Paul Wanner und Heidenheim zu abgezockt! St. Pauli verpatzt Rückkehr in die Bundesliga

SID
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© getty

Bei der Bundesliga-Rückkehr nach 13 Jahren kassiert der FC St. Pauli eine kalte Dusche. Der 1. FC Heidenheim bestraft den Aufsteiger eiskalt.

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Alexander Blessin stapfte nach der unsanften Landung in der Bundesliga mit verschränkten Armen über den Rasen, Kapitän Jackson Irvine und Co. holten sich aufmunternden Applaus von den lautstarken Fans ab. Der FC St. Pauli hat bei der Rückkehr ins Oberhaus nach 13 Jahren eine kalte Dusche kassiert, beim 0:2 (0:0) erwies sich der 1. FC Heidenheim als zu abgezockt.

"Wir sind enttäuscht, aber es ist eine gute Enttäuschung. Wir haben das Gefühl, dass Punkte für uns möglich waren", resümierte Irvine nach einer Partie, die die Kiezkicker auch hätten gewinnen können. St. Pauli vergab reihenweise gute Chancen, während die Heidenheimer ihre wenigen eiskalt nutzten. "Man sieht die kleinen Unterschiede auf diesem Level", sagte Irvine weiter: "Das ist eine harte Lektion für uns, mit vielen positiven Momenten in den ersten 60 Minuten."

Heidenheims Trainer Frank Schmidt freute sich dagegen über den perfekten Saisonstart. "Die ersten 15 bis 20 Minuten der zweiten Halbzeit hatten sie die Chancen, in Führung zu gehen. Sie haben es nicht gemacht, dann haben wir eiskalt zugeschlagen", sagte Schmidt, dessen Mannschaft nach dem ersten Spieltag auf Platz zwei steht.

Paul Wanner, 18 Jahre alter Leihspieler von Bayern München, traf nach einem Konter für die Schwaben vor 29.157 Zuschauer im ausverkauften Millerntorstadion (66.) zur Führung, die Jan Schöppner (82.) noch ausbaute. Der FCH feierte damit nach Erfolgen im DFB-Pokal und in der Qualifikation zur Conference League eine perfekte erste englische Woche.

St. Pauli startet nervös - Paul Wanner trifft zur Führung

Die Sonne zeigte sich über dem Kiez, das Riesenrad des Hamburger Doms drehte sich neben dem Stadion und die St. Pauli-Fans sangen sich früh warm - der ganze Stadtteil hatte schon weit vor dem Anpfiff dem ersten Bundesliga-Duell seit Mai 2011 entgegengefiebert.

Die Mannschaft von Blessin, der auf den nach Brighton abgewanderten Aufstiegscoach Fabian Hürzeler gefolgt war, startete aber mit vielen kleinen Unsicherheiten und einem Schuss Nervosität in die Partie gegen zunächst strukturiertere Gäste.

Adrian Beck (4.) per Distanzschuss und der auffällige Wanner mit einem Dribbling (14.) sorgten für erste Gefahrenmomente. St. Pauli steigerte sich dann aber als Kollektiv und verschob das Geschehen mehr und mehr in die gegnerische Hälfte. Der Australier Connor Metcalfe, der wie Kapitän und Landsmann Jackson Irvine seinen Vertrag vor Saisonbeginn noch verlängert hatte, kam folglich zu den ersten zwei guten Abschlussmöglichkeiten (20., 30.). Es sollten nicht die letzten sein.

Die Hamburger hatten auch nach dem Seitenwechsel beste Gelegenheiten zur Führung - es fehlte aber die letzte Entschlossenheit wie bei der Kopfballchance des kombinationsfreudigen Angreifers Morgan Guilavogui (47.). In der 63. Spielminute fehlten der Leihgabe vom RC Lens dann nach einer Hereingabe von Irvine Zentimeter, ehe sich auch Verteidiger Hauke Wahl gefährlich in Position brachte. Doch Heidenheim setzte dann einen schnellen Konter, den Wanner per Linksschuss überlegt verwertete. Nach einer Ecke sorgte Schöppner für die Entscheidung.

FC St. Pauli - 1. FC Heidenheim: Die Daten zum Spiel

  • St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Treu, Irvine, Ritzka (76. Saliakas) - Wagner (76. Boukhalfa), Metcalfe (84. Saad) - Guilavogui (76. Afolayan), Eggestein. - Trainer: Blessin
  • Heidenheim: Kevin Müller - Traore (90.+2 Busch), Mainka, Gimber, Föhrenbach - Maloney, Schöppner - Beck (62. Pieringer), Wanner (81. Honsak), Scienza (62. Conteh) - Breunig (81. Kerber). - Trainer: Schmidt
  • Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
  • Tore: 0:1 Wanner (66.), 0:2 Schöppner (82.)