Affront gegen den FC Bayern bei legendärer Klatsche: Felix Magath lüftet Geheimnis

Von Jochen Tittmar
Felix Magath
© Getty Images

Vor 15 Jahren schoss der VfL Wolfsburg den FC Bayern ab - und demütigte ihn mit einer Einwechslung. Nun sprach Felix Magath darüber.

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Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher: Vor über 15 Jahren, am 4. April 2009, gewann der kommende Meister VfL Wolfsburg am 26. Bundesliga-Spieltag vor heimischem Publikum gegen den von Jürgen Klinsmann trainierten Rekordmeister FC Bayern München - mit sage und schreibe 5:1.

Das Hacken-Tor von VfL-Stürmer Grafite zum fünften Wolfsburger Treffer gehört bis heute zu den schönsten Bundesligatreffern der Historie. Wölfe-Trainer Felix Magath sorgte damals aber auch mit einer brisanten Einwechslung für Gesprächsstoff. Nun sprach der heute 71-Jährige darüber.

Beim Stand von 5:1 hatte Magath in der 89. Spielminute Ersatztorhüter André Lenz für Stammtorwart Diego Benaglio eingewechselt. Der Schweizer verließ das Feld, ohne verletzt zu sein. Dies wurde gemeinhin als Affront und Demütigung für die Münchner angesehen.

Felix Magath lüftet Geheimnis bei Klatsche gegen den FC Bayern

In einem Interview mit der Vereinshomepage des VfL sagte Magath: "Wie es immer so ist, wurde viel interpretiert und gemutmaßt. Es war aber ganz einfach: Ich war damals nicht nur Trainer, sondern auch Manager und Sport-Vorstand und habe die Spielerverträge ausgehandelt. Anfang 2009 hatte ich mit dem Berater von André Lenz Vertragsgespräche geführt. Weil ich sehr zufrieden mit André war, hätte ich ihm als Trainer gerne einen besseren Vertrag angeboten. Als Manager musste ich ihm aber sagen, dass wir etwas aufpassen müssen. Er hatte einen Vertrag mit einem relativ geringen Grundgehalt, dafür aber mit hohen Einsatzprämien."

Magath habe daher Lenz' Berater zugesichert, "dass ich ihn einsetze, wenn wir mal in einem Spiel klar führen". Der Trainer weiter: "Wie konnte ich denn im Januar ahnen, dass wir erst drei Monate später und ausgerechnet im Spiel gegen Bayern München das erste Mal klar in Führung liegen sollten? Weil mir bewusst war, was hinterher auf mich zukommen würde, habe ich kurz überlegt, ob ich es mache oder nicht, kam aber zu dem Entschluss: Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen. Deshalb habe ich den Wechsel kurz vor Schluss durchgezogen."

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