FC Bayern - Lucas Hernandez über Niko Kovac: "Die Chemie hat nicht mehr gestimmt"

Lucas Hernandez (l.) sprach bei einem Fanclub-Treffen über das Aus von Niko Kovac als Trainer des FC Bayern.
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Abwehrspieler Lucas Hernandez vom FC Bayern ist nach seiner Knöcheloperation auf dem Weg der Besserung. Am 1. Advent stattete der französische Weltmeister dem Fanclub "Kurve Adelzhausen" einen zweistündigen Besuch ab und verriet dabei, nach der Winterpause sein Comeback geben zu wollen. Außerdem sprach er über das Aus von Niko Kovac.

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So eine Reha kann für einen Fußballer ja ganz schön nervtötend sein. Man geht Tag für Tag durch den gleichen Trott, verbringt die Zeit mit Physios anstatt mit der Mannschaft. Umso besser in Stimmung war Lucas Hernandez, als er am Sonntagmorgen das Gasthaus Dillitz in Adelzhausen anstelle der Säbener Straße in München-Giesing ansteuerte.

Dort, in dem zwischen München und Augsburg gelegenen 1700-Einwohner-Dörfchen, besuchte der seit Ende Oktober verletzte Neuzugang des FC Bayern den Fanclub "Kurve Adelzhausen" - und kam schon bei seiner Ankunft nicht aus dem Grinsen heraus. An die 250 Menschen, darunter der zum Ehrenmitglied des Fanclubs ernannte Ex-Bayern-Profi Peter Kupferschmidt, empfingen den Weltmeister aus Marseille um 9.58 Uhr mit Böllerschüssen und Blasmusik.

"Wennschon, dennschon", sagte Fanclub-Vorstand Thomas Scheidler über "das Highlight der letzten zehn Jahre". Zwei Stunden nahm sich Hernandez in geselliger Runde für Autogramme, Fotos, eine Runde am Tischkicker sowie eine Fragerunde mit Jung und Alt Zeit. SPOX und Goal waren mit dabei und fassen die wichtigsten Aussagen des 23-Jährigen zusammen.

Lucas Hernandez über ...

... seinen Gesundheitszustand: "Es geht mir immer besser. Ich bin jetzt noch etwa zehn Tage von der Mannschaft weg, dann möchte ich langsam wieder einsteigen. Mein Ziel ist, die Rückrundenvorbereitung komplett mitzumachen und bis Mitte oder Ende Januar wieder mit der Mannschaft anzugreifen."

... das Aus von Niko Kovac beim FC Bayern: "Er ist ein großartiger Trainer, dem ich alles Gute wünsche. Leider hat am Ende die Chemie zwischen ihm und der Mannschaft nicht mehr gestimmt."

... einen möglichen Verbleib von Hansi Flick bis zum Saisonende: "Warum sollte er nicht bleiben? Er leistet gute Arbeit und wir zeigen gute Leistungen unter ihm. Wenn es so weitergeht, kann ich mir gut vorstellen, dass er bis zum Ende der Saison bleibt."

... die jüngste 1:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen: "So ist Fußball. Mal geht der Ball rein, mal geht er nicht rein. Gegen Leverkusen wollte er nicht reingehen. Es war aber ein sehr gutes Spiel von uns. Ich bin mir sicher, dass in den nächsten Spielen auch die Ergebnisse wieder stimmen werden."

... seinen Umgang mit dem 80-Millionen-Preisschild: "Das belastet mich nicht, aber ich will natürlich zeigen, dass ich diese Summe wert bin und möchte auch das Vertrauen des FC Bayern rechtfertigen. Ich kann es kaum erwarten, wieder auf dem Platz zu stehen."

... die Frage, ob Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge dem Team nach dem 1:5 in Frankfurt eine Standpauke hielten: "Hoeneß und Rummenigge sind zwei riesige Persönlichkeiten beim FC Bayern. Sie tun nach den Spielen ihre Meinung in der Kabine kund und üben auch Kritik, wenn Kritik angebracht ist. Was nach dem Spiel in Frankfurt genau passiert ist, weiß ich nicht, weil ich nicht dabei war. Aber wenn ich sonst dabei war, war die Kritik von ihnen immer motivierend."

... die Gründe für seinen Wechsel zum FC Bayern: "Ich musste keine Sekunde überlegen, als der Anruf von Hasan Salihamidzic kam, niemand musste mich überzeugen. Es war schon immer mein Traum, für einen der größten Klubs in Europa zu spielen und dazu gehört der FC Bayern. Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe. Ich fühle mich immer wohler."

... die Trainingsunterschiede zwischen Atletico Madrid und dem FC Bayern: "Bei Atletico hatten wir nicht so eine technisch starke Mannschaft wie hier. Um das auszugleichen, haben wir dort mehr im physischen Bereich gearbeitet. Hier liegt der Fokus mehr auf der Technik statt auf der Physis."

... die Frage, mit welchem Spieler er gerne in München zusammenspielen würde: "Antoine Griezmann. Ich bin seit vielen Jahren eng mit ihm befreundet und ich würde mir wünschen, dass er irgendwann hierherkommt."

... den Spieler, der ihn in seiner Jugend am meisten beeindruckt hat: "Da gab es zwei: Bixente Lizarazu, weil er auf einer ähnlichen Position gespielt hat wie ich heute, und Zinedine Zidane, der für mich beste französische Spieler aller Zeiten."

... den wichtigsten Trainer in seiner Karriere: "Diego Simeone. Ich habe ihn kennengelernt, als ich 16 war. Er hat mich seitdem immer begleitet und dafür werde ich ihm auf ewig dankbar sein."

... den besten Innenverteidiger der Welt: "Virgil van Dijk. Es gibt auf der Welt aktuell keinen besseren Innenverteidiger, er hat ein tolles Jahr mit Liverpool gespielt."

... den Favoriten auf den Champions-League-Sieg: "Wir, der FC Bayern, weil wir die beste Mannschaft haben."

... das Bier in Deutschland: "Ich habe weder in Spanien noch in Frankreich erlebt, dass die Leute so viel Bier trinken wie hier. Das ist unglaublich."

Lucas Hernandez im Steckbrief

geboren14. Februar 1996 in Marseille (Frankreich)
Größe1,82 m
Gewicht76 kg
PositionInnenverteidiger, linker Verteidiger
starker Fußlinks
StationenRayo Majadahonda Jugend, Atletico Madrid Jugend, Atletico Madrid, FC Bayern
Profispiele/-Tore119/1
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