Sand = gelenkschonend? Pierre Paganini räumt mit dem Mythos auf

Pierre Paganini
© GEPA

Pierre Paganini ist der Mann, der dafür sorgt, dass sich Roger Federer auch mit 36 noch so geschmeidig bewegt wie mit 26. Und Paganini erklärt, warum Hartplatz manchmal besser für die Knochen ist als der angeblich so weiche Sand.

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Es ist die alte Leier: Sandplatz dämpft den Aufprall - gut für die oft geschundenen Knie, den Rücken und den Fuß. Aber so einfach ist das doch nicht, erklärte Federers Fitnesscoach Pierre Paganini in der New York Times - und gab somit auch eine Begründung, warum Federer überlegt, auch 2018 auf Sand zu verzichten. Denn der Grund sei bei weitem nicht, dass er keine Chance auf den French-Open-Titel habe. Aber warum soll Sand nun schädlicher sein als Hartplatz?

"Der Vorteil für die Gelenke auf Sand ist, dass eine geringere Erschütterung auftritt, weil man rutscht. Der Nachteil an Hartplätzen ist eben diese Erschütterung", sagt Paganini zunächst nichts Neues. "Aber der Vorteil auf Hartplätzen ist, dass die Erschütterung nur kurz anhält. Einmal 'Bang' - und der Fuß verlässt den Boden wieder. Und ein Spieler, der so koordiniert ist, fast ein Tänzer ist, wie Federer, quetscht seine Gelenke etwas weniger in diesem kritischen Moment."

Im Gegenzug der Nachteil auf Sand: "Da gibt beim Rutschen viel Vibration in den Gelenken. Das sehen wir von außen nicht, aber wenn man das Rutschen kontrolliert, entsteht eine Instabilität im Knie, im Fuß, im Fußgelenk. Und das kann für das betreffende Gelenk in manchen Fällen schlecht sein."

Federer selbst will über eine Teilnahme an der Sandplatzsaison 2018 demnächst entscheiden.

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