Fast drei Jahre nach Eklat! Brisante Schiedsrichter-Ansetzung bei Auftaktspiel des BVB

Von Jochen Tittmar
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Eine "besondere" Schiedsrichter-Ansetzung gibt es am 1. Bundesligaspieltag beim Duell des BVB mit Eintracht Frankfurt am Samstag um 18.30 Uhr.

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Felix Zwayer wird nach langer Zeit wieder ein Spiel des BVB leiten. Zuletzt war er Schiedsrichter in Dortmund am 4. Dezember 2021. Damals verlor die Borussia mit 2:3 gegen den FC Bayern München - und Mittelfeldspieler Jude Bellingham sorgte anschließend für eine Fehde mit Zwayer, die ein wochenlanges Nachspiel mit sich brachte.

Zwayer zeigte damals eine schwache Leistung. Bellingham sagte nach der Partie beim norwegischen TV-Sender Viaplay angesprochen auf die strittige Szene, die zum Elfmeter für den FC Bayern und dem 3:2-Siegtor führte: "Für mich war das kein Elfmeter. Hummels schaut nicht einmal zum Ball, er kämpft, um an ihn zu kommen. Sie können sich viele andere Entscheidungen in diesem Spiel anschauen. Was erwarten Sie, wenn Sie einem Schiedsrichter, der schon einmal in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland übertragen?"

Bellingham meinte damit den Fußball-Wettskandal aus dem Jahr 2005. Zwayer gehörte zu den Berliner Schiedsrichtern, die mit ihren Aussagen den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer zu Fall brachten.

Anschließend wurde auch Zwayer für sechs Monate gesperrt, weil er die ihm bekannten Spielmanipulationen von Hoyzer erst nicht meldete und vor einem Spiel des Wuppertaler SV gegen Werder Bremen II 300 Euro von Hoyzer annahm, um als Linienrichter dabei zu helfen, kritische Situationen für Wuppertal zu vermeiden. Allerdings wurde das Urteil gegen Zwayer damals nicht vom DFB veröffentlicht, es wurde erst 2014 öffentlich bekannt.

Felix Zwayer
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Brisante Schiedsrichter-Ansetzung bei Auftaktspiel des BVB

Der Unmut der Dortmunder resultierte auch aus dem Umstand, dass zuvor ein Zweikampf von Lucas Hernandez gegen Marco Reus im Strafraum der Bayern nicht gepfiffen worden war.

Bellingham sagte dazu: "Wenn eine der beiden Situationen überprüft werden muss, dann ist es die andere. Bayerns Elfmeter sah in Echtzeit nach nichts aus, aber wenn er den Arm getroffen hätte, wäre es fair gewesen. Aber Dortmunds Nicht-Entscheidung war ein klarer Elfmeter."

Die harten Vorwürfe gegen Schiedsrichter Felix Zwayer nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern hatten für Bellingham Konsequenzen. Schiedsrichter-Beobachter Marco Haase soll Strafanzeige gegen den Dortmunder sowie gegen den ehemaligen Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe gestellt haben.

Gräfe sei dabei ebenfalls im Fokus, da Bellingham ohne den früheren FIFA-Referee "diese Äußerung aus Lebenserfahrung nicht getan haben kann", wie es hieß. Auch der DFB-Kontrollausschuss ermittelte gegen Bellingham. "Der Kontrollausschuss wird die Äußerung des Dortmunder Spielers Jude Bellingham auf ihre sportstrafrechtliche Relevanz prüfen", ließ der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner damals den SID wissen.

Bellingham wurde schließlich vom DFB zu einer Zahlung von 40.000 Euro verurteilt. Das DFB-Sportgericht wertete das als "unsportliches Verhalten" und befand, Bellingham habe dadurch "die Unparteilichkeit des Schiedsrichters angezweifelt und letztlich in Abrede gestellt".

 

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