans Schubser gegen de Jong war dagegen unstrittig. Es war zudem richtig, den harten Körpereinsatz von Delaney gegen Kounde vor dem 1:0 nicht als Foulspiel zu werten. Diego Carlos hatte bei seinem Schlag gegen Haaland viel Glück, nur Gelb statt Rot gesehen zu haben (77.).