Warum heißt Lewis eigentlich nicht Ayrton?

Lewis Hamilton bejubelt seinen 56. Karrieresieg
© getty

Nach jedem Grand Prix der Formel 1 bewertet SPOX die Leistungen der Fahrer am vergangenen Wochenende. Teil 7 der Saison 2017: der Große Preis von Kanada in Montreal. Lewis Hamilton wandelt auf Ayrton Sennas Spuren, während bei Force India Sergio Perez' Verhalten Abzüge bekommt. Daniel Ricciardo tritt als Anti-Einstein auf und Sebastian Vettel erwischt nicht das beste Wochenende.

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Platz 1, Lewis Hamilton:

Pole Position, schnellste Rennrunde und Start-Ziel-Sieg - der Engländer fuhr auf einem seiner Lieblingskurse den vierten Grand Slam seiner Formel-1-Karriere ein und rundete damit ein ohnehin schon perfektes Wochenende in weltmeisterlicher Manier ab.

Dass er sich in Montreal seine 65. Pole mit einer Fabel-Runde schnappte und in der ewigen Bestenliste mit Ayrton Senna gleichzog, passt da ins Bild. Es ist eine Leistung, die höchste Anerkennung verdient und die mit einem Geschenk der Extra-Klasse belohnt wurde: einem Original-Helm seines Idols.

Im Rennen musste Hamilton sein Können dann nur zum Teil abrufen. Nach einem guten Start fuhr er mühelos dem dritten Saisonsieg entgegen. Weder Teamkollege Valtteri Bottas noch irgendein anderer Pilot machten ihm ernsthafte Konkurrenz.

Lewis Carl Hamilton ist übrigens nach der amerikanischen Leichtathletik-Legende Carl Lewis benannt. Sicher ein gutes Vorbild, doch "Lewis Aryton Hamilton" wäre doch mittlerweile ein nicht weniger passender Name für den Mercedes-Piloten. Also, wann lassen Sie sich umtaufen, Mister Hamilton?

Platz 2, Esteban Ocon:

Der 20-Jährige überquerte als Sechster die Ziellinie. Ein eigentlich gutes Ergebnis, das ihn aber trotzdem kaum glücklich gestimmt haben dürfte. Warum? Weil ihm kurz zuvor die Chance auf einen Podestplatz verwehrt wurde - von keinem Geringeren als seinem eigenen Teamkollegen, Sergio Perez.

Mit frischeren Reifen eilte Ocon an eben diesem und den Drittplatzierten Daniel Ricciardo heran. Um die doppelte Punkteausbeute von Force India nicht zu gefährden, hielt sich der Youngster lange mit einer Attacke gegen Perez zurück. Vielmehr hoffte er, vom Mexikaner vorbeigelassen zu werden, um sich dann selbst an Ricciardo zu versuchen. Ob Ocon den Australier dann tatsächlich überholt hätte, steht in den Sternen. Die Möglichkeit wäre aber zweifelsfrei da gewesen.

Doch Perez spielte das Spiel nicht mit. Und so musste sich der Mercedes-Junior, der zwischenzeitlich sogar auf Rang zwei fuhr, erst dem anstürmenden Sebastian Vettel geschlagen geben, um dann im direkten Kampf mit dem Stallgefährten den Kürzeren zu ziehen. So frustrierend der Tag am Ende also auch gewesen sein mag: An diese Leistung kann Ocon definitiv anknüpfen.

Platz 3, Sergio Perez:

Perez setzte sich in der Qualifikation mit einem Zehntel vor Ocon durch. Und trotzdem hat der Mexikaner nur den dritten Platz im Ranking verdient.

Formel 1 ist ein Teamsport und entsprechend hätte sich der Mann mit der Startnummer 11 den Anweisungen seiner Ingenieure fügen müssen. Durch seine Sturheit leistete er Force India einen Bärendienst und verhinderte so die bessere Chance auf ein Podium. Perez selbst scheiterte nämlich daran, Ricciardo ernsthaft gefährlich zu werden.

Trotzdem zeigte der ehemalige Teamkollege von Nico Hülkenberg aber insgesamt eine starke Leistung an der Ile Notre Dame. Nachdem in Monaco eine 15 Rennen andauernde Serie mit Top-10-Ergebnissen riss, fuhr Perez nun wieder locker in die Punkte.

Platz 4, Daniel Ricciardo:

"Ich bin kein Einstein, aber vor drei Jahren bin ich als Sechster gestartet und habe am Ende gewonnen. Jetzt starte ich wieder von Platz sechs, das ist also ganz einfache Mathematik für das Rennen morgen, oder?", rechnete die Grinsekatze der Formel 1 nach dem Qualifying vor.

Leider musste man ihm in einer Sache Recht geben: Ricciardo ist tatsächlich kein Einstein. Statt Platz eins sprang am Sonntag nämlich "nur" Platz drei heraus. Ein Ergebnis, für das er während des Rennens hart arbeiten musste. Laut eigener Aussage hatte er erst nach der karierten Flagge Zeit zum Atmen, zu groß war der Druck, den Perez und Ocon über zahlreiche Runden ausübten.

Doch Ricciardo ließ sich davon nicht beeindrucken. Er fuhr einen fehlerfreien Grand Prix und verdiente sich so die erste Podestplatzierung inklusive dem ersten "Shoey" der Saison. Natürlich profitierte er dabei auch von Vettels und Max Verstappens Pech.

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