Dreierpack von Hoffenheims Andrej Kramaric verdirbt Kieler Debüt in der Bundesliga

SID
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Der Bundesliga-Neuling Holstein Kiel verliert bei der TSG Hoffenheim. Das lag vor allem an einem: Andrej Kramaric.

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Andrej Kramaric schnappte sich nach dem Schlusspfiff den Spielball und hielt ihn wie eine Trophäe den Fans der TSG Hoffenheim entgegen. Erst nach dem 3:2 (0:2) gegen den Bundesliga-Neuling Holstein Kiel kam echter Jubel bei den lange schweigenden Fans der Kraichgauer auf, angesichts des Hattricks des überragenden Kramaric war dieser dann aber umso größer.

"Wir brauchen seine Tore, wir brauchen ihn", schwärmte TSG-Torhüter Oliver Baumann bei Sky vom Matchwinner, der den Kielern die Premiere in der Fußball-Eliteklasse gründlich verdorben hatte. Der 58. Bundesligist der Geschichte verlor am ersten Spieltag unglücklich bei den krisengeplagten Hoffenheimern.

Kramaric traf per Foulelfmeter (6.), mit dem Kopf (37.) und mit dem rechten Fuß (87.) für die Hoffenheimer. Die Kieler müssen ihre ersten Punkte am kommenden Samstag gegen den VfL Wolfsburg anpeilen. Daran änderten auch das erste Bundesliga-Tor der Störche durch den Schweden Alexander Bernhardsson (63.) sowie der Treffer von Shuto Machino (89.) nichts.

"Das erste Tor für Kiel in der Bundesliga bedeutet mir jetzt nicht so viel, denn ich bin traurig, weil wir verloren haben. Aber es macht Spaß, mit Holstein in der Bundesliga zu sein", sagte Bernhardsson. Zu allem Überfluss sah der zur zweiten Hälfte eingewechselte Andu Kelati nach wiederholtem Foulspiel noch die Gelb-Rote Karte (82.).

TSG Hoffenheim: Heimspiel wird von Streit überschattet

Das Heimspiel der Kraichgauer wurde vom Streit zwischen Klub und Teilen der Fans überschattet. Laut der TSG haben zwei Ultragruppierungen dem Verein als Reaktion auf die Entlassung von Sport-Geschäftsführer Alexander Rosen Ende Juli den "Krieg erklärt". Die Verantwortlichen befürchteten einen provozierten Abbruch der Partie.

Über weite Strecken der Begegnung waren Transparente mit Kritik an der Klubführung im Fanblock zu sehen. "Selbstzerstörung wurde eingeleitet", stand auf einem Plakat. Zudem gab es einen Stimmungsboykott, die Mannschaft wurde nicht angefeuert.

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Holstien Kiel scheitert mehrfach an Oliver Baumann

Vor lediglich 18.503 Zuschauern in Sinsheim dominierten die Gastgeber in den ersten 20 Minuten. Nach einem Foul von Holstein-Torwart Timon Weiner an Marius Bülter behielt Kramaric vom Elfmeterpunkt die Nerven. Auch im Anschluss an die Führung waren die Hoffenheimer klar überlegen. Erst Mitte der ersten Hälfte ließen die Gastgeber etwas nach.

Die Kieler erarbeiteten sich in dieser Phase die Chancen zum Ausgleich. Timo Becker scheiterte an Oliver Baumann (25.), drei Minuten später konnte auch Benedikt Pichler den Hoffenheimer Keeper per Kopf nicht überwinden.

Besser machte es Kramaric auf der Gegenseite. Weiner verhinderte in der 44. Minute zunächst den Kramaric-Hattrick. Auch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte parierte der Torhüter stark einen Hlozek-Schuss.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs verwaltete die TSG nur noch die Führung - das rächte sich. Baumann reagiert zunächst großartig gegen Machino (61.), beim Kopfball von Bernhardsson war er aber machtlos. Danach lag der Ausgleich in der Luft, ehe Kramaric zum dritten Mal zuschlug.

TSG Hoffenheim vs. Holstein Kiel: Die Daten zum Spiel

  • Hoffenheim: Baumann - Drexler, Stach, Akpoguma - Prömel, Grillitsch (69. Geiger), Kaderábek, Prass (89. Nsoki) - Kramaric (90. Moerstedt) - Hlozek (59. Berisha), Bülter (68. Bruun Larsen). - Trainer: Matarazzo
  • Kiel: Weiner - Ivezic, Erras, Komenda (46. Porath) - Knudsen (79. Remberg), Holtby (82. Schulz), Becker, Puchacz (46. Kelati) - Machino - Bernhardsson, Pichler (54. Arp). - Trainer: Rapp
  • Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
  • Tore: 1:0 Kramaric (6., Foulelfmeter), 2:0 Kramaric (37.), 2:1 Bernhardsson (63.), 3:1 Kramaric (87.), 3:2 Machino (89.)
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