Champions League - Power Ranking nach der Gruppenphase: FC Bayern bleibt das Team der Stunde, RB Leipzig vor dem BVB

Von Filippo Cataldo, Kerry Hau, Dennis Melzer
Der FC Bayern steht kurz vor dem neunten Titel in Folge.
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Platz 8: Juventus

So erreichte das Team das Achtelfinale: Si Pirlo, no party? Die ersten Spiele (nicht nur das 0:2 gegen Barca, sondern auch das knappe und uninspirierte 2:1 in Budapest) deuteten eher auf Platz zwei in Gruppe G hin. "Il Maestro" und seine Mannschaft um CR7 zeigten es im Rückspiel gegen Barca aber allen Kritikern und befinden sich dank Platz eins in einer komfortablen Ausgangsposition.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Spielerisch, das belegt auch das momentane Abschneiden in der Serie A (nur Platz vier), muss sich Pirlos Team in den kommenden Monaten noch entwickeln, um ein ernstes Wörtchen um den Henkelpott mitzureden. Ronaldos Geniestreiche alleine sollten aber schon das Viertelfinale garantieren. Sonst muss es der gute, alte, hässliche Juve-Zynismus richten.

Platz 7: Borussia Dortmund

So erreichte das Team das Achtelfinale: Der deutsche Vizemeister legte mit dem 1:3 im Olimpico gegen Lazio einen schwachen Start in die Champions-League-Saison hin. Danach verbesserte sich die Mannschaft von Lucien Favre aber und holte 13 Zähler aus fünf Spielen, was ihr den Sieg in Gruppe F bescherte. Die Konkurrenz war - gerade mit Brügge und St. Petersburg - jedoch alles andere als übermächtig.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Lichtet sich das derzeit prall gefüllte Dortmunder Lazarett und gelingt es der Favre-Elf, auch mal über 90 Minuten gut zu verteidigen und gut anzugreifen, ist dem BVB mindestens das Viertelfinale zuzutrauen.

Platz 6: RB Leipzig

So erreichte das Team das Achtelfinale: Die Leipziger erlebten in ihrer "Todesgruppe" mit PSG, Manchester United und Istanbul Basaksehir eine wilde Achterbahnfahrt. Das tiefste Tief: die 0:5-Pleite im Old Trafford. Das höchste Hoch: der achtelfinalbringende 3:2-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen die Red Devils.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Dass der Halbfinal-Einzug 2019/20 kein "One-Season-Wonder" war, demonstrierte die Elf von Julian Nagelsmann auf beeindruckende Weise gegen United und PSG. Diese junge, mutige und doch ausbalancierte Truppe kann mit ihrer spielerischen, aber auch taktischen Gewieftheit wieder weit kommen.

Platz 5: FC Chelsea

So erreichte das Team das Achtelfinale: Ein Unentschieden am ersten Spieltag, ein Unentschieden am letzten Spieltag, ansonsten klare Siege: Chelseas junge Mannschaft hat in einer reichlich unspektakulären Gruppe geliefert und das Beste aus der Situation gemacht: Trainer Frank Lampard hat die Gruppenphase genutzt, um seine neu zusammengestellte Mannschaft auf höchstem Niveau besser kennenzulernen und hat sogar schon beinahe abgeschriebenen Akteuren wie Antonio Rüdiger oder Kepa zu Spielpraxis verholfen. Stürmer Olivier Giroud sorgte mit seinem Viererpack gegen Sevilla für Aufsehen und zeigte nicht nur Timo Werner, dass er auch noch da ist.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Frank Lampards Mannschaft befindet sich auch Mitte Dezember noch in der Kennenlernphase, noch ist nicht ganz klar, ob sie die riesigen Versprechen auch wirklich einlösen kann. Aber die Wahrscheinlichkeit steigt von Woche zu Woche. Die Mannschaft scheint nicht nur hochveranlagt, sondern auch in der Breite bestens aufgestellt zu sein. Stürmer Timo Werner ist in der Premier League angekommen, Lampards Spielidee kristallisiert sich mehr und mehr heraus - und wenn Kai Havertz jetzt noch die Folgen seiner Corona-Erkrankung überwindet, könnte dem Team auch in dieser Saison schon Großes gelingen.

Platz 4: Paris Saint-Germain

So erreichte das Team das Achtelfinale: Das 1:2 gegen Manchester United zu Beginn ließ Schlimmes vermuten, ebenso das 1:2 bei RB Leipzig am dritten Spieltag. Doch die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel riss sich danach am Riemen. Der 1:0-Sieg im Rückspiel gegen Leipzig mag ein wenig glücklich gewesen sein, doch letztlich erreichte PSG das Achtelfinale souverän. Während des Rassismus-Eklat im Spiel gegen Basaksehir verhielt sich die Mannschaft zudem vorbildlich und solidarisierte sich mit Istanbuls Co-Trainer Webo.

Ausblick auf die K.o.-Runde: Der Dauerstreit zwischen Thomas Tuchel und Sportchef Leonardo mag viele Dinge überstrahlen, nach dem Finale in Lissabon hatte PSG zudem Mühe, in der neuen Saison anzukommen (was vor allem daran lag, dass die Mannschaft gar keine Pause hatte). Aber: Wenn das Team liefern muss, dann liefert es mittlerweile. Tuchel scheint ein echtes Spitzenteam geformt zu haben. Der Finaleinzug in der vergangenen Saison muss kein Zufall gewesen sein.

Platz 3: FC Liverpool

So erreichte das Team das Achtelfinale: Letztlich nüchtern und sachlich zogen die Reds eine Runde weiter, ohne je ernsthaft in die Bredouille gekommen zu sein. Spektakulär wurde es in einer mäßig besetzten Gruppe nur einmal, als die Klopp-Truppe Atalanta 5:0 aus dem Stadion schoss. Ansonsten standen drei weitere Siege, ein Remis sowie die von Klopp als "verdient" deklarierte Niederlage im Rückspiel gegen Bergamo.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Wie viele andere Teams haben die Liverpooler mit einem großen personellen Aderlass zu kämpfen, besonders der langfristige Ausfall Virgil van Dijks ist nicht zu kompensieren. Dennoch: Kehrt der eine oder andere Leistungsträger für die K.o.-Phase zurück, dürfte mit den Jungs von der Mersey zu rechnen sein.

Platz 2: Manchester City

So erreichte das Team das Achtelfinale: Pep Guardiolas Mannschaft spazierte fast noch souveräner als der FC Bayern durch die Gruppenphase. 16 Punkte und nur ein Gegentor sprechen Bände - auch wenn die Gruppe C mit dem FC Porto, Olympiakos Piräus und Olympique Marseille nicht die allerstärkste war. Das Unentschieden gegen Porto im vorletzten Spiel war unglücklich - City war drückend überlegen, ein Treffer wurde vom VAR zurückgenommen. Neuzugang Ferran Torres glänzte mit vier Treffern in fünf Spielen.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Die Citizens erfüllen eigentlich alle Voraussetzungen, um als Top-Favoriten für den Titel gehandelt zu werden: Das Team ist eingespielt, in der Breite wie Spitze überragend zusammengestellt, Ferran Torres könnte der junge Königstransfer der Königsklasse werden, über die Qualitäten des Trainers brauchen wir nicht zu reden. Und doch bleiben gar nicht mal so kleine Restzweifel, die wohl auch nicht nur aus den Erfahrungen der letzten Jahre genährt werden. Daher: Eigentlich müssten die Citizens in dieser Saison wirklich Top-Favorit auf den Titel sein.

Platz 1: FC Bayern

So erreichte das Team das Achtelfinale: Fünf Siege, dazu ein beachtliches Remis mit der B-Elf bei Atletico, dem aktuellen Spitzenreiter der spanischen Liga - die Mannschaft von Hansi Flick marschierte gewohnt souverän gen Gruppensieg.

Ausblick auf die K.o.-Phase: Die Bayern spielen, bedingt durch den engen Terminkalender und so manche Verletzung, sicherlich nicht alle Sterne vom Himmel. Dennoch bleiben sie die im Kollektiv momentan stärkste Mannschaft in Europa und gehen damit als großer Favorit auf den erneuten CL-Sieg in die K.o.-Runde.

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