Timo Werner vom FC Chelsea zurück zu RB Leipzig: Der Transfer aus drei Perspektiven

Von Maximilian Lotz
Timo Werner erhält in Leipzig wieder die Nr. 11.
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Timo Werner nach Leipzig: Die Perspektive des FC Chelsea

Bei seinem Wechsel 2020 an die Stamford Bridge sollte Timo Werner das fehlende Puzzlestück in der von Coach Frank Lampard verjüngten Mannschaft werden. Doch schon bald begannen die Statistiker die torlosen Minuten bei Werner zu zählen. Erst am 10. Januar 2021 beendete Werner nach 827 Minuten diese Durststrecke.

Doch die nachhaltige Wende zum Guten blieb aus, und noch im Januar musste Lampard als Coach seinen Hut nehmen. Thomas Tuchel übernahm, sorgte für mehr Stabilität und führte Chelsea in der Champions League zum Titel. Zu den prägenden Figuren zählte allerdings nicht mehr Werner, sondern vielmehr Finalheld Kai Havertz.

"Der Trainer hat immer andere Ideen, andere Gedanken. In vielen Spielen war ich nicht Teil seiner Gedanken, das versuche ich zu ändern", sagte Werner in diesem Sommer - und stieß mit seiner öffentlich forcierten Rückkehr auch Tuchel vor den Kopf.

"Ich wäre als junger Kerl sehr glücklich, wenn ich einen Vertrag bei Chelsea hätte. Ich wäre einer der glücklichsten Menschen auf dem Planeten", sagte Tuchel während der US-Tour in der Vorbereitung. Nachdem der Wechsel nach Leipzig in der vergangenen Woche immer konkreter wurde, verzichtete Tuchel zum Saisonstart beim FC Everton (1:0) auf den Angreifer.

Timo Werner erzielte 23 Tore in 89 Pflichtspielen für den FC Chelsea.
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Timo Werner erzielte 23 Tore in 89 Pflichtspielen für den FC Chelsea.

Werner hat die Erwartungen beim FC Chelsea nicht erfüllt

Und das, obwohl Chelseas Kader aktuell nur über eine überschaubare Breite verfügt. Das Missverständnis mit Stoßstürmer Romelu Lukaku wurde wieder beendet. Als falscher Neuner ist aktuell Havertz gesetzt, für ihn kam der 20-jährige Youngster Armando Broja ins Spiel.

Immerhin: Der für 56 Millionen Euro von Meister Manchester City geholte Raheem Sterling ist sicherlich eine Bereicherung. Doch insgesamt macht sich bei Chelsea, das durch den Eigentümerwechsel von Roman Abramovich hin zu Todd Boehly in der Sommerpause lange Zeit handlungsunfähig war, das verspätete Eingreifen auf dem Transfermarkt bemerkbar.

Und Werners Abgang trübt die Transferbilanz. Zwar sparen die Blues nun sein üppiges Jahresgehalt von geschätzten 16 Millionen Euro ein, doch die weiterhin benötigten Verstärkungen wollen auch bezahlt werden. Und beim Blick auf Werners Ablöse, die 2020 bekanntlich 53 Millionen Euro betrug, machte Chelsea nun einen deutlichen Verlust.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Werner die sportlichen Erwartungen an der Stamford Bridge in den vergangenen zwei Jahren nicht erfüllt hat. Unter Tuchel kam er in der Vorsaison nur 15-mal in der Premier League zum Einsatz, vier Treffer gelangen ihm dabei.

Jetzt einen Schlussstrich zu ziehen, macht in dieser Hinsicht für alle Beteiligten Sinn.

FC Chelsea: Zu- und Abgänge 2022/23 im Überblick

Zugänge
NameBisheriger KlubAblöse
Marc CucurellaBrighton & Hove Albion65 Mio. Euro
Raheem SterlingManchester City56 Mio. Euro
Kalidou KoulibalySSC Neapel38 Mio. Euro
Carney ChukwuemekaAston Villa18 Mio. Euro
Gabriel Slonina (kommt im Winter)Chicago Fire9 Mio. Euro
Abgänge
NameNeuer KlubAblöse
Romelu LukakuInter Mailand8 Mio. Euro Leihgebühr
Antonio RüdigerReal Madridablösefrei
Andreas ChristensenFC Barcelonaablösefrei
Matt MiazgaCincinnatiablösefrei
Jake Clarke-SalterQueens Park Rangersablösefrei
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