"Hat eine Leistung vollbracht, die ich kaum für möglich gehalten hätte": Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß schwärmt von einem Bundesligatrainer

Von Janek Subke
Uli-Hoeness-1600
© getty

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat das Interesse an Xabi Alonso von Bayer Leverkusen bestätigt, gleichzeitig von VfB-Trainer Sebastian Hoeneß geschwärmt und künftige Transfers sowie den gewünschten Erfolg thematisiert.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im Rahmen einer Talkrunde auf der Münchner Maklermesse gab Uli Hoeneß zu, dass Alonso ein Kandidat für die Tuchel-Nachfolge im Sommer ist: "In der Zwischenzeit hat er bewiesen, dass er ein Trainer für die ganz große Kaste sein kann und da wird es ungleich schwieriger, weil da arbeiten Vereine wie Liverpool, Real Madrid, Leverkusen und auch der FC Bayern dran." Besonders die Reds sollen ein Konkurrent im Werben um Alonso sein, schließlich wird dort im Sommer wegen Jürgen Klopps Abgang ein neuer Teammanager gesucht.

Hoeneß meinte zur Schwierigkeit beim Werben um einen neuen Coach: "Es gibt ja kaum einen Trainer, der in Frage kommt, der jetzt gerade frei ist. Sondern das sind halt Trainer, die irgendwo unter Vertrag stehen und möglicherweise großen Erfolg haben. Da ist es nicht so einfach, denen zu sagen, dass der FC Bayern das Maß aller Dinge ist."

VfB Stuttgart, Sebastian Hoeneß, Serhou Guirassy, Fabian Wohlgemuth, Alexander Werle. Chris Führich, Schwaben, Bundesliga, 1893
© imago images

Außenseiter-Kandidat Sebastian Hoeneß, der Neffe des ehemaligen Bayern-Präsidenten, verlängerte kürzlich beim VfB Stuttgart und ist damit aus dem Rennen. Sein Onkel lobte: "Er hat meiner Meinung nach den Nachteil, Hoeneß zu heißen, denn würde er mit derselben Leistung nicht Hoeneß heißen, würden wir uns wahrscheinlich mehr um ihn bemühen, als wir das jetzt tun. (...) Der Bastian hat eine Leistung vollbracht, die ich kaum für möglich gehalten hätte. Dass der jetzt in seinem jungen Alter mit einer relativ kostengünstigen Mannschaft einen Fußball spielt, der einfach begeistert, das habe ich nicht für möglich gehalten."

Uli Hoeneß kritisiert viele Trainerwechsel beim FC Bayern

Die vielen Wechsel auf der FCB-Trainerposition in den letzten Jahren sieht Hoeneß kritisch: "Ich gebe Ihnen recht, dass es kein gutes Zeichen ist, wenn ein Verein wie Bayern München relativ häufig den Trainer wechselt, weil das nicht unbedingt für Kontinuität steht." Dass ein Trainer in München so lange wie Christian Streich in Freiburg im Amt ist, ist für Hoeneß gleichzeitig aber nicht denkbar: "Der ist zwischendurch mal abgestiegen. Stellen Sie sich mal vor, was in München los wäre, wenn wir mal Fünfter oder Sechster wären."

Grund dafür seien aber auch die hohen Erwartungen: "Du bist als Verantwortlicher viel mehr unter Druck, auch manchmal sehr unkluge Entscheidungen zu treffen."

Der positive Nebeneffekt aus einer verpassten Meisterschaft sei schließlich, dass man "daraus wieder Kraft schöpfen" könne: "Wenn man zehnmal oder elfmal Deutscher Meister wird, dann ist die Meisterschaft schon selbstverständlich. Wenn wir dieses Jahr nicht Deutscher Meister werden, was glauben Sie, wie heiß unsere Jungs am 1. Juli sind, um es nächstes Jahr wieder allen zu zeigen?"

Harry Kane, Verletzung, Darmstadt
© getty

Uli Hoeneß spricht über den Transfer von Harry Kane

Der Klubpatron ging auch auf die Transferstrategie des Rekordmeisters ein. Ihm sei es wichtig, da einen Spagat zwischen teuren Stars und talentierten Nachwuchsspielern hinzukriegen. Hoeneß schilderte: "Wenn mir einer vor fünf Jahren gesagt hätte, dass wir für Harry Kane um die 100 Millionen Euro ausgeben, hätte ich den für verrückt erklärt. In einer ganz bestimmten Situation für Schlüsselpositionen in einer Mannschaft, wenn man eine Lücke hat und glaubt, sie mit einem Transfer schließen zu können, dann kann man mal solche Gedankenspiele machen, aber das darf nicht die Normalität werden."

"Pavlovic, Davies und Musiala sind Spieler, die wir auf diese Art und Weise entdeckt und entwickelt haben, und das wird die Zukunft des FC Bayern sein müssen. Natürlich wird es zwischendurch, wenn man gar nicht mehr weiterkommt, auch mal einen teureren Transfer geben", so Hoeneß.