BVB - Thesen zum 1:0-Sieg bei Hertha BSC: Anthony Modeste ist Dortmunds Pragmatismus

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2) Salih Özcan tut dem BVB gut

Beim durchaus spannenden Transfersommer des BVB kam der Name von Salih Özcan etwas zu kurz, dabei kam der türkische Nationalspieler durchaus mit dem Versprechen, eines der größeren Probleme von Borussia Dortmund zu lösen. Der Ex-Kölner erlitt allerdings in seiner ersten Trainingswoche beim BVB eine hartnäckige Fußprellung und fiel lange aus - länger als gedacht.

Zwar ist Özcan seit geraumer Zeit wieder im Training, doch bisher blieb er ohne Einsatz. Als sich Mahmoud Dahoud gegen Werder Bremen die Schulter auskugelte, brachte Terzic Emre Can statt Özcan und erntete dafür auch Kritik, zumal Can kein gutes Spiel machte und unter anderem das 2:3 mitverschuldete. Nach Dahouds Ausfall feierte Özcan in Berlin nun sein BVB-Debüt und lieferte eine Top-Leistung ab.

Dabei wusste er nicht nur mit der maßgeschneiderten Hereingabe auf Modestes Kopf zu überzeugen. Vor allem sein Spiel gegen den Ball zeugte von großer Klasse. "Er hat ein herausragendes Spiel gemacht", sagte Trainer Edin Terzic: "Wie er sich durchgebissen, wie viele Bälle er erobert hat, ist genauso wichtig wie die Flanke zum Tor."

Ein solcher Spielertyp hat dem BVB all die Jahre gefehlt: Eine Ballgewinn-Maschine, die nicht unruhig wird, wenn sie nicht dauernd an jeder offensiven Ball-Stafette mitwirkt, sondern sich zunächst um die defensiven Aufgaben kümmert und das auch ganz okay so findet. Özcan hatte nach Nico Schlotterbeck und Mats Hummels die meisten Ballaktionen aller BVB-Spieler und war entsprechend schon sehr gut ins Spiel eingebunden.

Die Hereinnahme Özcans schien sich auch positiv auf Jude Bellingham auszuwirken, der deutlich mehr Abschluss-Präsenz als sonst hatte. Der Engländer traute sich zahlreiche Ausflüge nach vorne zu und war mit fünf Torschüssen angriffslustigster Dortmunder auf dem Platz. Über die Abschlüsse des 19-Jährigen müsste man an anderer Stelle mal sprechen.