Champions League - Power Ranking nach der Gruppenphase: FC Bayern bleibt das Team der Stunde, RB Leipzig vor dem BVB

Von Filippo Cataldo, Kerry Hau, Dennis Melzer
Der FC Bayern steht kurz vor dem neunten Titel in Folge.
© getty

Die Gruppenphase der Champions League ist vorbei und erstmals seit sechs Jahren stehen alle vier deutschen Teilnehmer an der Königsklasse im Achtelfinale. Dazu vier Teams aus Spanien, jeweils drei aus England und Italien sowie PSG und der FC Porto. Doch welche Teams haben die beste Form und die besten Aussichten in der K.o.-Phase? SPOX und Goal machen den Check.

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Platz 16: Lazio Rom

So erreichte das Team das Achtelfinale: Mit nur zwei Siegen ins Achtelfinale einzuziehen alleine ist schon eine Kunst für sich. Das aber auch noch in einer Gruppe mit Borussia Dortmund, Brügge und Zenit St. Petersburg zu schaffen, sagt schon einiges aus über die Qualität der Mannschaft. Selbstredend nicht unbedingt Gutes. Lazio konnte eigentlich nur im ersten Gruppenspiel überzeugen, wobei das 3:1 gegen den BVB eher dem Unvermögen der Deutschen und einer gewissen Rachlust von Stürmer Ciro Immobile geschuldet war. Im letzten Gruppenspiel gegen Brügge, auch nicht gerade ein Monsterteam, profitierte Simone Inzaghis Mannschaft von einem Lattentreffer der Belgier in der Schlussphase. Souverän ist anders.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Lazio ist im Topf 2 und bekommt am Montag bei der Auslosung auf jeden Fall ein Top-Team zugelost. Und da die Römer schon gegen den BVB gespielt haben und ein rein italienisches Duell gegen Juventus auch noch nicht möglich ist, fehlt ein bisschen das Vorstellungsvermögen, gegen welches Team Lazio im Achtelfinale bestehen soll. Für den aktuellen Tabellensiebten der Serie A ist das Erreichen der K.o.-Runde das höchste der Gefühle.

Platz 15: FC Sevilla

So erreichte das Team das Achtelfinale:13 Punkte muss man in der Gruppenphase erst mal schaffen. Auch in einer Gruppe, die recht wenig Champions-League-Flair versprach - und die letztlich alle Erwartungen erfüllte. Gegen Chelsea, den einzigen Gegner von Format, holte Sevilla ein torloses Remis und verlor ansonsten haushoch. Die Siege gegen FK Krasnodar und Stade Rennes, die ja nicht nur vom Namen her eher in die Europa League, dem eigentlichen Lieblingswettbewerb des FC Sevilla, gehören, waren teils recht mühsam.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Die gute Nachricht für alle, die sich mal einen anderen Gewinner der Europa League wünschen als den FC Sevilla: Sevilla ist im neuen Jahr nicht in der Europa League dabei. Die schlechte Nachricht für alle, die es mit dem FC Sevilla halten: Im Achtelfinale der Champions League stehen kaum Mannschaften, die man eigentlich eher im Lieblingswettbewerb des FC Sevilla erwarten würde. Vor allem nicht in Topf 1, aus dem Sevillas Gegner gezogen werden wird. Für Sevilla könnte es zu wenig Europa League sein.

Platz 14: FC Porto

So erreichte das Team das Achtelfinale: Einmal komplett chancenlos gegen Manchester City beim 1:3, einmal ein Remis erzittert gegen die Engländer - aber ansonsten marschierte der FC Porto durch die Gruppe. Sieben unterschiedliche Torschützen sprechen für die Ausgeglichenheit der Mannschaft, dass drei der insgesamt zehn Treffer Mittelfeldspieler Sergio Oliveira erzielte, aber auch für eine gewisse Harmlosigkeit der Angreifer.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Die Form in der Königsklasse stimmt bei den Portugiesen, die Qualität der Mannschaft reicht absolut fürs Achtelfinale. Für mehr aber nicht. Schon die Verteidigung des nationalen Titels dürfte schwer genug werden, nach neun Spieltagen liegt Sporting Lissabon vier Zähler vor Porto.

Platz 13: Atalanta Bergamo

So erreichte das Team das Achtelfinale: Die Überraschungsmannschaft der Vorsaison buchte erneut das Ticket für die K.o.-Phase, weil ein überraschender Sieg an der Anfield Road rumkam und zumindest vier der sechs obligatorischen Punkte gegen Außenseiter Midtjylland heraussprangen. Zudem spielte den Italienern in die Karten, dass Nebenbuhler Ajax die Abgänge ihrer Leistungsträger van de Beek, Ziyech und Dest nicht auffangen konnte.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Atalanta gefällt sich in der Rolle des Underdogs, dass die Top-Teams jedoch abermals Gefahr laufen, die Lombarden zu unterschätzen, ist unwahrscheinlich. Ebenso unwahrscheinlich, dass es auch in dieser Spielzeit für die Runde der letzten Acht reicht.

CL-Achtelfinale: Die Lostöpfe

Topf 1FC Bayern, Real Madrid, Manchester City, FC Liverpool, FC Chelsea, BVB, Juventus, PSG
Topf 2Atletico Madrid, Mönchengladbach, FC Porto, Atalanta Bergamo, Sevilla, Lazio Rom, FC Barcelona, RB Leipzig

Platz 12: Atletico Madrid

So erreichte das Team das Achtelfinale: Gar nicht mal so sicher wie erwartet. Die Rojiblancos-Abwehr, die gemeinhin als undurchdringbare Bastion gilt, fing sich insgesamt acht Gegentore, alleine vier in einem Spiel gegen die Bayern (zum Vergleich: in der heimischen Liga stehen nach 10 Spielen 2 Gegentore zu Buche). Schließlich hielten es die Simeone-Mannen mit dem guten Pferd, das bekanntlich nicht höher springt als es muss. Im entscheidenden Spiel gegen Salzburg gewann ein effektives Atletico mit 2:0.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Bekommt Simeone seine Mannschaft auf das Niveau, das sie in der Liga zum Tabellenführer avancieren ließ, könnte noch einiges zu erwarten sein. Auch wenn die holprige CL-Gruppenphase nicht sonderlich angsteinflößend anmutet, dürfte sich kein potenzieller Achtelfinalgegner um ein Duell mit Atletico prügeln.

Platz 11: Borussia Mönchengladbach

So erreichte das Team das Achtelfinale: Vor den beiden letzten Partien sah es rosig aus am Niederrhein. Mit zwei Kantersiegen gegen Donezk und zwei überraschend ärgerlichen Unentschieden gegen die Schwergewichte Real und Inter grüßte Gladbach sensationell vom Platz an der Sonne. Dass die Fohlen am Ende vor einem Tablet um den Einzug ins Achtelfinale bangen mussten, stand sinnbildlich für den Gruppen-Schlussspurt.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Erstmals in der CL-Geschichte überhaupt in der Runde der letzten 16. Dass Gladbach die Großen ärgern kann, haben sie bewiesen. Gelingt es Marco Rose zusätzlich, eine Führung gegen die vermeintlichen Favoriten über die Runden zu bringen, ist dem Team einiges zuzutrauen. Allerdings: Den Eindruck, mit mutiger Spielweise in gute Ausgangspositionen zu gelangen, erweckte der Bundesligist jüngst nicht mehr. Und: Als Real Madrid am Mittwoch ernst machte, hatte Gladbach keine Mittel dagegen.

Platz 10: Real Madrid

So erreichte das Team das Achtelfinale: Auf bisweilen erschreckend unsouveräne Art und Weise. Real verlor gleich zweimal gegen Gruppen-Underdog Donezk, im Hinspiel gegen Gladbach mühten sich die Königlichen wenig königlich zu einem Last-Minute-2:2. Einzig am letzten Gruppenspieltag, beim zweiten Aufeinandertreffen mit den Fohlen, waren die Spanier da und zeigten ihre beste CL-Leistung in dieser Saison.
Ausblick auf die K.o.-Phase: Man muss Real zugutehalten, dass sie - auch diesmal - ablieferten, als es drauf ankam. Allerdings: Präsentieren sich die Blancos in der K.o.-Runde ähnlich wackelig und uninspiriert wie in der Gruppenphase, könnte bei einem entsprechenden Gegner schneller Feierabend sein als gedacht.

Platz 9: FC Barcelona

So erreichte das Team das Achtelfinale: Die unter Ronald Koeman verjüngte Barca-Elf sicherte sich mit fünf Siegen am Stück schnell das Achtelfinal-Ticket und spielte in der Königsklasse deutlich souveräner als in der heimischen Liga. Erfreulich: das 2:0 gegen Juve in Turin. Weniger erfreulich: das 0:3 beim zweiten Duell mit der Alten Dame im Camp Nou, einer Vorführung von Cristiano Ronaldo und Weston McKennie, die den "Cules" den Gruppensieg kostete.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Das 2:8-Trauma von Lissabon und all seine Begleitumstände stecken den Katalanen noch in allen Knochen. Allen voran Lionel Messi, der im Sommer ja eigentlich wegwollte, strahlt mit seiner Körpersprache nicht unbedingt so etwas wie Siegermentalität aus. Von diesem Barca darf man keine Wundertaten erwarten.

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