Massa: Alonso-Verpflichtung ein Fehler

Von Jan Höfling
Massa und Alonso fuhren von 2010 bis 2013 gemeinsam für die Scuderia Ferrari
© getty

Williams-Pilot Felipe Massa blickt auf seine Zeit bei Ferrari zurück - und tritt knallhart gegen Fernando Alonso nach. McLaren will Honda weiter Druck machen und blickt optimistisch in die Zukunft, während Bernie Ecclestone mit den Methoden von Jean Todt nicht wirklich einverstanden ist. Außerdem: Kommt die Kostengrenze für Motoren?

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Alonso-Verpflichtung als Fehler: Der langjährige Ferrari-Pilot Felipe Massa ließ seine Zeit bei der Scuderia gegenüber La Repubblica Revue passieren. "Meine Geschichte bei Ferrari war wunderschön, intensiv und ehrlich. Das hat der Applaus, den ich in Monza erhalten habe, gezeigt", sagte der 34-Jährige nach dem Großen Preis von Italien: "Aber es war damals Zeit, sich wieder wichtig zu fühlen." Für seinen Weggang nach der 2013er Saison hatte der Brasilianer jedenfalls einen guten Grund und klare Worte parat. "Es war Zeit für einen Wandel", blickte Massa zurück. Grund sei, dass er sich nach der Verpflichtung von Fernando Alonso nicht mehr "wichtig gefühlt" habe. Der Rennstall habe für den Spanier "viele Dinge geändert" und ihm dabei gleichzeitig "die Macht über Details entzogen", so der Brasilianer weiter. Es sei deshalb "unmöglich gewesen, glücklich zu sein". Zum Abschluss gab es dann noch einen weiteren Seitenhieb gegen den Konkurrenten aus Asturien: Massa ist sich sicher, dass die Entscheidung zur Verpflichtung Alonsos für Ferrari schlichtweg "falsch" gewesen sei.

Druck für Honda: McLaren kämpft in dieser Saison mit einer immensen Zahl von Problemen, Hauptkritikpunkt ist jedoch der Antrieb des japanischen Motorenherstellers Honda. Bei angeblich rund 200 PS Leistungsdefizit der Power Unit kein Wunder. Dennoch glaubt Ron Dennis an eine bessere Zukunft - und zwar zusammen mit den Japanern. Auch laut Renndirektor Eric Boullier sei ein Ende der Zusammenarbeit nicht die Lösung der Probleme, stattdessen hält er von anderen Überlegungen hingegen deutlich mehr. "Es liegt an uns, den richtigen Druck auf Honda auszuüben", so der Franzose gegenüber CNN: "Wenn man Mercedes schlagen will, muss man ein Werksteam sein. Wir glauben, dass Honda der einzige ernsthafte Motorenhersteller ist, der uns erlaubt, das zu schaffen. Wir müssen die aktuellen Probleme analysieren - und werden eines Tages mit Honda wieder Champion sein." Der Fokus liege deshalb nicht umsonst seit geraumer Zeit auf der Saison 2016.

Zu viel Demokratie in der F1: "Jean und ich, wenn er denn wollte, könnten sagen: 'Das sind die Regeln, vergesst die Teams, vergesst alle. Das sind die Regeln, wenn ihr teilnehmen wollt - das sind sie'. Aber Jean möchte Leute nicht verärgern", sagte Bernie Ecclestone über den Ansatz Jean Todts, Einigkeit mit den Teams als oberste Maxime zu haben und der damit einhergehenden Einführung der der Strategiegruppe im Jahr 2013, der New York Times: "Er möchte, dass alle glücklich sind und zustimmen." Das Hauptproblem sei laut Ecclestone somit die mangelnde Härte. Diese sei jedoch nötig um einschneidende Regeländerung zügig durchzusetzen, mehr Demokratie hingegen der falsche Weg. "Wir haben erlaubt, dass sich Dinge einschleichen. Das hätten wir niemals tun dürfen", so Ecclestone, der Max Mosley, dem Vorgänger Todts, noch immer nachtrauert, weiter.

Kostengrenze für Motoren: Laut Motorsport-Total.com wurde bei der Sitzung der Strategiegruppe am Montag unter anderem eine Kostengrenze für die Turboaggregate ins Feld geführt. Da die immensen Kosten vor allem kleinen Teams das Leben schwer machen, soll ein Kniff die Aggregate günstiger machen. In der kommenden Saison könnten deshalb auch Vorjahresmotoren erlaubt sein. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die alten Modelle sind deutlich kostengünstiger und könnten durch einen Kostengrenze den Geldbeutel der Teams erheblich schonen. Auch die Hersteller der Motoren würden entsprechend von der Regelung profitieren. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch nicht getroffen worden.

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