So spielt es sich gegen Federer und Nadal

Von Maximilian Kisanyik
Alexandr Dolgopolov bei den US Open 2017
© getty

Alexandr Dolgopolov hat schon gegen jeden Superstar auf der ATP-Tour gespielt. Nun erklärt der Ukrainer wie es ist, wenn man gegen die ganz Großen wie Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic spielen muss.

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Wie ist es eigentlich gegen die großen Top-Stars auf der Tour auf dem Platz gegenüber zu stehen? Der Ukrainer Alexandr Dolgopolov gibt einen Einblick. Die Zuschauer vor dem Fernseher bekommen dabei schlicht ein verdrehtes Bild. Zum Beispiel wirkt das Spiel von Roger Federer im TV langsamer als es in Wirklichkeit ist: "Es ist mit den Kameras nicht sichtbar, alles wirkt sehr weich und flach, aber in der Realität passiert alles viel schneller", erklärte Dolgopolov in einem Interview mit Telegraf.com.

Dabei sei die Technik des Schweizers ausschlaggebend und alles sehe viel leichter und langsamer aus, so der Ukrainer. "Man hat auf dem Court einfach keine Zeit zu reagieren. Ich habe keine Ahnung, wie ich gegen ihn spielen soll. Im Training gewinne ich Sätze gegen ihn und im Match habe ich keine Chance", so der 29-Jährige.

Beim Thema Rafael Nadal bringt die Nummer 39 der Weltrangliste andere Faktoren an: "Sein enormer Spin macht es sehr schwierig und er ist Linkshänder."

Spin ist ausschlaggebend

Der Topspin habe Nadal schon viele Siege bei den Matches gebracht und sei der Grund, dass der Spanier manchmal nur wenige Bälle spielen müsse, um den Punkt zu machen, führte Dolgopolov weiter aus. Bei den French Open wurden bei dem Weltranglistenersten eine Rotation von bis zu 6000 Umdrehungen pro Minute gemessen - absoluter Spitzenwert auf der Tour.

Bei neun Duellen hat Dolgopolov nur zwei gegen Nadal gewonnen, beide Matches fanden nicht auf Sand statt. Das sei auch der Grund für die Siege: "Auf Gras oder Hartplatz hat sein Spin nicht diesen Effekt. Als ich auf Hartplatz (beim Miami-Masters 2014, Anm.d.Red.) gegen ihn gewonnen habe, hatte ich sehr viel Selbstvertrauen. Auf Sand ist es fast unmöglich ihn zu schlagen", gestand der 29-Jährige.

"Djoker" kommt über die Physis

Bei Novak Djokovic spiele vor allem die Konstanz eine große Rolle. Der Serbe sei "kaum fehleranfällig" und sei physisch so stark, dass es sehr schwierig sei ein langes Match gegen ihn zu bestreiten, erklärte Dolgopolov aus eigener Erfahrung. "Novak spielt gerne nah an die Linien. Es ist unmöglich, darauf zu antworten. Man ist von Beginn an im Hintertreffen", so Dolgopolov.

Zu sehen war das vor allem in den Glanzzeiten des Serben. Von 2011 bis 2015 galt der zwölfmalige Grand-Slam-Champion als nahezu unbesiegbar und ließ seiner Konkurrenz oftmals nicht den Hauch einer Chance. Dass das auch an der Genauigkeit des Spiels von Djokovic lag war im Finale der ATP-World-Finals im Jahr 2015 zu sehen. Gegen Federer spielte die Ex-Nummer-eins beinahe jeden Return auf die Grundlinie und verschaffte sich dadurch einen enormen Vorteil.

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