Hammer-Time? Nur ein leises Klopfen

Lewis Hamilton ist dreifacher Formel-1-Weltmeister
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Nach jedem Grand Prix der Formel 1 bewertet SPOX die Leistungen der Fahrer am vergangenen Wochenende. Teil 4 der Saison 2017: der Große Preis von Russland in Sotschi. Valtteri Bottas trumpft groß auf, auch Sebastian Vettel überzeugt. Kimi Räikkönen feiert seine Renaissance, während Lewis Hamilton hinterher fährt.

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Platz 1, Valtteri Bottas: Nur neun Fahrer mussten sich bis zu ihrem ersten Formel-1-Sieg länger gedulden als der Mercedes-Pilot. Ganze 81 Rennen brauchte der "neue Iceman" (Guardian) nämlich für seinen Premieren-Erfolg und damit exakt so lange wie Eddie Irvine, Party-König und nebenbei einstiger Ferrari-Teamkollege von Michael Schumacher.

Doch ob nun Icemann II. oder Irvine II. - Bottas brillierte auf dem Sochi Autodrom in Reinstform. Die zweite Pole Position in Folge verpasste er zwar mit 0,095 Sekunden Rückstand auf Vettel knapp, vorwerfen kann man ihm das aufgrund der starken Ferrari-Pace aber nicht.

Den Grundstein für den Sieg legte Bottas dann am Start. In weniger als tausend Metern ging es von Drei auf Eins, anschließend dominierte er das Rennen bis zum Boxenstopp. Ja, in Runde 38 ließ der Fliegende Finne seinen Vorderreifen mit einem Verbremser mächtig aufqualmen, ansonsten fuhr er aber ein abgeklärtes Rennen. Statt sich vom heraneilenden Vettel zu fürchten, stresste ihn laut eigener Aussage nur der Überrundungsverkehr.

Platz 2, Sebastian Vettel: 100 Prozent zufrieden war der Heppenheimer nach dem Rennen nicht. Logisch. Wer von der Pole startet, will auch gewinnen. Vor allem dann, wenn man den Freitag und Samstagvormittag so dominiert hat wie Ferrari.

Wie sehr sich Vettel über die vergebene Siegchance ärgerte, zeigte er mit einer Mittelfinger-Geste in Richtung Felipe Massa kurz vor Schluss. Der Brasilianer hatte zuvor beim Überrunden nicht wie gewünscht Platz gemacht.

Trotz dieser Querelen war es aber ein gutes Wochenende von und für Vettel. In der Quali brachte er zum richtigen Zeitpunkt die richtige Runde auf den Asphalt, im Rennen zeigte er nach dem Reifenwechsel auf die Supersofts eine starke Pace. Und das Wichtigste: In der WM-Wertung hat der Ferrari-Pilot seinen Vorsprung auf Hamilton weiter ausgebaut.

Platz 3, Sergio Perez: Während sich alle Welt mit dem Duell zwischen Rot und Silber befasst, fährt der Force-India-Pilot Rennen für Rennen in die Punkte. Saisonübergreifend schaffte es Perez nun schon 14 Mal am Stück in die die Top 10 - da kann aktuell kein anderer Fahrer mithalten.

Natürlich profitiert der Mexikaner dabei von seinem zuverlässigen Force India. Doch er schafft es auch immer wieder, sich aus dem Mittelfeldgeplänkel rauszuhalten und mit einem gesunden Grundspeed konsequent in der ersten Hälfte des Tableaus zu fahren. Die Wiederholung der Podestplatzierung von 2015 war diesmal nicht möglich, ein gutes Ergebnis war der sechste Platz für Perez aber trotzdem.

Platz 4, Kimi Räikkönen: Für alle Fans des stoischen Finnen war es ein gutes Wochenende. Nachdem Räikkönen den Saisonstart eher so semi-gut hinter sich gebracht hatte, zeigte er sich in Russland in besserer Verfassung. Die Renaissance des Ferrari-Piloten begann bereits am Freitag und hielt bis zum Qualifying an. Haarscharf verpasste er hier die Pole, sorgte zusammen mit Vettel aber immerhin für die erste komplett rote Startreihe seit 2008.

Das Rennen begann dann suboptimal: Wegen eines schlechten Starts verlor Räikkönen eine Position an Bottas und konnte sich nur mit Ach und Krach vor Hamilton halten. Im weiteren Verlauf gelang es dem Iceman nicht, das Tempo von Vettel dauerhaft mitzugehen. Immerhin hielt er aber Hamilton ohne Mühe hinter sich und verdiente sich so den Besuch auf dem Siegerpodest.

Kurz vor Schluss gab's dann noch ein Gutti obendrauf: Zum 45. Mal schnappte sich Kimi die schnellste Rennrunde. So oft gelang das keinem anderen noch aktiven Fahrer. Nur Schumi ist hier unangefochten vorne (77).

Platz 5, Esteban Ocon: Lobt man Perez, muss man auch die Leistung seines Teamkollegen anerkennen. Platz 10 in der Qualifikation, Platz 7 im Rennen - Ocon war definitiv mitverantwortlich dafür, dass Force India zum vierten Mal im vierten Rennen beide Autos in die Punkte brachte. Ganz nebenbei war es für den Franzosen das beste Quali- und Rennergebnis seiner noch jungen Formel-1-Karriere.

Ob noch mehr drin gewesen wäre? Gut möglich. Mit ein paar kleineren Fehlern weniger in seinem Q3-Run hätte es in der Startaufstellung noch vor Perez gehen können. Im Rennen kostete ihm dann ein nicht ganz so guter Start Zeit.

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