BVB - Erkenntnisse zur Niederlage von Borussia Dortmund gegen den VfL Wolfsburg

Von Stefan Petri
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Der BVB hat sein vorletztes Bundesliga-Spiel im Kalenderjahr 2022 mit 0:2 beim VfL Wolfsburg verloren. Gegen die Wölfe verpennten die Dortmunder nicht zum ersten Mal die Anfangsphase einer Partie und zeigten nach Rückstand, dass es mit der eigenen Spielidee derzeit nicht weit her ist. Und auch dem Fußballgott kann die Borussia keine Vorwürfe machen. Die Erkenntnisse zur BVB-Pleite.

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BVB: Schwache Anfangsphase wird erneut bestraft

Die Taktik der Wölfe ließ sich an der Aufstellung von Niko Kovac recht einfach ablesen: Über schnelle Spielzüge mit schnellen Spielern wollte er dem BVB den Zahn ziehen. Edin Terzic dürfte seine Mannschaft ziemlich sicher vor derartigen Situationen gewarnt haben, mit Karim Adeyemi beorderte er auch seinerseits einen weiteren schnellen Spieler in seine Startelf - auch wenn Adeyemi nicht unbedingt für seine Defensivstärke bekannt ist.

Trotzdem schien Dortmund von der Marschroute der Grünen vollkommen überrumpelt. Schon in der 3. Minute hätte es klingeln können, nachdem Jakub Kaminski mit einer simplen Kombination auf dem rechten Flügel durchgebrochen war, Gregor Kobel entschärfte gegen Omar Marmoush. Das ganze wiederholte sich zwei Minuten später, bevor das 1:0 schließlich aus einer Ecke resultierte. Nach nicht einmal sechs Minuten lag Dortmund verdient hinten.

Die schwarz-gelben Protagonisten haderten nach dem Spiel mit dem eigenen Stolperstart. "Es hat gedauert, bis wir das intensive Spiel angenommen haben. Dann war es allerdings bereits zu spät, da wir hinten lagen", konstatierte Terzic. Mats Hummels sprach von "fünf schlechten Anfangsminuten", und Nebenmann Niklas Süle kritisierte: "Wir haben gefühlt in den ersten fünf bis zehn Minuten nicht einmal den Ball gesehen, sind wieder sehr schlecht ins Spiel gekommen".

Schlimmer noch: Es ist nicht das erste Mal, dass Dortmund in dieser Saison durch die Anfangsminuten einer Partie schlafwandelt. "Unerklärlich" sei das, ärgerte sich Süle, "weil das doch sehr, sehr häufig passiert."

BVB: Nach frühem Rückstand tut sich Dortmund schwer

Sechsmal hat Dortmund in dieser Liga-Saison bisher zu null gespielt und gewonnen. Gegen Frankfurt (2:1) gelang ein Sieg trotz zwischenzeitlichem Ausgleich, gegen Werder Bremen und den 1. FC Köln (jeweils 2:3) wurden Führungen verspielt. Und fünfmal geriet der BVB seinerseits mit 0:1 in Rückstand.

Keine allzu große Sample Size, sicherlich. Aber auffällig ist es dennoch, dass es die Borussia schaffte, gegen den SC Freiburg und den FC Bayern jeweils mit späten Toren noch etwas mitzunehmen - aber in den drei Spielen, in denen das 0:1 sehr früh fiel, jedes Mal sang- und klanglos unterging.

BVB: Bundesliga-Spiele, in denen Dortmund mit 0:1 zurücklag

SpieltagGegnerGegentor in MinuteEndergebnis
2Freiburg (A)353:1
6Leipzig (A)60:3
9Bayern (H)332:2
10Union (A)80:2
14Wolfsburg (A)60:2

Eine Tormaschine ist Dortmund in der laufenden Saison nicht. 23 Tore nach 14 Spielen sind nur eines mehr als beim VfL Wolfsburg und weniger als bei Werder Bremen oder Borussia Mönchengladbach (je 24). Der BVB tut sich offensiv insgesamt schwer, gerade wenn defensiv gut gestaffelte und organisierte Teams zu bespielen sind. Und das gilt doppelt, wenn man einem frühen Rückstand hinterherhecheln muss.

"Mit dem Tempo, das sie haben und der Konterstärke ist es schwer", analysierte Terzic. Umso schlimmer, dass der BVB zu Beginn ins offene Messer lief. Und gerade auswärts sollte Vorsicht ohnehin das oberste Gebot sein, schließlich läuft es dort besonders schlecht (Bilanz nach sieben Spielen: 9 Punkte, 8:12 Tore).

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