NFL

Starter-Serie: Cardinals, Rams, 49ers, Seahawks - die NFC West

SPOX prognostiziert die Starter, Stärken und Schwächen aller 32 Teams für die Saison 2020 - heute: Die NFC West.
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Übergangsjahr oder bevorstehender Umbruch? Ein verstrichenes Titelfenster, das aggressiv anvisiert wurde, und jetzt erst wieder geöffnet werden muss? Oder sind die Rams 2020 schon wieder ein Team mit ernsthaftem Playoff-Potenzial?

Klar ist, dass L.A. 2020 ein deutlich verändertes Gesicht präsentieren wird, insbesondere defensiv. Die halbe Starting-Defense aus dem Vorjahr ist weg, zusätzlich zu Defensive Coordinator Wade Phillips. Offensiv trennte man sich von Todd Gurley und auch die jahrelange McVay-Offense-Grundaufstellung könnte sich verändern.

Quo Vadis, L.A. Rams?

Los Angeles Rams: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Jared GoffLeft Tackle:Andrew Whitworth
Running Back:Cam AkersLeft Guard:Austin Corbett
Wide Receiver:Cooper KuppCenter:Austin Blythe
Wide Receiver:Robert Woods Right Guard:David Edwards
Tight End:Tyler HigbeeRight Tackle:Rob Havenstein
Tight End:Gerald Everett

Los Angeles Rams: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Samson EbukamCornerback:Jalen Ramsey
Defensive Tackle:A'Shawn Robinson Cornerback:Troy Hill
Defensive Tackle:Aaron Donald Slot-Cornerback:Terrell Burgess
Defensive Tackle:Michael BrockersSafety:Taylor Rapp
Edge:Leonard FloydSafety:John Johnson
Linebacker:Micah Kiser

Rams-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Ein unübersehbares Mittel des offensiven Umbruchs in Los Angeles unter Sean McVay war die strikte Einführung von 11-Personnel. Sowohl 2017 (81 Prozent ihrer Offense-Snaps), als auch 2018 (89 Prozent) führten die Rams die Liga teilweise deutlich was den Einsatz der 3-Receiver-Sets angeht an. Das änderte sich im vergangenen Jahr merklich: Ab Woche 9 - also zur Saisonmitte - hatten die Rams die dritthöchste 12-Personnel-Quote (1 RB, 2 TE, 2 WR) in der NFL - nur die Vikings und Eagles spielten prozentual noch mehr mit einem Running Back und zwei Tight Ends gleichzeitig auf dem Feld.
  • McVay schraubt an seiner Offense, und die Entscheidung, Brandin Cooks per Trade an die Houston Texans abzugeben, untermauert diesen Trend. Zwar haben die Rams mit Van Jefferson einen Nummer-3-Receiver gefunden, dennoch entschied man sich hier in puncto Qualität bewusst für ein Downgrade. Gleichzeitig verfügt L.A. über ein gutes Tight-End-Duo, Everett und Higbee sahen schon in der vergangenen Saison beide je über 50 Targets und dieser Wert sollte 2020 noch hochgehen.
  • Die Rams könnten so in puncto Play Action auch vielseitiger werden - und alles, was die Offensive Line entlastet, ist in L.A. herzlich willkommen. Goff hatte im Vorjahr gerade in der ersten Saisonhälfte merkliche Probleme und auch wenn Whitworth gehalten werden konnte: Diese Positionsgruppe ist das größte Fragezeichen für die Rams und insbesondere für diese Offense - mit Goffs Schwachstellen und McVays Priorisierung des Run Games - könnte die O-Line der größte Stolperstein auch 2020 werden.
  • In der Interior Line rutschte Austin Blythe im Laufe der vergangenen Saison vom Right-Guard-Spot auf die Center-Position und verdrängte dort Brian Allen, der große Probleme gerade in Pass-Protection hatte. Blythes Guard-Platz übernahm David Edwards ab Woche 10, er dürfte sich hier nochmals beweisen dürfen. Fast die größte Frage rund um die Line aber lautet: Kann Rob Havenstein seinen Leistungseinbruch in der letzten Saison vergessen lassen und wieder an seine 2018er Auftritte anknüpfen? Schafft er das nicht, könnte eine weitere Saison mit wackliger Line warten.
  • Und auch im Backfield gibt es ein neues Gesicht. Akers, der im College bei Florida State hinter einer üblen Line arbeiten musste, ersetzt Todd Gurley. Ein solider All-Around-Back, aber kann er mehr sein? In jedem Fall zeigten die Rams einmal mehr eindrucksvoll, wie viel Wert sie der Running-Back-Position beimessen, indem sie Akers mit ihrem ersten Pick im diesjährigen Draft auswählten. Damit sich das Run Game im Vergleich zum Vorjahr verbessert, muss aber in erster Linie die Line besser funktionieren. Alles andere hängt davon ab.
  • Die Rams hatten 2019 nur einen Off-Ball-Linebacker, der mehr als 300 Snaps gespielt hat - Cory Littleton. Littleton spielte 1.039 Snaps, mehr als jeder andere Rams-Verteidiger; der einstige Undrafted Free Agent verließ L.A. als Free Agent Richtung Las Vegas. Doch die Rams ließen Littelton nicht nur ziehen, sie kümmerten sich auch um keinen Ersatz, was vermuten lässt, dass die Rams bevorzugt mit nur einem Off-Ball-Linebacker auf dem Feld spielen könnten.
  • Und selbst da stellt sich die Frage: Wer wird diese Rolle einnehmen? Micah Kiser soll intern ein hohes Standing haben, hat allerdings in seinen beiden NFL-Jahren nicht gespielt. Letztes Jahr hätte er neben Littleton starten sollen, verletzte sich aber in der Preseason. Bekommt er jetzt seine Chance? Alternativ wäre Ex-Ravens-Linebacker Kenny Young wohl die wahrscheinlichste Option.
  • Klar ist, dass L.A. mit Aaron Donald - der gefährlichste Pass-Rusher der NFL - und Jalen Ramsey eine höhere Base-Line hat als die meisten anderen Defenses. Doch nicht nur mit den Linebackern gibt es neben den beiden Fragezeichen. Kann der Ex-Bear Leonard Floyd eine ähnlich gute Rolle spielen wie Dante Fowler zuletzt, und so Donald im Pass-Rush entlasten? Übernimmt der flexible Terrell Burgess direkt die Starter-Rolle im Slot, oder ist für ihn eine flexiblere Rolle vorgesehen? Und kann Troy Hill an seine starke Vorsaison anknüpfen - oder setzt sich seine bislang eher inkonstante Karriere fort?
  • Die Safety-Gruppe mit Johnson, Rapp und gegebenenfalls Burgess ist in jedem Fall vielversprechend, genau wie die Defensive Line: Nachdem die Rams A'Shawn Robinson bereits als Brockers-Ersatz verpflichtet hatten, platzte Brockers' Free-Agent-Deal mit den Ravens - und die Rams holten ihn kurzerhand zurück. Das gibt L.A. unter dem Strich deutlich mehr Tiefe und Qualität in der Line.