Formel 1 plant offenbar radikale Änderungen am Sprint-Format

Von Christian Guinin
Stefano Domenicali
© getty

Die Formel 1 plant offenbar radikale Änderungen an Sprint-Wochenenden, um das unter Fans bislang ziemlich unbeliebte Format attraktiver und zugänglicher zu machen. Das berichtet Autosport.

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Zur Diskussion steht unter anderem, den Sprint in eine eigene Wertung umzuwandeln, welche unabhängig von der WM-Wertung fungiert. Alle an einem Samstag eingefahrenen Zähler würden somit in eine separate Meisterschaft fließen. Dies würde auch dazu beitragen, die Wiederholung eines Szenarios wie in Katar zu vermeiden, als die Fahrerkrone von Max Verstappen (Red Bull) in einem Sprintrennen und nicht im Hauptrennen gewonnen wurde.

Eine weitere Idee ist demnach, einen eigenen Sponsor für das Sprint-Format zu gewinnen, um höhere Bonuszahlungen an die siegreichen Teams ausschütten zu können - bis zu einer Million Euro Preisgeld ist offenbar im Gespräch.

Darüber hinaus könnte eine umgekehrte Startaufstellung in Sprint-Rennen zum Einsatz kommen. Bei dieser könnten entweder die ersten zehn Plätze getauscht werden oder sogar die gesamte Reihenfolge von hinten nach vorne verschoben werden. Als Grundlage könnte wahlweise das Ergebnis des Qualifyings oder sogar der Stand in der Konstrukteurs-Wertung dienen.

In der laufenden Saison häuften sich die kritischen Stimmen am 2021 eingeführten Sprint-Format. "Ich denke, man muss ein bisschen mehr Risiko in die Sache bringen", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Rande des USA-GPs. "Ob man nun die Top 10 umdreht oder etwas anderes, man muss genug Punkte hinzufügen, damit es sich für die Fahrer lohnt, es wirklich zu versuchen."

Weltmeister Verstappen blies in ein ähnliches Horn. "Wenn Sie meine ehrliche Meinung zu den Sprintwochenenden hören wollen, dann bin ich nicht wirklich begeistert davon", so der Niederländer nach seinem Sprint-Sieg in Austin. "Alle wissen nach diesem Rennen mehr oder weniger, was morgen (am Sonntag; Anm. d. Red.) zwischen den Autos in Bezug auf die Pace passieren wird, und das nimmt ein wenig die Spannung weg." In der Vergangenheit hatte sich Verstappen bereits ähnlich kritisch zum Sprint-Format geäußert.

Bislang zeichnete sich auch kein kommerzieller Erfolg an den Sprint-Wochenenden ab. Im Austin verlief der Ticketverkauf am Samstag ebenfalls nur sehr schleppend ab. Positive Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr, als noch kein Sprint-Rennen in Texas ausgetragen wurde, hätte es nicht gegeben. "Es hat nicht geholfen. Es ist eine Überraschung", sagte US-Promoter Bobby Epstein.

 

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