BVB - SV Werder Bremen 2:3: Irre! SVW schockt Borussia Dortmund mit drei späten Toren

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© getty

Unglaublicher Nachmittag im Signal Iduna Park! Der SV Werder Bremen hat durch drei Tore kurz vor Schluss einen 0:2-Rückstand bei Borussia Dortmund in einen Sieg gedreht und mit 3:2 (0:1) gewonnen.

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  • Julian Brandt brachte den BVB in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung (45.+2). Raphael Guerreiro erhöhte aus der Distanz auf 2:0 (77.). Bremens Lee Buchanan verkürzte in der 89. Minute auf 1:2, dann schlugen Niklas Schmidt (90.+3) und Oliver Burke (90.+5) zu.
  • BVB-Trainer Edin Terzic war nach der späte Pleite komplett bedient. Seine Aussagen lest Ihr hier!
  • Beim BVB kam der lange verletzte Giovanni Reyna erstmals seit Anfang April wieder zum Einsatz.
  • Der BVB musste früh wechseln: Mahmoud Dahoud verletzte sich an der Schulter und ging nach 18 Minuten vom Feld.
  • Bremen ist das erste Team, das in einem Bundesligaspiel drei Tore ab der 89. Spielminute geschossen hat. Dortmund verlor erstmals seit 1982 wieder ein Heimspiel nach einer 2:0-Führung.
  • Die BVB-Fans rollten ein gigantisches Banner aus und protestierten gegen hohe Dauerkartenpreise. Mehr dazu hier!

BVB gegen SV Werder Bremen: Die Analyse

Größtenteils zerfahrene erste Hälfte, weil Zweikämpfe, Fouls sowie zahlreiche Fehler und Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten an der Tagesordnung waren. Der BVB fand weder durch das Zentrum, noch über den Flügel ein Durchkommen, weil Werder auch frühzeitig Druck auf den Ballführenden ausübte und eng am Mann war. Bynoe-Gittens blieb mit seinen Dribblings meist hängen, Modeste wurde außer beim Herausköpfen gegnerischer Standards gar nicht auffällig (sechs Ballaktionen nach 45 Minuten).

Bremen wie zuletzt mutig im Spiel gegen den Ball und mit teils hohem Pressing, das aufgrund des fehlenden Zugriffs des Dortmunder Mittelfelds zu einigen guten Ballgewinnen führte. Daraus wurde der SVW vor dem Tor auch gefährlicher als die Hausherren: Stage, zweimal Ducksch und Füllkrug kamen zu aussichtsreichen Abschlüssen. Die Führung des BVB, zuvor gänzlich ohne Torchance, war schmeichelhaft.

Dortmund auch nach der Pause kaum einmal mit effektivem Pressing und nur wenig Ordnung im Spiel. Werder dagegen kombinierte ansehnlich, besetzte seine Positionen gut, kam zwischenzeitlich auf beinahe 70 Prozent Ballbesitz und ohne größere Gegenwehr der Borussen zu mehreren guten Abschlüssen.

Der BVB verschlampte Kontersituationen meist schon im Ansatz. Der lange Zeit große Unterschied an diesem Nachmittag: Die Borussia zeigte sich extrem effektiv - Guerreiros Distanzschuss sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung und kam ähnlich aus dem Nichts wie das Tor zum 1:0. Werder jedoch ließ sich davon nicht beeindrucken, spielte weiter nach vorne und schlug plötzlich mit ähnlicher Effektivität sehr spät dreifach zu. Die dramatische Schlussphase darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bremen die gesamte Partie über die bessere Mannschaft war und der BVB sein schwächstes Saisonspiel ablieferte.

BVB - SV Werder Bremen: Die Stimmen

Edin Terzic (Trainer BVB): "Wir reden von einer verdienten Niederlage. Trotzdem ist es brutal ärgerlich, wenn du bis zur 88. Minute 2:0 vorne liegst. Wir mussten viel verteidigen und haben viele Chancen zugelassen. Trotz schwacher Leistung musst du das Spiel gewinnen."

Ole Werner (Trainer Bremen): "Es war ein turbulentes Spiel mit dem besseren Ende für uns. Da ist am Ende natürlich auch etwas Glück dabei. Über 90 Minuten war es nicht unverdient. Wir waren in der Spielanlage sehr klar. Die letzten Minuten waren pure Emotionen, das war Wahnsinn. Das ist rational nicht zu erklären."

BVB gegen SV Werder Bremen: Die Aufstellungen

Dortmund: Kobel - Wolf, Hummels (62. Süle), Schlotterbeck, Guerreiro - Dahoud (18. Can), Bellingham - Brandt (62. Hazard), Reus, Bynoe-Gittens (62. Reyna) - Modeste (81. Moukoko).

Bremen: Pavlenka - Pieper, Veljkovic, Friedl - Weiser, Groß (81. Gruev), Jung (70. Buchanan) - Bittencourt (70. Schmidt), Stage (62. Schmid) - Füllkrug, Ducksch (81. Burke).

BVB gegen SV Werder Bremen: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Brandt (45.+2), 2:0 Guerreiro (77.), 2:1 Buchanan (89.), 2:2 Schmidt (90.+3), 2:3 Burke (90.+5)

Der Star des Spiels: Oliver Burke (SV Werder Bremen)

Sorgte nach seiner späten Einwechslung für viel Dampf und Zielstrebigkeit in der Offensive. Sein später Treffer bescherte schließlich den irren Bremer Sieg.

Der Flop des Spiels: Emre Can (BVB)

Nachdem Dahoud das Feld verlassen musste, ging die Ordnung im Dortmunder Mittelfeld dahin. Can war nicht in der Lage, sie mit der Zeit wiederherzustellen. Stattdessen unterliefen ihm die fast schon üblichen Fehler, was für zusätzliche Unordnung sorgte. In dieser Form weit von einem Stammplatz entfernt.

Der Schiedsrichter: Florian Badstübner

Der 31-Jährige hatte viele Entscheidungen zu treffen und lag nicht immer richtig, ein grober Schnitzer unterlief ihm aber nicht. Verwehrte dem BVB nach Dahoud-Schuss einen frühen Eckball (2.). Korrekt, das Handspiel des sich abstützenden Hummels als nicht strafbar zu ahnden (55.).

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