Schalke-Abstieg steht bevor: "Ich werde sie sehr vermissen"

SID
Der FC Schalke 04 braucht ein Wunder für den Klassenerhalt.
© getty

Was seit Monaten klar ist, steht nun unmittelbar bevor. Am Dienstag kann der Abstieg von Schalke 04 aus der Bundesliga besiegelt werden.

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Wenn sogar schon der Gegner mitleidig den Abgesang anstimmt, dann muss das Ende nahe sein. "Ich werde sie sehr vermissen", sagte Trainer Christian Streich vom SC Freiburg nach dem 4:0 (2:0) gegen Schalke 04: "Ich wünsche ihnen von Herzen, dass sie schnell zurückkommen. Schalke ist so ein großer Verein mit einer ganz, ganz großen Geschichte."

Ein ganz und gar unrühmliches Kapitel zu dieser Geschichte könnte bereits am Dienstag hinzugefügt werden - eine Niederlage bei Arminia Bielefeld (20.30 Uhr im Liveticker) würde den ersten Abstieg der Königsblauen aus der Bundesliga seit 1988 besiegeln. Was als Folge einer Horrorsaison schon seit Monaten unausweichlich ist, steht nun also unmittelbar bevor. Das wissen auch die Beteiligten beim abgeschlagenen Schlusslicht.

"Alles wird dann passieren, wann es passieren soll", sagte der desillusioniert und mitgenommen wirkende Trainer Dimitrios Grammozis im Anschluss an die erneut desolate Vorstellung mit Blick auf den bevorstehenden Tiefpunkt: "Wir waren in den vergangenen Wochen immer realistisch und haben zweigleisig geplant."

Schalke 04 "chancenlos und nicht wettbewerbsfähig"

Zunächst galt es aber wieder einmal, Abbitte zu leisten. "Wir müssen uns bei den Fans für diese Vorstellung entschuldigen", kommentierte Grammozis die 20. Saison-Niederlage, mit der S04 seinen Negativrekord aus der Spielzeit 1982/83 eingestellt hat. Auch Ralf Fährmann wollte nichts beschönigen. "Wir waren chancenlos und nicht wettbewerbsfähig", gestand der Torhüter nach dem desaströsen Auftritt ein, den sich Bundestrainer Joachim Löw nur eine Halbzeit lang angetan hatte.

Lucas Höler (7.), Roland Sallai per Foulelfmeter (22.) sowie Christian Günter (50. und 74.) schossen die hilflosen Gäste an, die mit dem Ergebnis noch gut bedient waren. Die grauenhafte Vorstellung sorgte nicht nur für Häme der eigenen Fans in den sozialen Netzwerken ("So geht es direkt weiter runter in die 3. Liga"), sie stellte auch die Zukunftsfähigkeit der momentanen Konstellation in Frage.

"Es hat sich nichts gebessert", sagte der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann bei Sky. "Ich könnte mir vorstellen, dass es im Sommer den nächsten Trainer geben könnte", meinte der Vize-Weltmeister von 2002: "So können sie nicht in die 2. Liga gehen."

Schalke 04: Ist Grammozis schon "verbrannt"?

Tatsächlich scheint die Gefahr groß, dass Grammozis bereits vor dem Gang in die Zweitklassigkeit "verbrannt" sein könnte. In all dem Trubel um den kompletten Austausch der Klubführung könnte es ein zusätzlicher Fehler gewesen sein, den eigentlich für den Neuaufbau im Unterhaus vorgesehenen Grammozis noch in dieser Spielzeit als bereits fünften Coach zu installieren.

Schließlich war schon bei der Verpflichtung von Grammozis Anfang März klar, dass es weitere Pleiten setzen wird. Sollte der Coach bleiben, geht er beschädigt in die neue Spielzeit. Bei ersten Rückschlägen dürfte Grammozis sofort angezählt werden. Was die ohnehin schon schwierige Lage des Klubs, den Verbindlichkeiten in Höhe von 217 Millionen drücken, weiter verschärfen würde.

Und so scheint die Hoffnung Streichs auf eine rasche Rückkehr der Schalker trügerisch zu sein. Dessen ist sich auch Fährmann bewusst, der im Grunde nur träumen kann: "Ich hoffe, dass wieder sonnigere Tage kommen werden."

Bundesliga-Tabelle - der Abstiegskampf

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
14.1. FSV Mainz 052830:48-1828
15.Arminia Bielefeld2922:46-2427
16.Hertha BSC2834:48-1426
17.1. FC Köln2927:53-2623
18.Schalke 042918:75-5713
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