"Zurück zu 16 Gesetzten? Das hätte was"

Roger Federer
© getty

Zurück in die Zukunft? Neben den in Mailand getesteten Regeln könnte es bei den Majors wieder zu 16 Gesetzten zurückgehen.

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Von Florian Goosmann aus London

Natürlich ging die Frage reihum an alle: Ob sie, die acht besten Profis des Jahres, denn die Next Gen ATP Finals in Mailand verfolgt hätten. Und was sie von den neuen Regeln hielten. Die mehrheitlichen Aussagen: Shot Clock macht Sinn, die Abschaffung des Netzaufschlags vielleicht, Sätze bis vier eher wenig.

Es wundert ebenso wenig, dass Roger Federer sich Mailand reingezogen hat. Hinsichtlich neuer Regeln mahnt aber auch der Maestro zu Vorsicht. "Man will ja nicht immer hin- und herwechseln", so Federer. "Ich sehe nicht, dass auf der Tour viel repariert werden muss. Vor allem bei den kürzeren Sätzen... das ist natürlich spannend. Aber lange Sätze erlauben dir, eine Führung auch mal auszubauen; es ist manchmal komfortabler, du kannst dann auch etwas ausprobieren, an Dingen arbeiten. Wenn jeder Punkt viel zählt, ist dafür kein Platz."

Ein Thema, das in Mailand nicht ausprobiert werden konnte, aber offenbar zur Diskussion steht: bei den Grand-Slam-Turnieren wieder von 32 auf 16 gesetzte Spieler zurückzukehren, wie die britische Times berichtet. Nach dem aktuellen System mit 32 Gesetzten sind Grand-Slam-Matches berechenbarer, die Top 16 können erst ab Runde drei auf einen aus der Region 17 bis 32 treffen, nicht schon zum Auftakt. Gut für die Gesetzten, schlecht für den Überraschungseffekt oder wirkliche Hammer-Spiele zu Turnierbeginn.

Federer hat die alte Regelung noch mitbekommen

Der alte Hase Federer kennt beide Systeme. "Es war noch so, als ich auf die Tour kam. Das hat sicher etwas Faszinierendes mit 16 Gesetzten, ich sehe das Problem mit den 32", meinte Federer. Es sei vergleichbar mit Freilosen für die Spitzenleute bei den Masters-Turnieren: Wenn man an der Spitze stehe, so Federer, sei man sicher. "Es ist hart, in den Topbereich zu kommen - und es ist hart, rauszufliegen. Mit 16 Gesetzten bei Majors kann das Draw brisanter werde, es könnte bessere Spiele in Woche eins geben. Die Topspieler kommen recht komfortabel durch die erste Woche. Und natürlich wollen sie nicht gleich in Runde eins gegen die 17 oder 19 spielen."

Laut der Times soll in der kommenden Woche hierüber im Grand-Slam-Bereich diskutiert werden, ebenso wie über die Shot-Clock und Coaching während der Matches. Theoretisch könnten einige der Änderungen also schon 2018 in Kraft treten.

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