Jamie Green dominiert Saisonauftakt

Jamie Green gewann das Auftaktrennen der DTM-Saison 2015 von der Pole Position aus
© dtm media

Jamie Green hat den DTM-Saisonauftakt auf dem Hockenheimring am Samstag souverän gewonnen. Mit einem Start-Ziel-Sieg über 26 Runden beendete der 32-jährige Brite seine zweieinhalbjährige Durststrecke. Seit seinem Wechsel von Mercedes zu Audi nach der Saison 2012 hatte er zuvor keinen einzigen Erfolg mehr eingefahren.

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Den Grundstein für seinen Sieg legte Green schon am Start. Er nahm seinem Verfolger Wehrlein bis zur Spitzkehre bereits 0,7 Sekunden ab. "Ich bin sehr zufrieden. Ich musste diesen Schritt machen, mit Audi zu gewinnen. Es direkt beim Start zu schaffen, ist perfekt. Darauf können wir aufbauen", sagte der Brite.

Selbst von zwei Safety-Car-Phasen ließ er sich nicht beeindrucken. Zur Halbzeit des 40-minütigen Rennens stellte zunächst Dani Juncadella seinen Mercedes in der Sachs-Kurve ab. Nur kurz nach dem Restart drehte sich Martin Tomczyk im BMW vor der Parabolica, rammte Gary Paffett und beendete das Debüt-Rennen von Lucas Auer (beide Mercedes), der nicht mehr bremsen konnte. Das Safety Car musste direkt wieder auf die Strecke.

Das Ergebnis des Rennens in der Übersicht

Green entschied beide Restarts souverän für sich, Pascal Wehrlein und Paul di Resta hatten keine Chance anzugreifen. Die beiden Mercedes-Piloten schafften immerhin den Sprung aufs Podest. Nachdem der Schotte am 20-jährigen Formel-1-Testfahrer in Runde 4 vorbeigezogen war, konterte der Deutsche in Runde 23.

Wehrleins zum zweiten Mal auf dem Podium

Wehrlein fuhr die zweite Podestplatzierung seiner DTM-Laufbahn sicher nach Hause, gänzlich zufrieden war er trotzdem nicht. "Ich wusste, dass der erste Teil des Rennens hart wird", sagte er: "Am Ende des Rennens waren meine Reifen noch gut und ich konnte überholen. Der Plan war aber eigentlich, den Ersten noch abzufangen."

Di Resta wirkte zufriedener. "Ich habe in den letzten Runden Probleme mit den Bremsen bekommen, das Podium ist ein bisschen wie eine Erlösung", sagte der frühere Formel-1-Fahrer, der in 1:34,751 Minuten auch die schnellste Runde des Rennen hinlegte: "Ich habe einen sehr guten Start erwischt, aber einen harten Schlag von Mortara in Kurve 4 bekommen."

Wittmann mit bestem Start

Den besten Start aller Piloten erlebte allerdings Marco Wittmann, der sich binnen der ersten Runde von Startplatz 16 auf Rang 7 vorarbeitete. Das Problem des Champions: Die Audi waren schneller. Adrien Tambay und Mattias Ekström schlüpften durch und fuhren ohne Probleme eine Lücke heraus.

Die Audi-Piloten beharkten sich allerdings später vor der Mercedes-Tribüne gegenseitig und kollidierten. Ekström musste als einziger Pilot im ganzen Feld an die Box und wurde am Ende Zwölfter. Tambay rodelte durchs Kiesbett verlor vier Plätze und wurde 15.

Wittmann rettete so immerhin Rang 9 ins Ziel. Mit Edoardo Mortara, Mike Rockenfeller, Nico Müller (alle Audi), Maxime Martin und Timo Glock (beide BMW) konnte er aber nicht mithalten. Sie belegten die Plätze 4 bis 9. Als Zehnter rundete Augusto Farfus die Schadenbegrenzung der Münchener überraschend mit einem Punkt ab, nachdem im Qualifiyng nur Rookie Tom Blomqvist für BMW in die Top Ten gefahren war.

Farfus hatte wie Paffett eigentlich noch vor dem Start die Perspektive auf einen echten Erfolg verloren. Die schnellste Zeit des Brasilianers, die für Startplatz 3 gereicht hätte, wurde gestrichen, weil er zu wenig Sprit für die technische Kontrolle an Bord hatte, Paffetts Team verstieß nach dem Qualifying gegen die Parc-Fermé-Regularien. Beide starteten aus der letzten Reihe.

Neues Format sorgt für echtes Racing

Insgesamt entwickelte sich das erste Samstagsrennen seit der Saison 2002 zu einem Spektakel. Die Fahrer waren zum Überholen auf der Strecke gezwungen und versuchten das auch. Acht schieden nach Kollisionen aus. Rookie Blomqvist fiel etwa schon am Start von Startplatz 8 komplett ans Ende des Feldes zurück und stellte sein Auto nach der fünften Runde ab.

Der Grund war eine Kollision in der ersten Runde, bei der er seinen BMW beschädigte. Sein Unfallgegner, Miguel Molina, kollidierte anschließend mit dem außen fahrenden Antonio Felix da Costa und musste sich nach dem Rennen vor den Stewards verteidigen. Bedenkzeit hatte er genug. Nach einem Dreher in Runde 8 fuhr er in die Box und gab auf.

Timo Scheider und Robert Wickens (Mercedes) stellten ihre Autos noch früher ab - schon nach der ersten Runde. Der Audi-Pilot verletzte sich am Handgelenk, als er nach der ersten Kurve neben die Strecke kam und einen heftigen Schlag abbekam. Was seinen Status für den Sonntag angeht, wird sich dies erst am Samstagabend klären. Auf SPOX-Nachfrage gab Scheider zu verstehen, dass er sich einer eingehenden Untersuchung im Krankenhaus unterziehen wird, da an der Strecke das nötige Equipment nicht vorhanden sei.

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