McLaren in Barcelona in rot und weiß?

Von Adrian Franke
Der McLaren könnte in Barcelona in einer neuen Lackierung erstrahlen
© getty

Sebastian Vettel sieht Mercedes noch nicht in Reichweite, während Maurizio Arrivabene den Vettel-Schumi-Vergleich wagt. McLaren könnte indes ernst machen und Jacques Villeneuve nimmt Nico Rosberg in die Pflicht. Außerdem: Hülkenbergs Zukunft bleibt "komplett offen" - und kommt die Königsklasse in den Iran?

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Vettel fordert Zeit

Der Saisonstart von Ferrari war besser, als von den meisten Experten angenommen. Die Italiener sind deutlich näher an Mercedes dran, dennoch warnte Ferrari-Pilot Sebastian Vettel jetzt in der Welt am Sonntag: "Wir wollen Mercedes nerven und müssen immer an ihnen dran sein um die Gelegenheit zu nutzen, falls ihnen ein Fehler unterläuft. Aber es ist auch wichtig, dass andere Teams uns nicht überholen."

Schließlich habe Mercedes "das stärkste Paket, so ein Defizit holst du nicht einfach so auf. Ferrari hat im Winter einen Schritt nach vorne gemacht, aber es wird eine Weile dauern, bis wir auf dem gleichen Level wie Mercedes sind."

Ferrari-Boss Maurizio Arrivabene nutzte das Wochenende derweil, um sich in der Bild am Sonntag zu einem Vergleich zwischen Vettel und Michael Schumacher hinreißen zu lassen: "Was den Charakter angeht sind sie sehr unterschiedlich. Ich sehe höchstens kulturelle Gemeinsamkeiten. Also deutsche Eigenschaften, die beide gemeinsam haben. Die Genauigkeit, bei Themen bis ins kleinste Detail zu gehen und einen möglichen Fehler aufzuspüren."

Villeneuve warnt Rosberg

Geht es nach Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, steht Nico Rosberg in den kommenden Wochen besonders unter Druck. "Nico muss so schnell wie möglich anfangen zu gewinnen", mahnte der Kanadier bei Auto Hebdo. Immerhin sei Teamkollege und Weltmeister Lewis Hamilton mit drei Siegen in den ersten vier Rennen weiter auf der Überholspur: "Die Erfolge haben ihm geholfen, zu seiner alten Form zurückzufinden."

Williams Pilot Felipe Massa fügte bei UOL Esporte mit Blick auf Rosbergs öffentliche Kritik an Hamilton hinzu: "2014 war es schwierig vorherzusehen, wer gewinnen würde, aber 2015 ist Hamilton in jeder Hinsicht stärker als Rosberg. Wir haben etwas psychologischen Zank erlebt, was zeigt, dass Rosberg mehr leidet als Hamilton."

Insgesamt aber müsse Mercedes aufpassen, so Villeneuve weiter - Ferrari kam zuletzt gefährlich nahe: "Es sieht so aus, als hätte sich Mercedes nach den Erfolgen etwas zurückgelehnt. Sie haben es nicht für möglich gehalten, dass jemand den Rückstand aufholen könnte."

Lotus: Krise überwunden?

Noch 2013 verzeichnete Lotus massive finanzielle Verluste, doch das Team hat den schnellen Turnaround offenbar geschafft. Informationen von Autosport zufolge wird die Abschlussbilanz für 2014 zum ersten Mal seit vielen Jahren größere Einnahmen verkünden können. Nach Steuern und zusätzlichen Ausgaben soll der Verlust nur noch rund 8,1 Millionen Euro betragen - 2013 waren es noch 87 Millionen.

"Wir haben harte Kostenreduzierungen und viele Kürzungen vollzogen. Unser Plan ist aufgegangen", gab sich Geschäftsführer Matthew Carter zufrieden: "Wir sind vermutlich zwischen 2011 und 2013 dadurch etwas von unserem Weg abgekommen, aber sind mit wirklich guten, jungen Ingenieuren darauf zurück."

Hülkenbergs Zukunft "komplett offen"

Nach seinem Debüt für Porsche in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am Samstag lässt Nico Hülkenberg seine Zukunft offen. "Um ehrlich zu sein, ich mache das Rennen und dann Le Mans. Danach werde ich abwägen, ob es mir gefällt", erklärte er gegenüber Motorsport.com: "Ich denke, meine Zukunft ist komplett offen."

Immerhin waren die sechs Stunden von Spa, die Hülkenberg auf dem sechsten Platz beendete, "das erste Mal, dass ich mit diesem Rennformat in Kontakt gekommen bin. Alles an diesem Wochenende war eine Premiere. " Dabei hatte er das "ziemlich coole Gefühl", im Vergleich zur Königsklasse immer Vollgas geben zu können. Ein permanenter Wechsel des aktuellen Force-India-Piloten scheint somit durchaus denkbar.

Honda träumt vom Podium

McLaren-Honda arbeitet sich nach durchwachsenem Saisonstart weiter nach oben, erst kürzlich hatte McLaren-Boss Ron Dennis auf der Team-Website erklärt: "Wenn es um das Design und die Herstellung von Power Units geht, ist Honda führend - weltweit. Ihre Manager und Ingenieure wissen, dass ihre F1-Power-Unit noch nicht die Beste ist, aber das wird sie sein. Das wissen sie und wissen auch wir."

Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai ging gegenüber der Zeitung Turun Sanomat jetzt sogar noch einen Schritt weiter: "Wir sind noch nicht auf dem Gipfel des Berges, aber auf dem Weg dorthin. Das Podium ist unsere Hoffnung und unsere Ambition in den verbleibenden 15 Rennen."

Zwar habe das Team "noch nicht die Resultate erreicht, die wir erreichen möchten. Aber wir haben es bereits geschafft, uns deutlich zu verbessern, was wir anhand der Performance von Fernando Alonso im Qualifying und Rennen von Bahrain gesehen haben. Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Bemühungen in Resultaten bezahlt machen werden."

McLaren mit neuer Lackierung?

Apropos Honda und McLaren. Nostalgiker aufgepasst: In Barcelona könnte es endlich soweit sein. Nachdem sich in den letzten Wochen die Gerüchte um eine neue Lackierung hartnäckig hielten, scheint der Rennstall nun ernst zu machen.

Unter dem dem Motto "A legend returns" postete McLaren ein vielsagendes Bild auf Facebook. Neben dem aktuellen Design ist dort auch das legendäre in den Farben Rot und Weiß zu sehen. In Barcelona scheint es somit tatsächlich zur Rückkehr der von den Fans sehnlichst erwarteten Lackierung kommen.

Kommt die F1 in den Iran?

Die Königsklasse fügt ihrem Kalender womöglich bald einen weiteren Golfstaat hinzu. Medienberichten zufolge könnte bald neben Bahrain und Abu Dhabi auch im Iran ein Rennen stattfinden. Gegenüber einer iranischen Nachrichtenagentur erklärte Tourismus-Präsident Masoud Soltanifar: "Im Iran gibt es so viele junge Menschen mit einer wachsenden Tendenz zum Fahren. Die Formel 1 hat eine große Zukunft im Iran."

Demnach soll die Strecke auf Qeschm, eine dem Iran vorgelagerte Insel im Persischen Golf, errichtet werden. Bereits 2011 war der Iran in der Diskussion, damals verwarf F1-Boss Bernie Ecclestone die Idee aber vorerst wieder.

Die Fahrer-Wertung auf einen Blick

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