BVB - SV Werder Bremen 4:1: Borussia Dortmund verkürzt Rückstand auf Champions-League-Platz vier

Erling Haaland erzielte gegen Werder Bremen einen Doppelpack.
© getty

Borussia Dortmund hat den Rückstand auf Eintracht Frankfurt und Champions-League-Platz vier verkürzt! Der BVB gewann sein Heimspiel am 29. Spieltag der Bundesliga gegen den SV Werder Bremen mit 4:1 (3:1) und liegt nun nur noch vier Punkte hinter der SGE (die Highlights im Video).

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"Wir waren nach gestern noch einmal ein bisschen heißer, denn es war eine Riesenchance für uns, an die Champions-League-Plätze heranzukommen. Unser großes Ziel war, den Abstand zu verkürzen", sagte BVB-Kapitän Marco Reus nach der Partie bei Sky. "Wir sind nach dem Rückstand ruhig geblieben und haben auf einem guten Niveau unseren Stiefel heruntergespielt."

Reus zeigte sich mit der Entwicklung der Dortmunder zufrieden und gab an, man habe in den letzten Wochen eine "gute Reaktion auf alles gezeigt". Die "zweite Chance", die man aufgrund der 0:4-Niederlage der Eintracht in Gladbach im Kampf um die CL-Ränge bekam, haben man nutzen wollen und "sie unbedingt unter Druck setzen". Reus weiter: "Es ist alles offen, wir dürfen natürlich keine Federn lassen."

Dortmunds Trainer Edin Terzic sagte: "Es war ein gutes Spiel von uns, aber wir haben es nicht in allen Phasen sauber zu Ende gespielt und dann zu viele Torchancen des Gegners zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir zwei, drei Bälle blöd verloren, diese Dinge wollen wir unbedingt vermeiden. Im Großen und Ganzen war der Sieg aber sehr verdient und souverän mit vielen Torchancen für uns."

Hinsichtlich des Rennens um die Königsklasse sagte Terzic: "Es bringt uns drei Punkte näher an unser Ziel. In dem Wissen, dass in drei Tagen wieder alle anders aussehen kann. Wir müssen jetzt bis Mittwoch gut arbeiten und dann allen zeigen, dass der Weg weitergeht."

Florian Kohfeldt, Trainer von Werder, äußerte gemischte Gedanken zum Spiel: "Bis zum 1:1 war es ein sehr gutes Spiel von uns. Dann haben wir vor der Halbzeit aber den Kopf verloren, diese Phase vom ersten Gegentor bis zur Pause hat uns das Spiel gekostet. Die zweite Halbzeit war dann wieder sehr ordentlich. Wir sind noch immer in einer guten Situation, aber am Mittwoch zählt's."

BVB - SV Werder Bremen: Die Analyse

Konzentration, Passschärfe, Tiefe im Spiel - all das, was Dortmund in der Anfangsphase gegen Manchester City noch auf den Rasen brachte, fehlte zunächst gegen Bremen. Werder stand in einem 5-3-2 ziemlich tief gegen den Ball und baute auf Konter. Davon gab es aufgrund zahlreicher Dortmunder Ungenauigkeiten einige. Der BVB bewies dabei eine schwache Konterabsicherung und gab viel Raum im Zentrum preis. Einer dieser Angriffe - auch hier war die Abstimmung bei der Borussia schlecht - führte zu Bremens Führung.

Mehr sprang für die Gäste jedoch nicht heraus, denn Werder spielte seine Umschaltsituationen immer unzureichender aus und ließ sich nach und nach in die Defensive drücken. Dortmund brachte die enge SVW-Formation vor allem durch schnelle Verlagerungen besser ins Laufen und öffnete sich so mehr Räume. Einen davon nutzte Reyna per Traumtor zum Ausgleich, den schnellen Zwei-Tore-Rückstand verschuldete Bremen schließlich mit zwei unnötigen individuellen Patzern.

Es dauerte eine gute Stunde, ehe Bremen offensiv wechselte, auf ein 4-4-2 umstellte und sich höher positionierte. Dadurch entstanden für beide Teams mehr Räume. Werder nutzte diese gefährlicher als der BVB, traf durch Eggestein prompt den Pfosten (63.) und kam in der Folge meist über rechts eingeleitet zu weiteren guten Abschlüssen.

Die hatte auch der BVB, rund um Werders Strafraum spielten die Hausherren ihre Gelegenheiten aber zu ungenau aus und verpassten gleich mehrfach die endgültige Entscheidung.

BVB - SV Werder Bremen: Die Aufstellungen

Dortmund: Hitz - Morey (46. Piszczek), Akanji, Hummels, Guerreiro - Dahoud (61. Can), Bellingham, Brandt (74. Hazard) - Reyna, Haaland (88. Tigges), Reus (88. Reinier).

Bremen: Pavlenka - Veljkovic, Groß, Moisander - Gebre Selassie, Möhwald (59. Sargent), Friedl, Eggestein, Bittencourt (34. Schmid) - Rashica (88. Mbom), Osako (59. Selke).

Die Daten des Spiels BVB gegen SV Werder Bremen

Tore: 0:1 Rashica (14.), 1:1 Reyna (29.), 2:1 Haaland (34., Foulelfmeter), 3:1 Haaland (38.), 4:1 Hummels (87.)

  • Dortmunds Brandt bestritt sein 225. BL-Spiel im Alter von nur 24 Jahren, 11 Monaten und 16 Tagen. Nur Eike Immel war bei seinem 225. Einsatz jünger (24 Jahre, 10 Monate, 29 Tage) - kurioserweise auch mit Dortmund gegen Werder im Oktober 1985.
  • 42. BL-Gegentor für Dortmund in dieser Saison - damit haben die Borussen bereits den Wert von 41 Gegentoren aus der kompletten Vorsaison übertroffen.
  • BVB-Torjäger Haaland kommt nun auf 36 Tore nach 39 BL-Spielen - zum 13. Mal traf er mindestens doppelt.
  • In dieser Saison war es Haalands 9. BL-Mehrfachpack. Damit bricht er den BVB-Rekord von Lothar Emmerich, der dies 1965/66 und 1966/67 jeweils 8-mal schaffte.
  • Dortmund hat als einziges Team in der Rückrunde schon elf Punkte nach Rückstand geholt.
  • Bremens Groß sah seine 5. Gelbe Karte und fehlt damit im Heimspiel gegen Mainz 05.

Der Star des Spiels: Giovanni Reyna (BVB)

Scheint sein Leistungsloch mittlerweile überwunden zu haben. Überragender Schuss bei seinem Treffer zum 1:1, auch das dritte Dortmunder Tor geht zu großen Teilen auf ihn. Dazu sehr spielfreudig und agil in der Offensive.

Der Flop des Spiels: Kevin Möhwald (SV Werder Bremen)

Unglücklicher Auftritt des Mittelfeldspielers. Verschuldete Dortmunds Elfmeter mit seinem unnötigen Zweikampfverhalten gegen Reus. Auch beim 1:3 im Pech, als der Ball von ihm zu Torschütze Haaland sprang. Musste nach einer knappen Stunde runter.

Der Schiedsrichter: Bastian Dankert

Ohne Probleme in einer Partie ohne größere Zwischenfälle. Der Elfmeter für den BVB war unstrittig. Lag auch bei seinen persönlichen Strafen richtig.