Thomas Müller vom FC Bayern dementiert Abschiedsgedanken und kritisiert Medien: "Dieser ganze Käse"

Von Tim Ursinus
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Thomas Müller vom FC Bayern München hat die Gerüchte dementiert, wonach er Abschiedsgedanken hegen würde. In diesem Zuge kritisierte er auch die Medien.

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"Dieser ganze Käse, den ich angeblich denke und fühle und liebäugle, hat sich jemand aus den Fingern gesaugt", sagte Müller nach dem 6:0-Sieg der Münchner über Schalke 04 am Sky-Mikrofon über den Bericht der Sport Bild von unter der Woche.

Dennoch habe es ihn nicht überrascht, dass etwaige Gerüchte in der Medienlandschaft aufkommen. "Ich bin ja nicht ganz neu im Geschäft", erklärte der 33-Jährige: "Es hat mich nicht sehr beschäftigt. Es war sicherlich übertrieben. Der Trainer stellt auf, der Trainer verteilt die Rollen. Das ist ganz klar und wir Spieler haben zu funktionieren. Dass wir alle gerne auf dem Platz stehen, ist ja klar. Es gab auch unabhängig von mir andere Spieler, die eingewechselt wurden und haben sofort Energie gebracht. Und darum geht es. Die Zeitung mit den vier Buchstaben, die verkauft mit meiner Nase natürlich immer noch einige Blätter und für Fernsehsender macht sich das natürlich auch einfach, da Diskussionen zu entfachen."

Müller weiter: "Wo es ein bisschen kritisch wird aus meiner Sicht, wenn so geschrieben und gesprochen wird, als ob das meine Meinung ist. Und als ob man was weiß, welche Gedanken ich hätte. Das muss ich ins Phantasialand schieben. Ganz ehrlich. Ich habe noch ein Jahr Vertrag bei Bayern und mein Herz ist rot. Gut, es ist von jedem rot, aber meines ist vielleicht noch ein bisschen roter."

In der Mixed Zone legte Müller nach. Es sei "wunderbar", wenn über ihn berichtet wird: "Da kann auch drinstehen, was will. Wir haben ja schließlich Meinungsfreiheit. Ich habe dann bloß ein bisschen Bauchschmerzen, wenn Texte dann so verfasst werden, als ob das wirklich meine Gefühle wären. Man hat es sich auch durch die große Auswahl an Optionen schon fast wieder selbst verwässert. Da konnte man schon fast erahnen, dass das nicht ganz so stimmen kann."

Er empfinde es als "bedenklich", wenn dem Leser falsche Informationen suggeriert werden: "Ihr könnt schreiben, was ihr wollt. Ich mach mein Ding. Wenn du eingewechselt wirst und die Spiele werden gewonnen, dann gehst du jetzt nicht super unzufrieden ins Bett."

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Thomas Müller: Die Situation ist "okay"

Für ihn sei die aktuelle Situation "okay", ergänzte Müller: "Der Trainer, ist der, der aufstellt und wir Spieler müssen unsere Rolle akzeptieren und bestmöglich ausführen. Im Fußball ist es ja nie so, dass irgendetwas in Stein gemeißelt ist. Das wechselt von Woche zu Woche. Es gibt natürlich auch Formunterschiede. Beim FC Bayern wollen wir ja nicht so eine Offensive haben, dass wir nur drei Spieler haben und wenn einer ausfällt, müssen wir in der Jugendabteilung nachfragen. Wir haben Topspieler und dementsprechend muss er (der Trainer; Anm d. Red.) auch Entscheidungen treffen. Für mich und die anderen gilt, das zu akzeptieren." Man habe in den vergangenen Wochen gesehen, dass die eingewechselten Spieler dann auch gute Leistungen gezeigt hätten.

Müller hatte unter Trainer Thomas Tuchel gegen Schalke erst das dritte Mal in der Startelf gestanden und prompt das Tor zum 1:0 erzielt. Aufgrund seiner mangelnden Spielzeit würde er laut des Berichts deshalb über einen Wechsel nachdenken. Dass daran offenbar nichts dran ist, deutete Müller bereits am Mittwoch in einem Instagram-Post an.

Dennoch zeigte sich Müller verständnisvoll über die Berichterstattung. "Die Diskussionen können wir alle in der Zukunft führen. Ich finde es natürlich interessant. Dass man Schlagzeilen produzieren will, ist ganz normal. Das ist ihr Job. Wenn ich vor dem Tor stehe, muss ich ihn auch machen", sagte er bei Sky.

Thomas Tuchel schwärmt von Thomas Müller

Auch Tuchel äußerte sich nach dem Spiel zu der Thematik. Müller habe eine "sehr gute Leistung gezeigt, wenn der Präsident das sagt, dann widerspricht der Trainer nicht (Herbert Hainer hatte Müller zuvor als unverzichtbar bezeichnet; Anm. d. Red.). Ich muss als Trainer immer sehr harte Entscheidungen treffen. Es lohnt sich nicht, jedes Mal das ganz große Fass aufzumachen. Wir machen das eh nicht", erklärte der FCB-Coach.

Zudem hob Tuchel erneut die Bedeutung von Müller hervor: "Im Moment spielt Thomas um seine zwölfte Meisterschaft. Er hat das, worauf es ankommt. Er hat die Lockerheit, Erfahrung, den absoluten Biss, um die zwölfte Medaille da hinzufügen." Er sei ein "wichtiger Spieler", der zu jederzeit "vorbildlich" sei.