Arminia Bielefeld, Werder Bremen, 1. FC Köln: Das Abstiegs-Finale in der Bundesliga aus drei Perspektiven

Von Oliver Maywurm
Werder-Legende Thomas Schaaf soll den Klub vor dem Abstieg bewahren.
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Bundesliga-Abstiegskampf: Die Perspektive des 1. FC Köln

  • Tabellenstand: 17.
  • Tore / Punkte: 33:60 / 30
  • Gegner am letzten Spieltag: FC Schalke 04 (zuhause)

Der frühere Bayern-Star Stefan Effenberg brachte die Situation des 1. FC Köln in zwei Aspekten vergangenen Sonntag im Sport1-Doppelpass ganz gut auf den Punkt.

Einerseits sei es ein Vorteil für die Kölner, dass man mit einer klaren Marschroute in den letzten Spieltag geht: Der FC muss gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben. Denn ein Unentschieden reicht bei einer um acht Treffer schlechteren Tordifferenz als Bremen realistisch gesehen auch dann nicht für den Relegationsplatz, sollte Werder gegen Gladbach verlieren. Und Bielefeld kann man ohnehin nur dann noch überflügeln, wenn man selbst gewinnt und die Arminia eben nicht.

Dass es für Köln am letzten Spieltag gegen die abgeschlagenen Schalker geht, sehen viele derweil als großen Vorteil im Abstiegsfinale. Effenberg nicht: "Schalke ist ein sehr gefährlicher Gegner zum Abschluss. Die hatten nach dem Sieg über Frankfurt Tränen in den Augen, weil sie ein Spiel gewonnen haben. Schalke das einfachste Spiel? Ich sage, das ist das schwierigste."

Tatsächlich präsentierte sich S04 gegen Frankfurt befreit, siegte mit 4:3 und legte eine im Saisonvergleich geradezu euphorische Leistung aufs Parkett. Köln ist also gewarnt - und will auch deshalb von der ersten Sekunde an forsch auftreten, um erst gar keine Zweifel an einem Sieg aufkommen zu lassen: "Wir werden von Beginn an aggressiv nach vorne spielen. Wir gehen ins Risiko und werden keinen Ball verloren geben", sagte Trainer Friedhelm Funkel dem kicker.

1. FC Köln: Rechenspiele und Fakten

Unter Funkel stabilisierte sich Köln in den letzten Wochen, holte einen überraschenden Heimsieg gegen Leipzig und einen furiosen Dreier in Augsburg. Die erste Hälfte beim 1:4 zuhause gegen Freiburg hingegen war desolat, zudem erntete der Coach mancherorts Kritik dafür, beim 0:0 in Berlin am vergangenen Samstag nicht voll auf Sieg gesetzt zu haben.

"Wir wussten, wie es bei den anderen Spielen steht. Wer bedenkt, wie viele Punkte Köln in der Schlussphase hergeschenkt hat, weil die Mannschaft undiszipliniert war, sieht das noch deutlicher", verteidigte sich Funkel im Doppelpass. "Ich habe das richtig eingeschätzt und wusste, dass wir mit einem Punkt und einem Sieg dann gegen Schalke beide Konkurrenten überholen können."

Zudem sei der Druck auf Bielefeld mit dem Punktgewinn gegen die Hertha "wesentlich höher geworden", weil Bielefeld bei einem Kölner Sieg ob der Tordifferenz nun ebenfalls gewinnen müsse, um vor dem FC zu bleiben. Bei einer Niederlage in Berlin hätte es für den FC in dieser Hinsicht schlechter ausgesehen.

Fakt ist: Köln hat eine wohl nur auf dem Papier leichte Aufgabe am letzten Spieltag und ist in jedem Fall davon abhängig, dass Werder und die Arminia Federn lassen.