NFL

"Chipadelphia wird liefern"

Die Eagles haben ihren Kader drastisch umgebaut - Der Weg soll zurück in die Playoffs gehen
© getty

Die neue NFL-Saison ist endlich da und auch die SPOX-Diskussionsrunde ist zurück! Im Fokus steht neben den Regeländerungen die Wundertüte Philadelphia. Außerdem: Wer zieht in die Playoffs ein? Verteidigt Aaron Rodgers seinen MVP-Titel? In der Two Minute Warning diskutieren die SPOX-Redakteure Stefan Petri, Adrian Franke und Marcus Blumberg sowie mySPOX-User brady12 die wichtigen Fragen zum Saisonstart - Super-Bowl-Pick inklusive.

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These: Die Regeländerungen sorgen dafür, dass die Saison...

mySPOX-User brady12:...gleichbleiben wird! Ich begrüße es, dass die NFL das Thema Extrapunkt endlich adressiert hat, denke aber, dass es noch zu wenig verändert wurde. 33-Yard-FGs sind heutzutage für die meisten Kicker nahezu sichere Punkte und ich glaube nicht, dass viele Coaches das Risiko eingehen werden eine 2-Point-Conversion zu versuchen, wenn sie zu 95-99 Prozent einen Punkt bekommen. Zusätzlich kann die Defense ja dabei jetzt ihrerseits auch punkten. Eine gute Neuerung sehe ich in dem Medical Timeout. Oft genug hat man es Spielern angesehen dass sie nach einem Hit angeschlagen waren und trotzdem noch eine Serie/eine Hälfte auf dem Feld waren. Wenn die Ärzte sich da konsequent melden, könnte das sicher einigen Spielern helfen, sich vor sich selbst zu schützen. Was ich nicht ganz so positiv sehe, ist die neue "Defenseless Wide Receiver"-Regel, die jetzt auch bei einer Interception der Defense nicht sofort gehittet werden dürfen. Meiner Meinung nach werden Receiver sowieso schon viel zu sehr beschützt und zudem verkompliziert es die Regeln unnötig. Im Preseason-Spiel der Browns gegen die Bills wurde sie schon falsch von der Refs eingesetzt und inkorrekter Weise bekamen die Bills den Ball, wo eigentlich die Browns ihn hätten behalten müssen. So ein Call kann ein Spiel entscheiden.

Die Neuerungen in der NFL: Mehr Luft, mehr Action, mehr Frauen

Adrian Franke (SPOX): ...taktischer werden kann. Da muss ich dir widersprechen, brady: Ja, der neue PAT in Form eines 33-Yard-Field-Goals garantiert nach wie vor sehr hohe Trefferquoten, allerdings wurde die 2-Point-Conversion zumindest verlockender. Die Preseason hat hierbei gezeigt, dass (einige) Coaches gewillt sind, mehr Risiko einzugehen - und umgekehrt wurden nicht wenige PAT-Versuche neben die Stangen geknallt. Im Opener haben die Steelers ja, wenn auch durch die Spielsituation diktiert, gleich für die erste erfolgreiche 2-Point-Conversion der Saison gesorgt. Beim Medical Timeout bin ich aber voll bei dir. Gerade Gehirnerschütterungen sind ein ernstes und wichtiges Thema und da müssen Spieler manchmal ohne jede Frage vor sich selbst geschützt werden. Der zusätzliche Schutz der Receiver ist schwierig. Prinzipiell stimme ich dir aber auch hier zu - das muss klar kommuniziert und festgelegt werden, so dass keine Turnover-Fehler im Spiel passieren.

Stefan Petri (SPOX): ...ein bisschen mehr Action bietet. Um mal bei den Extrapunkten zu bleiben: Natürlich wird immer noch der absolute Großteil der Coaches weiter den PAT statt der Chance auf zwei Punkte wählen - das würden sie wahrscheinlich auch noch bei einem Kick aus 50 Yards. Aber selbst wenn die Trefferquote bei 95 Prozent liegt, wären das immer noch rund 50 vergebene Extrapunkt-Versuche mehr als zuvor, also nicht ganz drei pro Woche. Das könnte einen Dominoeffekt nach sich ziehen: Wenn der Punkt plötzlich fehlt, muss die Two-Point-Conversion her, die könnte zu einem Turnover führen... Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Wobei ich ja immer noch auf einen Coach hoffe, der einfach mal aus Prinzip immer die Two-Point-Conversion versucht, nicht mehr puntet, etc. - die NFL ist eine Copycat-League, es braucht immer jemanden, der voran geht. Das Medical Timeout musste übrigens her, da bin ich bei euch. Blumi, du hast als Pats-Fan doch noch etwas ganz anderes im Auge, oder?

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Marcus Blumberg (SPOX): ...weniger kompliziert für manche Coaches und Teams wird. Ja Stefan, in der Tat, das habe ich! Die Patriots haben im Divisional Game gegen Baltimore mit einer exotischen, aber legalen Formation ihre Kontrahenten komplett verwirrt. Sie ließen einen zusätzlichen O-Liner als "eligible" Receiver auflaufen, und machten stattdessen einen "eligible" Receiver, nämlich Running Back Shane Vereen, "ineligible", das heißt, er durfte den Ball nicht mehr fangen und vor dem Pass auch nicht mehr als ein Yard über die Line of Scrimmage treten. Positioniert war Vereen an der LOS, doch stand er im Slot, was die Ravens komplett verwirrte, obwohl der Schiedsrichter damals sogar übers Mikro verkündete, dass "Nummer 34" nicht gecovert werden müsse. Das Resultat ist bekannt. Ravens-Coach John Harbaugh war dennoch aufgebracht und empfand diese Interpretation der Regeln als Täuschungsversuch. Die Regelkommission stimmte ihm zu. Daher dürfen zwar weiterhin Spieler mit Nummern, die zum Passfangen berechtigen, als "ineligible" deklariert werden, müssen sich aber "im Kern der Formation" aufstellen, also an oder in der Offensive Line stehen. Mir persönlich passt diese Änderung nicht, denn im Football geht es auch darum, schlauer zu sein als der Gegner und den Pats gelang dies gegen Baltimore, das einfach überfordert war. Nun aber nach dem Motto, "Wir können es nicht stoppen, also verbieten wir es", vorzugehen, ist zu einfach und eigentlich auch unsportlich.

These 1: Die Regeländerungen sorgen dafür, dass die Saison...

These 2: Chip Kelly und die Eagles werden dieses Jahr liefern.

These 3: Fünf neue Teams schaffen den Sprung in die Playoffs.

These 4: Aaron Rodgers verteidigt seinen MVP-Titel.

These 5: Es wird zwei neue Super-Bowl-Teilnehmer geben.

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