Wiese schon jetzt "King of the Ring"

SID
Tim Wiese war der gefeierte Star in der Frankfurter Festhalle und wusste die Rolle zu spielen
© WWE

Den Titel "King of the Ring" schnappte sich Tim Wiese im Eiltempo: Im grellen Scheinwerferlicht der Frankfurter Festhalle knipste der tätowierte Muskelprotz das smarteste Lächeln an, präsentierte stolz seinen gestählten Adoniskörper - und ließ sich einfach nur feiern. "Eine supergeile Show", schwärmte der Ex-Fußballer in der "Bild-Zeitung", nachdem er den ersten Auftritt in dieser schillernden Welt souverän gemeistert hatte.

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World Wrestling Entertainment (WWE) schmückte sich vor 10.000 gröhlenden Zuschauern mit dem früheren Nationaltorhüter - und der genoss die Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Schon vor der Veranstaltung hatten sich die Journalisten auf dem Roten Teppich um den 32-Jährigen gerissen. "Das war ganz schön warm durch die vielen Scheinwerfer", ächzte Wiese.

Weil er am Ende seiner Karriere zwischen den Pfosten allerdings jene Wertschätzung nicht mehr erfahren hatte, bedankte er sich auch artig für die ihm zur Verfügung gestellte Plattform. "Es war schön, hier eingeladen gewesen zu sein. Es hat großen Spaß gemacht", sagte Wiese.

Der ehemalige Schlussmann war 2012 vom Bundesligisten Werder Bremen mit viel Vorschusslorbeeren zum Ligarivalen 1899 Hoffenheim gewechselt. Dort wurde er erst auf die Tribüne, dann in die umstrittene "Trainingsgruppe 2" verbannt - und letztlich trotz eines laufenden Vertrages bis 2016 freigestellt. Nach Jahren der Enttäuschung stellte der Samstagabend endlich wieder einen Höhepunkt im Leben des Tim Wiese dar.

Fans sind begeistert

Immer wieder hallten "Wiese, Wiese"-Rufe der Fans durch die Halle. Um kurz vor 20 Uhr trat das Objekt der Begierde dann zunächst als Zeitnehmer in Erscheinung, die Nebenrolle aber sollte er nicht lange spielen. Nach einer Pöbelattacke der nicht weniger skurrilen Goldust und Stardust schmiss Wiese seine prollige Lederjacke - natürlich mit dem obligatorischen Fellkragen - in die Ecke, schritt in den Ring - aber legte die Gegner (noch) nicht auf die Matte. Die Fans waren dennoch begeistert.

Und Wiese machte das, was er an diesem Abend am besten konnte: Er ließ sich einfach nur feiern. Dabei bewies er schon bei seiner Premiere, dass er mit Brillies im Ohr, gegelter Frisur und aufgepumptem Bizeps problemlos in die Welt der Kraftpakete passt. Knapp 120 Kilogramm bringt Wiese mittlerweile auf die Waage, "und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht", sagte er unlängst. Es klang wie eine Drohung...

Wieses neue Leidenschaft

Tatsächlich aber ist es so, dass Wiese in den Muckibuden der Republik seine neue Leidenschaft gefunden hat. Weil er sich nach der monatelangen Posse in Hoffenheim "abreagieren musste", stemmte er Gewichte. "Es ist toll zu sehen, dass man durch das Training wirklich Fortschritte erzielt", sagte Wiese.

Nun werden mit der WWE Gespräche über eine weitere, dauerhafte Zusammenarbeit geführt. Dass Wiese im Wachstumsmarkt Deutschland zweifellos ein Zugpferd wäre, untermauerte die jüngste Umfrage der WWE. Demnach gaben 80 Prozent der Befragten an, dass durch Wiese das Interesse am Wrestling steigen würde.

Tim Wiese im Steckbrief