BVB: Lars Ricken wird Geschäftsführer Sport - Sven Mislintat zurück

SID
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Lars Ricken steigt überraschend zum Geschäftsführer Sport bei Borussia Dortmund auf und entscheidet über eine Vertragsverlängerung mit Sportdirektor Sebastian Kehl.

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Lars Ricken genießt bei den Fans von Borussia Dortmund noch immer Kult-Status, jetzt soll der einstige Champions-League-Held den Klub zu neuen Trophäen führen. Der 47-Jährige tritt völlig überraschend die Nachfolge von Hans-Joachim Watzke an und steigt zum Geschäftsführer Sport auf. Bisher galt Sebastian Kehl als Favorit auf das Watzke-Erbe. Kehl bleibt Sportdirektor und wird künftig von Rückkehrer Sven Mislintat als Technischer Direktor unterstützt.

"Ich bin überzeugt, dass wir mit der unfassbaren Kraft dieses Vereins und der Leidenschaft unserer vielen motivierten Mitarbeiter gemeinsam große Siege erringen und Borussia Dortmund in eine erfolgreiche Zukunft steuern werden", sagte Ricken, der seinen neuen Posten am 1. Mai übernimmt und einen Vertrag bis Juni 2027 unterschrieb.

Ricken arbeitete zuletzt erfolgreich als Direktor des Nachwuchsleistungszentrums. Den Anhängern ist der Ex-Profi aber wegen seines Traumtores im Königsklassen-Endspiel 1997 in München gegen Juventus Turin (3:1) in Erinnerung geblieben. Ricken sorgte per Lupfer 16 Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt für den Endstand. Marcel Reifs Kommentar der Szene ruft bei den BVB-Anhängern auch nach 27 Jahren immer noch Gänsehaut hervor: "Ricken... Lupfen jetzt! Jaaaa!"

Doch wegen des Treffers wird Ricken nicht der neue starke Mann beim BVB. "Die Expertise von Lars Ricken, sein großes Netzwerk und die enorme Identifikation mit seinem Heimatklub, mit dem er auch als Spieler große Erfolge feierte, werden die Geschäftsführung bereichern", sagte Präsident Reinhold Lunow. Das Nachwuchsleistungszentrums des Klubs sei schließlich "das mit Abstand erfolgreichste deutsche NLZ der vergangenen zehn Jahre" gewesen. Thomas Broich soll dort die Arbeit von Ricken fortführen.

Sven Mislintat
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BVB-Rückkehrer Sven Mislintat beginnt am 1. Mai

Der Champions-League-Halbfinalist verkündete am Montag noch weitere Entscheidungen. Die Geschäftsführer Thomas Treß (Finanzen, Organisation und Recht & Investor Relations) und Carsten Cramer (Vertrieb & Marketing, Internationalisierung und Digitalisierung) verlängerten ihre Verträge bis Juni 2027. Er sei sich sicher, dass Borussia Dortmund mit den Geschäftsführern Treß, Cramer und Ricken "auch in Zukunft fachlich erstklassig aufgestellt sein wird", sagte Watzke, der Ende 2025 auf eigenen Wunsch aus der Geschäftsführung ausscheiden und die sportliche Verantwortung schon im Sommer abgeben wird.

Bei der Neuordnung spielt auch ein alter Bekannter eine Rolle. Der einst als "Diamantenauge" bezeichnete Mislintat kehrt am 1. Mai als Technischer Direktor mit dem Schwerpunkt Kaderplanung zurück. Er soll direkt an Ricken und Kehl berichten. Die Zukunft von Kehl (Vertrag bis 2025) ist hingegen noch offen. "Bezüglich einer möglichen Vertragsverlängerung von Sebastian Kehl wird Lars Ricken im Sommer Gespräche aufnehmen", hieß es in der Mitteilung des Vereins.

Kehl wurde lange Zeit als aussichtsreichster Kandidat auf die Watzke-Nachfolge gehandelt. Doch restlos überzeugt war man intern vom 44-Jährigen nicht. Laut Bild-Informationen könnte aber auch Kehl seinen Vertrag bis 2027 verlängern. In Sachen Kaderplanung wird er allerdings durch die Rückkehr von Mislintat an Einfluss verlieren.

Großer Gewinner ist jedoch Ricken. "Ich bedanke mich beim Präsidialausschuss und bei der Geschäftsführung für das Vertrauen", sagte Ricken und lässt die Fans von neuen Heldentaten träumen.