NBA

Anthony Edwards holt den Besen raus: Superteam der Phoenix Suns wird in Runde eins gesweept

Von Robert Arndt
edwards-man
© getty

Die Phoenix Suns haben sich als erstes Team aus den Playoffs verabschiedet. In Spiel 4 halten Kevin Durant und Devin Booker die Suns lange im Spiel, am Ende ist aber der spektakuläre Anthony Edwards nicht mehr zu stoppen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im zweiten Spiel der Nacht setzten sich die Indiana Pacers gegen die Milwaukee Bucks durch, den Bucks droht damit bereits in Runde eins das frühe Aus.

Phoenix Suns (W6) - Minnesota Timberwolves (W3) 116:122 (BOXSCORE), Serie: 0-4

Das war ein Ausrufezeichen von Edwards, der in der ersten Halbzeit unauffällig blieb, nach der Pause aber aufdrehte. Sein Dunk über Kevin Durant rund 2:30 Minuten vor dem Ende demoralisierte die Suns, kurz zuvor hatte der Ant-Man Devin Booker spektakulär bei einem Dunk geblockt. Dabei hatte Edwards im vierten Viertel Probleme am Knöchel, da er bei zwei verschiedenen Aktionen sich jeweils den linken als auch den rechten Fuß verdrehte.

16 seiner 40 Punkte (13/23 FG) erzielte Edwards im vierten Viertel und hatte auf die Stars der Suns stets eine Antwort. Devin Booker (49, 13/20 FG, 18/19 FT) mit einem Playoff-Career-High und Durant (33, 12/17, 8 Rebounds) wehrten sich nach Kräften, am Ende kamen aber auch sie nicht mehr zu ihren Spots. Stattdessen machte Bradley Beal (9, 4/13, 2 Assists, 6 TO) ein unfassbar schwaches Spiel und foulte gut zwei Minuten vor Schluss auch noch aus. Kein anderer Spieler der Suns erzielte mehr als 9 Zähler.

Edwards bekam dagegen Unterstützung von Karl-Anthony Towns (28, 11/17, 10 Rebounds), der diesmal lange Zeit Foulprobleme vermeiden konnte. Jaden McDaniels kam auf 18 Zähler, Rudy Gobert auf 9 Punkte und 5 Rebounds. Die Wolves gewinnen damit erstmal seit 2004 wieder eine Playoff-Serie und treffen in den Conference Semifinals auf den Sieger der Serie zwischen den Denver Nuggets und den Los Angeles Lakers. Auf die Suns wartet dagegen eine ungemütliche Offseason.

Suns vs Wolves: Die Stats-Leader

StatSunsTimberwolves
PunkteDevin Booker (49)Anthony Edwards (40)
ReboundsKevin Durant (8)Karl-Anthony Towns (10)
AssistsDevin Booker (6)Mike Conley (7)
StealsBooker, Nurkic (je 2)Nickeil Alexander-Walker (2)
BlocksKevin Durant (4)Rudy Gobert ()
kd-wolves
© getty

Wie in den ersten drei Spielen war es im ersten Viertel eine enge Angelegenheit, erneut war die Partie von Fouls dominiert. Alleine in den ersten 12 Minuten warfen beide Teams zusammengerechnet 24 Freiwürfe, Minnesota traf derweil nur 5/20 aus dem Feld, lag aber nur mit einem Zähler hinten. Bei Phoenix lief derweil fast alles über Durant und Booker, die sich nach Kräften gegen das Ausscheiden stemmten. Absetzen konnten sich die Suns aber nicht, weil Towns ausnahmsweise mal nicht Foulprobleme hatte und die Offense der Gäste am Laufen hielt. Phoenix nahm eine knappe Führung mit in die Pause (61:56).

Hier hatten die Wolves in den ersten Spielen massive Vorteile, diesmal hielten die Suns dem Druck aber einigermaßen stand. Edwards drehte zwar wieder mit gleich vier Dreiern auf und die Suns gaben jede Menge Offensiv-Rebounds her, doch sowohl Booker als auch Durant trafen hier alle ihre Würfe und verbuchte zusammengerechnet 29 Punkte (9/9), sodass die Suns vor dem Schlussabschnitt weiter knapp vorne waren (92:90).

Edwards hatte aber schon längst Feuer gefangen und sorgte für ein absolutes Spektakel. Phoenix' Offense litt stattdessen wieder, vor allem Beal traf teils haarsträubende Entscheidungen. Der Edwards-Dunk bescherte den Wolves zwei Minuten vor Schluss die höchste Führung des Abends, danach war das Spiel einige Zeit unterbrochen, weil Mike Conley mit seinem eigenen Coach Chris Finch an der Seitenlinie kollidierte und dieser zu Boden ging. Der 56-Jährige musste mit Hilfe des Ärzte-Teams humpelnd in die Kabine gebracht werden, aber auch ohne den Coach brachten es die Wolves souverän über die Zeit.

Suns vs. Wolves: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
120. April (Sa)21.30 UhrMinnesota TimberwolvesPhoenix Suns120:95
224. April (Mi)1.30 UhrMinnesota TimberwolvesPhoenix Suns105:93
327. April (Sa)4.30 UhrPhoenix SunsMinnesota Timberwolves109:126
429. April (Mo)3.30 UhrPhoenix SunsMinnesota Timberwolves116:122
turner-bucks
© getty

Indiana Pacers (E6) - Milwaukee Bucks (E3) 126:113 (BOXSCORE), Serie: 3-1

Die Bucks stehen mit dem Rücken zur Wand. In Spiel 4 fehlte neben Giannis Antetokounmpo (Soleus-Muskel) auch Damian Lillard (Achillessehne), dazu mussten die Bucks 40 Minuten ohne Bobby Portis auskommen, der im ersten Viertel nach einer Schubserei mit Pacers-Guard Andrew Nembhard ejected wurde. Dennoch war es nicht die Offense, die Milwaukee das Spiel kostete, es gelangen einfach zu wenige Stops.

Die Pacers waren dagegen brandheiß von der Dreierlinie, sie beendeten die Partie mit 22 von 43 von Downtown (51 Prozent), wobei Topscorer Myles Turner (29, 10/17 FG) gleich sieben Triples im Korb unterbrachte. Dennoch taten sich die Pacers lange schwer, die Bucks abzuschütteln. Zur Pause betrug der Vorsprung gerade einmal drei Zähler, doch im dritten Viertel brachen dann die Dämme bei den Gäste.

Pacers vs Bucks: Die Stats-Leader

StatPacersBucks
PunkteMyles Turner (29)Brook Lopez (27)
ReboundsTurner, Siakam (je 9)Khris Middleton (10)
AssistsT.J. McConnell (8)Andre Jackson Jr. (7)
StealsPascal Siakam (2)Andre Jackson Jr. (3)
BlocksMyles Turner (3)4 Spieler (je 1)

Tyrese Haliburton (24, 8/16 FG, 5/12 3P, 4 Assists) verwandelte drei Dreier am Stück und bescherte den Pacers die erste zweistellige Führung des Abends, wenig später wuchs der Vorsprung auf +17 an. Dank Brook Lopez bäumten sich die Bucks aber noch einmal auf und verkürzten durch Splash Mountain zu Beginnn des vierten Viertels auf -6, doch ein langer Zweier sowie zwei weitere Dreier von Turner sorgten für Entlastung und danach wurde es nicht mehr knapp.

Lopez war mit 27 Punkten auch der beste Scorer der Gäste, dazu musste Khris Middleton (25, 9/22, 10 Rebounds) in Abwesenheit der beiden Stars jede Menge Verantwortung schultern. Malik Beasley (20, 8/12) verwandelte vier Dreier, ansonsten scorte kein anderer Spieler der Bucks zweistellig und Coach Doc Rivers hisste gut zwei Minuten vor dem Ende die weiße Fahne.

Die Pacers können nun bereits in der Nacht auf Mittwoch alles klar machen, wenn die Serie in Milwaukee fortgesetzt wird. Es wäre der erste Seriensieg für die Pacers seit 2014, damals marschierte man in die Conference Finals und scheiterte dort an den Miami Heat um LeBron James in sechs Spielen.

Pacers vs. Bucks: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
122. April (Mo)1 UhrMilwaukee BucksIndiana Pacers109:94
224. April (Mi)2.30 UhrMilwaukee BucksIndiana Pacers108:125
326. April (Fr)23.30 UhrIndiana PacersMilwaukee Bucks121:118 OT
429. April (Mo)1 UhrIndiana PacersMilwaukee Bucks126:113
51. Mai (Mi)tbaMilwaukee BucksIndiana Pacers
6*3. Mai (Fr)tbaIndiana PacersMilwaukee Bucks
7*5. Mai (So)tbaMilwaukee BucksIndiana Pacers

* wenn benötigt