Formel 1: Zukünftig elf Teams? FIA-Boss regt Expansion an

SID
Michael Andretti will mit General Motors in die Formel 1.
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FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem wünscht sich mehr Teams in der Formel 1 und begibt sich öffentlich auf die Suche. Mit Michael Andretti meldet sich gleich ein Interessent samt spektakulärem Partner.

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Mohammed Ben Sulayem wählte den direkten Draht zur Öffentlichkeit und den Fans. In 142 Zeichen verkündete der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA kurz nach dem Jahreswechsel via Twitter seine Vision für die Formel 1: Mehr Teams, mehr Autos und damit auch mehr Fahrer soll es nach dem Wunsch des 61-Jährigen auf Sicht in der Königsklasse geben.

Er habe einen entsprechenden "Prozess der Interessenbekundung für potenzielle neue Teams" in die Wege geleitet, ließ Ben Sulayem wissen - und machte allen Interessenten Hoffnung auf einen Einstieg in das lukrative Geschäft. Es ist ein erster kleiner Schritt in Richtung einer möglichen Erweiterung des Starterfeldes.

Der Impuls ist nachvollziehbar. Die Formel 1 boomt. Am 5. März starten Max Verstappen, Lewis Hamilton und Co. in Bahrain in die neue Saison, mit 23 Rennen wird es die umfangreichste der Geschichte. Zehn Teams und 20 Fahrer, darunter Nico Hülkenberg (Haas) als einziger Deutscher, nehmen am glamourösen Rennzirkus um den Globus teil.

Die Finanzierung in Zeiten der Kostenobergrenze für die Teams steht. Ein Szenario wie 2014, als die Saison nach den Insolvenzen von Caterham und Marussia mit neun Teams endete, droht nicht. Doch braucht die Formel 1 in der Zukunft überhaupt ein elftes?

Es regt sich Widerstand bei den Platzhirschen - und das hat in erster Linie finanzielle Gründe. In der Formel 1 werden Einnahmen in Form von Preisgeldern und festen Beträgen, die durch zehn geteilt werden, verteilt. Kommt ein neues Team hinzu, bekommen alle weniger vom Kuchen.

Mohammed Ben Sulayem
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F1 - Wolff: "Bedeutet eine zehnprozentige Verwässerung"

"Der Wert der Formel 1 besteht darin, dass es nur eine begrenzte Anzahl von Franchises gibt. Und wir wollen diesen Wert nicht verwässern, indem wir einfach Teams hinzufügen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Wenn ein Team hinzukomme, müsse es nachweisen, dass es mehr Geld einbringe als es koste: "Denn das elfte Team bedeutet eine zehnprozentige Verwässerung für alle anderen."

Grundsätzlich ist dagegen bereits Vorsorge getroffen. In den kommerziellen Verträgen zwischen Teams und dem Formel-1-Eigner Liberty Media ist für Neueinsteiger eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Millionen US-Dollar festgelegt, um den Verlusten der anderen entgegenzuwirken. Angesichts des gestiegenen Marktwerts der Königsklasse ist dieser Betrag für einige Akteure wie Haas-Teamchef Günther Steiner inzwischen bereits zu niedrig angesetzt.

Einfach ist ein Einstieg nicht nur deshalb nicht. Interessenten müssen neben den finanziellen auch die personellen und technischen Voraussetzung nachweisen, um nachhaltig in der Formel 1 bestehen zu können. Audi etwa, das 2026 dazustößt, geht eine Partnerschaft mit dem Traditionsrennstall Sauber ein - und kommt nicht als neues, eigenständiges Team.

Cadillac und Andretti erklären Interesse

Einer, der alle Kriterien erfüllt, ist Michael Andretti. Der 60 Jahre alte US-Amerikaner hat sein Know-how mit seinem Team Andretti Autosport in der IndyCar Series und anderen Rennformaten nachgewiesen. Am Donnerstag nun präsentierte er im US-Riesen General Motors einen durchaus beeindruckenden Partner, zusammen mit der Marke Cadillac will er den Sprung ins erlesene Starterfeld schaffen.

"Ich habe das Gefühl, dass wir in der Lage sind, ein neues Team in der Formel 1 zu stellen", sagte Andretti (60), "dass wir der Serie Mehrwert und den Fans Spannung bringen können." Gemeinsam mit General Motors soll ein "echt-amerikanisches" Formel-1-Team entstehen. Einen genauen Zeitpunkt für den erhofften Einstieg nannte Andretti nicht, nach der Absichtserklärung hänge dies davon ab, wie viel Zeit der folgende Prozess in Anspruch nehme. Den Antrieb würde das Team zunächst von einem der etablierten Hersteller beziehen.

Klar ist: Eine zeitnahe Entscheidung wird es nicht geben. Die FIA um Präsident Ben Sulayem steht vor einer Herausforderung, einen Kompromiss mit Liberty Media und den Teams zu finden.

Ein erster Schritt ist immerhin gemacht.

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