Manchester City: Warum die Umbenennung des Etihad Stadiums einst für einen Shitstorm sorgte

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Wenn Stadien nach Sponsoren benannt werden, rebelliert bekanntlich so manches Fan-Herz. Wenn der entsprechende Sponsor dann auch noch mutmaßlich wie der größte Rivale heißt, wird es besonders unangenehm - und damit zu Manchester Citys Etihad Stadium.

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Der FC Bayern München ist am Dienstag zum Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Manchester City zu Gast. Ausgetragen wird das Spiel natürlich im sogenannten Etihad Stadium. Erbaut für die Commonwealth Games 2002 hieß es zunächst City of Manchester Stadium: Passend zum Namen übersiedelte ein Jahr später Manchester City von der altehrwürdigen Maine Road in die neue Arena, deren Laufbahn in der Zwischenzeit entfernt worden war.

Einige Jahre lang bekam das City of Manchester Stadium eher mittelmäßigen Fußball zu sehen, ehe 2008 ein Investment-Unternehmen aus dem Emirat Abu Dhabi den Mittelfeld-Klub übernahm und zu einem der besten der Welt machte. 2011 vermittelten die neuen Eigentümer einen lukrativen Sponsoring-Vertrag: Die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate Etihad Airways sicherte sich für kolportierte 400 Millionen Pfund zehn Jahre lang den Platz auf der Trikotbrust sowie die Namensrechte am Stadion.

Das kleine Problem: Übersetzt man das Wort "Etihad" auf Englisch landet man unter anderem bei "United" - dem Namen des großen Stadtrivalen.

Manchester City: Diskussionen nach der Stadion-Umbenennung

Als diese unerhörte Geschichte durchsickerte, entbrannte im himmelblauen Teil von Manchester ein Shitstorm. Letztlich sah sich sogar der CEO von Etihad Airways James Hogan genötigt, bei einer Pressekonferenz Stellung zu beziehen. Seiner Meinung nach würde die richtige Übersetzung "Union" lauten.

Die Manchester Evening News kontaktierten daraufhin haufenweise Sprach-Experten und präsentierten ihre Resultate in einem ausführlichen Artikel. Neben "Union" und "United" wurden als mögliche Übersetzungen von "Etihad" auch "Unison" und "Unity" genannt. Ein gewisser Yusuf Bagail von der Alfikr Arabic School in Manchesters Vorort Salford beteuerte aber: "Es heißt wortwörtlich 'United'."

Für Uniteds Fans war die Umbenennung natürlich ein willkommener Anlass für Frotzeleien, vor allem nach den Provokationen rund um den Stadt-internen Wechsel von Carlos Tevez zwei Jahre zuvor. City hatte den Stürmer im Stadtzentrum mit einem großen Banner begrüßt, auf dem es hieß: "Welcome to Manchester". Eine Anspielung auf den Umstand, dass sich das Old Trafford außerhalb des eigentlichen Stadtgebiets befindet.

Manchester City: Etihad Stadium soll ausgebaut werden

Das Etihad Stadium fasst aktuell 53.400 Zuschauer. Im Februar veröffentlichte City erste Entwürfe für einen Ausbau auf über 60.000 Plätze. Während des laufenden Spielbetriebs soll die Nordtribüne vergrößert werden und im Zuge dessen dahinter eine überdachte Fanzone, ein Museum, Büroräumlichkeiten sowie ein Hotel entstehen.

Derzeit ist das Etihad das fünftgrößte Stadion der Premier League hinter Manchester Uniteds Old Trafford (74.310), dem Tottenham Hotspur Stadium (62.850), West Ham Uniteds London Stadium (62.500) sowie Arsenals Emirates Stadium (60.704). Genau wie bei Etihad handelt es sich bei Emirates ebenfalls um eine Fluglinie aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Citys Viertelfinal-Gegner in der Champions League FC Bayern verlängerte kürzlich übrigens seinen Sponsoren-Vertrag mit der Allianz, dem Namensgeber der Münchner Arena, vorzeitig bis 2033.

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