Nach Informationen von SPOX und Goal hat sich der deutsche Nationalspieler noch nicht festgelegt, für welchen Verein er in Zukunft aufläuft. Anfragen gibt es zuhauf.
So werden neben dem FC Bayern und Borussia Dortmund auch ausländische Spitzenvereine wie der FC Barcelona, Real und Atletico Madrid, Juventus Turin, Manchester City, der FC Liverpool, der FC Arsenal, der Chelsea und Tottenham Hotspur als mögliche Abnehmer für den 20-Jährigen gehandelt.
"Wir werden keinerlei Kommentare zu Kais Zukunft abgeben", heißt es vonseiten der Agentur Spielerrat, die Havertz berät. Für Wolfgang Holzhäuser, von 2004 bis 2013 Geschäftsführer von Bayer Leverkusen und Wegbegleiter von Havertz im Jugendbereich der Werkself, wäre ein Wechsel ins Ausland "die beste Lösung".
Kai Havertz zu Atletico? "Würde keinen Sinn ergeben"
Seine Begründung: "Kai würde dort Erfahrungen sammeln, die er in Deutschland wohl nicht sammeln würde. Es sei denn, er geht zum FC Bayern. Man muss aber auch sagen: Nicht alle Spieler, die in diesem Alter und mit diesem Talent nach München gegangen sind, haben sich dort positiv entwickelt."
Wichtig sei, dass sich Havertz einen "gut geführten Verein" suche, der seinen "hervorragenden spielerischen Möglichkeiten" entspreche. "Es würde zum Beispiel keinen Sinn ergeben, zu einem Verein wie Atletico Madrid zu gehen. Da würde Kai nicht hinpassen. Von seinem Spielstil her wäre er ideal beim FC Barcelona oder dem FC Arsenal aufgehoben", glaubt der 70-Jährige.
Wäre er sein Berater, würde Holzhäuser dem Linksfuß aber empfehlen, noch ein Jahr bei der Werkself zu bleiben und erst anschließend den großen Sprung zu wagen - sofern sich der aktuell Fünftplatzierte der Bundesliga für die Champions League qualifiziert. "Ein Verbleib wäre nicht schlecht für Kais Entwicklung und muss ja nicht ausschließen, dass er sich bereits im Sommer mit einem anderen Verein über einen Wechsel einigt", meint Holzhäuser.
Wolfgang Holzhäuser schwärmt von Kai Havertz
Der diplomierte Betriebswirt war an Havertz' Wechsel von Alemannia Aachen nach Leverkusen im Sommer 2010 beteiligt. Schon im Jugendbereich sei dessen "außergewöhnliches Talent" unverkennbar gewesen. "Ich erinnere mich besonders an den 2:0-Sieg im Finale der Deutschen U17-Meisterschaft 2016 in Dortmund. Nach dem Spiel kam Michael Zorc zu uns und sagte: 'Eigentlich waren wir die bessere Mannschaft, aber wir hatten keinen Kai Havertz.' Und das war auch so. Kai hat das Spiel fast im Alleingang entschieden", erzählt Holzhäuser.
Als mitentscheidend für Havertz' steilen Aufstieg betrachtet der frühere DFL-Boss dessen Erziehung. "Seine Eltern sind früher bei Jugendspielen immer ruhig und sachlich geblieben, haben nie reingerufen. Dass Kai heute ein großartiger, bodenständiger Junge ist, hängt sicherlich auch damit zusammen."
Daher ist sich Holzhäuser sicher, dass Havertz seine Zukunft in aller Ruhe abwägen wird. Durch die Corona-Krise stellen sich ohnehin Fragen, die sich vor ein paar Wochen noch nicht stellten. Allen voran wirtschaftliche. "Über 100 Millionen Euro" werde der Verkauf des vertraglich bis 2022 an die Leverkusener gebundenen Havertz in die Kassen spülen, prognostizierte Bayer-Trainer Bosz zu Beginn der Woche. Hält die spielfreie Zeit an, dürfte diese Summe mit hoher Wahrscheinlichkeit fallen.
Saison 2019/20: Kai Havertz in Zahlen
Gespielte Minuten | 2924 |
Tore | 10 |
Vorlagen | 8 |
Kreierte Großchancen | 20 |
Vergebene Großchancen | 10 |
Passquote | 86,8 % |
Zweikampfquote | 39,7 % |