Power Ranking nach dem 5. Spieltag der Champions League: Fußball ist Mathematik - FC Bayern grüßt von der Spitze Europas

Von Quirin Sterr
Julian Nagelsmann
© getty

FC Barcelona, Juventus, Ajax Amsterdam: Wer hätte vor Saisonbeginn gedacht, dass schon nach Spieltag 5 der Champions League das Vorrundenaus für diese Top-Klubs feststehen würde? Doch auch unser innovatives Power Ranking, das von den Datenanalysten von CREATEFOOTBALL entwickelt wurde, sagt: Sie haben es nicht anders verdient!

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Platz 32: Viktoria Pilsen (war 31.)

Auch im fünften Gruppenspiel hatte Viktoria Pilsen nicht den Hauch einer Chance auf Punkte, im San Siro verlor man deutlich mit 0:4 - null Punkte und ein Torverhältnis von 3:20 sprechen eine deutliche Sprache. Vor allem in der Offensive fehlt gegen europäische Spitzteams komplett die Durchschlagskraft, an Spieltag fünf reichte es nur zu einem harmlosen Torabschluss in 90 Minuten. Doch auch gegen den Ball ließ Viktoria sämtlichen Biss vermissen, so gelang keinem Spieler eine zweistellige Anzahl an Balleroberungen und die Zweikampfquoten waren die schwächsten der bisherigen fünf Spiele. CREATEFOOTBALL SCORE: 14

Platz 31: FC Kopenhagen (war 29.)

0:11 Tore - so lautet die (trotz zwei Punkten auf der Habenseite) die Horrorbilanz des FC Kopenhagen in einer allerdings schweren Gruppe. Mit insgesamt sieben U20 Profis in der Startelf verpasste man beim 0:3 in Sevilla die Chance auf die Europa League. Vor allem der erst 19-jährige Rechtsverteidiger Elias Jelert hatte im direkten Duell gegen Papu Gomez extrem zu kämpfen, brachte den quirligen Argentinier nie wirklich unter Kontrolle.

Allerdings bekam der gesamte Defensivverbund selten Zugriff auf Sevillas Offensivspieler, nur in jedem siebten Defensivduell konnten die Dänen den Ball erobern oder klären; stattdessen hielt man die Spanier mit reiner Raumverteidigung weg vom eigenen Tor. CREATEFOOTBALL SCORE: 18

Platz 30: Rangers (war 32.)

Nach fünf Niederlagen und 1:19 Toren ist das Champions-League-Abenteuer für die Rangers für diese Spielzeit bereits wieder beendet. Bei den spielstarken Neapolitanern verlor man 0:3 und hatte über weite Strecken nicht den Hauch einer Chance. Nur einmal brachten die Rangers den Ball vors Tor des SSC Neapel.

Ryan Kent, der die Rangers in den Partien zuvor über seine linke Seite belebt hatte, hatte gegen Napoli-Kapitän Giovanni di Lorenzo meist das Nachsehen, verlor 18 mal den Ball und schloss nur eins seiner acht Dribblings erfolgreich ab.

Gegen den Ball hatten die Rangers große Probleme, die Italiener aus dem eigenen Strafraum fernzuhalten, die Doppelsechs, aber auch die Außenverteidiger konnten die hohe individuelle Qualität im Passspiel in die Box nur selten adäquat verteidigen. CREATEFOOTBALL SCORE: 22

Platz 29: Maccabi Haifa (war 25.)

Wie auch in den vergangenen Spielen agierte Maccabi Haifa auch in Paris mutig, teils forsch und mit dem Ziel, auch offensiv aktiv zu werden. Zweimal nutzte man Standards, um über den wuchtigen Verteidiger Abdoulaye Seck per Kopf zu treffen, allerdings fing man sich auch sieben Gegentreffer, immer wieder begünstigt durch schnelle Tempogegenstöße der Pariser, die mit Leichtigkeit die häufigen, hohen Teampressingaktionen Haifas überspielen konnten.

Die Effizienz der Israelis lag hier nur bei schwachen 26 Prozent, aber immerhin konnte man 13 Bälle im Offensivdrittel zurückerobern - die direkten Umschaltaktionen waren jedoch nicht von Erfolg geprägt. CREATEFOOTBALL SCORE: 26

Platz 28: Celtic FC (war 30.)

Während Celtic in der schottischen Premier League mit zehn Siegen aus elf Spielen dem Titel fest im Blick hat, fehlt der Mannschaft international vor allem die offensive Durchschlagskraft und Abschlussqualität.

Auch beim 1:1 gegen Schachtjor Donezk konnte man aus insgesamt 14 Schüssen nur einen Treffer erzielen. Allerdings musste man wie so oft aus vielen schlechten, weit entfernten Positionen abschließen, Schachtjors Tor war somit fast nie in Gefahr (nur 1.3 expected Goals).

Viele dieser Abschlussaktionen entstanden, wie bei Celtic Heimspielen recht typisch, aus Umschaltaktionen nach hohen, aggressiven Pressingaktionen - ganze 22 Balleroberungen im Offensivdritte gelangenl, meist circa 30 Meter zentral vor Donezks Gehäuse. CREATEFOOTBALL SCORE: 31

Platz 27: Dinamo Zagreb (war 24.)

Nachdem der kroatische Topclub am ersten Spieltag noch überraschend den FC Chelsea schlagen konnte, witterte man im altehrwürdigen Stadion Maksimir eine mögliche Überraschung in einer schweren Gruppe - doch in der Folge kam nur ein Punkt hinzu, gegen den AC Milan setzte es eine deutliche 0:4 Niederlage, die auch in der Höhe verdient war.

Zu dieser trug besonders der Österreicher Robert Ljubicic bei, der einen Elfmeter verschuldete und ein Eigentor erzielte. Obwohl man eine gewisse Dominanz (mehr Ballbesitz als Milan) an den Tag legen konnte, fehlte offensiv die Durchschlagskraft, Zagreb kam zu keiner wirklichen Torchance, wurde im Gegenteil für das mutige Aufrücken mit diversen Konterangriffen der Italiener bestraft. CREATEFOOTBALL SCORE: 33

Platz 26: Juventus (war 26.)

Platz acht in der Serie A, nur drei Punkte nach fünf Champions League Spielen - wenn das keine Krise ist für Juventus, was dann?

In Lissabon verlor Italiens Rekordmeister bei Benfica mit 3:4, musste sich oft bereits im Spielaufbau mit Roger Schmidts hohem Pressing befassen, konnte wenigstens dies aber noch meist über Danilo und Manuel Locatelli überspielen.

Eklatant war im Spiel nach vorne der hohe Fokus auf Filip Kostics linke Seite, von hier wurden alle vier eigenen Torschüsse vorbereitet - nahezu immer waren es Flanken, die die robusten Angreifer in der Box füttern sollten.

Über die rechte Seite und vor allem auch das Zentrum war Juve sehr harmlos, schaffte es über Passkombinationen nur selten, dieDoppelsechs Benficas zu überspielen; zudem griffen die für Trainer Max Allegri aktuell so typischen Konter gegen die disziplinierte Defensivbewegung der Portugiesen nicht. CREATEFOOTBALL SCORE: 36

Juventus scheiterte bereits in der Gruppenphase.
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Juventus scheiterte bereits in der Gruppenphase.

Platz 25: Bayer Leverkusen (war 28.)

Trotz zweimaliger Führung konnte Bayer Leverkusen bei Atlético Madrid nicht gewinnen, kam aufgrund einer starken Leistung von Lukas Hradecky inklusive gehaltenem Elfmeter aber immerhin zu einem 2:2, das zumindest die Chance auf die Europa League erhält.

Im Gegensatz zu den bisherigen vier Partien dominierten die Spanier das Spielgeschehen in der Hoffnung auf drei Punkte, Bayer zog sich tief in die eigene Hälfte zurück und musste ganze 50 Angriffe abwehren.

Sofern man in Ballbesitz einen eigenen Spielzug in die gegnerische Hälfte starten wollte scheiterte man häufig bereits im am Übergang ins Mitteldrittel am stark aufgelegten Abräumer Geoffrey Kondogbia; Reinildo Mandava kontrollierte zudem die rechte Offensivseite um Jeremie Frimpong und Moussa Diaby, die über weite Strecken des Spiels abgemeldet waren und es zusammen nur auf 33 Pässe, sowie vier erfolgreiche Dribblings brachten. CREATEFOOTBALL SCORE: 38

Platz 24: Ajax Amsterdam (war 23.)

Unter Neu-Trainer Alfred Schreuder konnte Ajax Amsterdam die Vorjahreserfolge in der Königsklasse nicht ansatzweise wiederholen, im Heimspiel gegen den FC Liverpool fehlte erneut eine klare Linie im Offensivspiel. Über die gesamte Spielzeit hinweg gelang es nur einmal, Kenneth Taylor in eine starke Abschlussposition zu bringen, ansonsten war die Flügelzange im klassischen 4-3-3 nahezu außen vor.

Im passlastigen Aufbau war es immer wieder die (halb-)linke Seite, welche die Bälle beim Übergang ins Mitteldrittel verlor, regelmäßig kamen diese Bälle in Form eines Konters direkt zurück. Demnach war es nicht überraschend, dass Ajax häufig den langen Ball auf Dusan Tadic oder Brian Brobbey wählte und so versuchte, das kompakte Dreiermittelfeld der Reds zu überspielen - für die Innenverteidiger allerdings ein gefundenes Fressen. CREATEFOOTBALL SCORE: 39

Platz 23: FC Barcelona (war 20.)

Der FC Barcelona verlor sein Schicksalsspiel um die Champions League gegen den FC Bayern deutlich und verdient mit 0:3, die Europa League ist die Folge - schon wieder.

Im heimischen Camp Nou erarbeitete sich Barcelona in einer intensiven Partie kaum wirklich gute Chancen - nach dem Schlusspfiff stand man bei null Schüssen auf das Tor von Sven Ulreich! Auffällig schwach agierte die Mannschaft besonders im Offensivdrittel. Die Idee, die kompakte Bayern-Defensive mit Passkaskaden zu knacken, scheiterte am exzellenten Münchner Pressing. Insgesamt 57 Ballverluste rund um das gegnerische Tor mussten die Katalanen hinnehmen!

Dabei gelang es nur ein einziges Mal, Robert Lewandowski im Strafraum in Szene zu setzen, der Pole brachte keinen Schuss in Richtung Tor, zudem wurde ihm zu Recht ein Elfmeter verwehrt. Defensiv hingegen fehlte jeglicher Zugriff auf die variable Offensive der Münchner, vor allem Jules Koundé erlebte einen rabenschwarzen Tag und gewann nur ein Achtel seiner Zweikämpfe. CREATEFOOTBALL SCORE: 41

Platz 22: Atlético Madrid (war 18.)

Was für ein Drama in den Schlussminuten in Atléticos Wanda Metropolitano! Yannick Carrasco verschießt in der neunten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter, der Nachschuss landet an der Querlatte - ein Treffer hätte den Sieg über Leverkusen und ein Endspiel um das Achtelfinale gegen den FC Porto bedeutet.

Wie so oft ließ Diego Simeone seine so talentierten Kicker in der Champions League von der Leine, baute über viel Ballbesitz eine hohe Spieldominanz auf. Doch wie schon gegen Brügge sprang schaffte es Atléti nicht, die vielen Abschlüsse und Hochkaräter in genügend Tore umzuwandeln.

Auch weil Lukas Hradecky über sich hinauswuchs und neben dem Strafstoß neun weitere Schüsse parierte. CREATEFOOTBALL SCORE: 44

Platz 21: FC Sevilla (war 27.)

Während man in La Liga auch nach dem Trainerwechsel zu Jorge Sampaoli weiter kräftig Punkte liegen lässt, gelang gegen Kopenhagen ein kleiner Brustlöser. Nach einem verdienten 3:0-Heimsieg darf Sevilla im neuen Jahr immerhin in der Europa League antreten - bekanntlich eh der Lieblingswettbewerb der Andalusier.

Mit fast 60 Prozent Ballbesitz und für ein Sampaoli-Team typisch exzellenter Passkontrolle und -qualität dominierte Sevilla die Gäste aus Kopenhagen, kam allerdings selten zu wirklich hochwertigen Chancen innerhalb des Strafraums.

Die fehlende Qualität in direkten Duellen Mann gegen Mann wurde wieder einmal deutlich, zudem wurden viel zu wenige Flanken für die Stoßstürmer geschlagen - eine von nur acht verwertete Youssef En-Nesyri. CREATEFOOTBALL SCORE: 47