FC Bayern München: Kingsley Coman vor Abschied? Fragen und Antworten zu den Transfergerüchten

Neigt sich das Kapitel FC Bayern für Kingsley Coman nach sechs Jahren dem Ende entgegen?
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Neigt sich das Kapitel FC Bayern für Kingsley Coman nach sechs Jahren dem Ende entgegen? Der französische Flügelspieler kokettiert mit einem Abschied aus München, weil ihm der deutsche Rekordmeister seiner Meinung nach zu wenig Wertschätzung entgegenbringt - nicht nur in finanzieller Hinsicht.

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Erst Robert Lewandowski, dann David Alaba und jetzt Kingsley Coman: Es ist in Mode gekommen, dass sich unzufriedene Spieler des FC Bayern an Pini Zahavi wenden, um ihre Vertragsgespräche zu einem für sie erfreulichen Ende zu bringen - oder aber um einen lukrativen Deal mit einem anderen Klub abzuschließen.

Während Lewandowski 2018 einen Wechsel forcierte, die Bayern jedoch ihr Veto einlegten und den Polen auf Drängen des "geldigerigen Piranhas" (Zitat Uli Hoeneß) zu ihrem Bestverdiener kürten, scheiterten die Verhandlungen mit Alaba und der Österreicher heuerte ablösefrei bei dem Klub an, zu dem Lewandowski eigentlich wollte: Real Madrid.

Nun mischt Zahavi auch bei Coman mit. Anders als bei Lewandowski und Alaba nimmt neben dem 77 Jahre alten Israeli jedoch in erster Linie der Vater des französischen Nationalspielers, Christian Coman, die Funktion des Beraters ein. Zahavi verfügt lediglich über ein Mandat, um sich nach einem potenziellen Abnehmer in der Premier League umzusehen. Dennoch ist die Unterstützung des international bestens vernetzten Beraters ein Zeichen dafür, dass Comans Zeit beim FC Bayern enden könnte.

SPOX und Goal beantworten die wichtigsten Fragen zum Wirbel um Coman.

Wie denkt Kingsley Coman?

Das französische Medium RMC Sport berichtet, dass Coman bereits fest entschlossen sei, den FC Bayern umgehend zu verlassen. So weit, das ist zumindest aus dem Umfeld der Münchner zu hören, ist es noch nicht.

Allerdings stimmen die Berichte, wonach die Verhandlungen über eine Verlängerung des bis 2023 datierten Vertrags von Coman gewaltig stocken. Die Münchner sind nicht bereit, die finanziellen Forderungen der Coman-Seite mitzumachen. Es heißt, der gebürtige Pariser wolle in Zukunft zwölf Millionen Euro netto statt bislang nur brutto verdienen - ein großer Unterschied, den die Coman-Seite so begründet, dass der Außenstürmer seine zahlenmäßig stärkste FCB-Saison hinter sich habe und deshalb zu den Topverdienern aufsteigen müsse.

Ein weiteres Argument: Der in seiner Premieren-Spielzeit beim FCB nicht immer überzeugende Leroy Sane streicht mit einem kolportierten Jahresgehalt von bis zu 20 Millionen Euro brutto deutlich mehr ein als Coman.

Der 25-Jährige vermisst offenbar aber nicht nur die finanzielle Wertschätzung vonseiten der Bayern. So berichtet Sky etwa, dass Coman gerne die legendäre Nummer 10 von Arjen Robben übernommen hätte.

Die Münchner aber gaben sie 2019 erst Philippe Coutinho und anschließend Sane. Coman (41 Tore und 50 Vorlagen in 200 Einsätzen für den FCB) sei darüber "sehr enttäuscht".

Wie denkt der FC Bayern?

Da Coman auch im kommenden Jahr noch für eine Ablösesumme wechseln kann, sind die Bayern heuer nicht zu einem Verkauf gezwungen und dementsprechend entspannt.

Nur bei einem astronomischen Angebot im hohen zweistelligen Millionenbereich würde der FCB eine sofortige Trennung von Coman in Erwägung ziehen. Von einer 70-, 80-, 90- oder 100-Millionen-Offerte ist in Corona-Zeiten aber nicht auszugehen.

Und: Nach Informationen von SPOX und Goal plant Neu-Trainer Julian Nagelsmann mit Blick auf die anstehende Saison ohnehin fest mit Coman.

Wer käme als Abnehmer für Coman in Frage?

Die Spanier können (und wollen) ihn sich im Moment nicht leisten, eine Rückkehr nach Frankreich und Italien wäre mehr Plan B statt Plan A. England, wo Zahavi beste Kontakte unterhält, wäre dagegen ein überaus reizvolles Ziel für Coman. Sport1 bringt Manchester United als Interessenten ins Spiel. Es ist aber kein Geheimnis, dass der Transfer von Borussia Dortmunds Jadon Sancho höchste Priorität für die Red Devils hat.

Auch das vonseiten französischer Medien kolportierte Interesse des FC Chelsea ist nach Informatonen von SPOX und Goal nicht akut. Die Blues wären selbst im Falle eines Abgangs des unter Thomas Tuchel kaum zum Zug kommenden Callum Hudson-Odoi noch gut auf den Außenbahnen besetzt, abgesehen davon ist das Hauptziel der Londoner für den Transfersommer 2021 sowieso die Verpflichtung eines Mittelstürmers.

Schalten sich nicht noch andere, finanziell gut betuchte Klubs wie Manchester City ein, ist ein Coman-Wechsel in diesem Jahr mehr als unwahrscheinlich. Denkbar - falls sich die Parteien im Laufe der nächsten Monate nicht mehr annähern - ist eher ein Abgang 2022.

Kingsley Comans Saison 2020/21 in Zahlen (Quelle: Opta)

Pflichtspiele (Minuten)39 (2518)
Tore8
Vorlagen12
Kreierte Großchancen13
Vergebene Großchancen4
Passquote84,04 %
Zweikampfquote49,17 %
Dribblingquote54,43 %
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