Gemischter Teamwettbewerb ab 2018?

Madison Square Garden
© getty

Unter dem Namen Tennis World Cup sollen 2018 im Anschluss an Wimbledon zwölf Nationen im New Yorker Madison Square Garden um den Titel spielen. Das Format verspricht eine Revolution, da es auch ein Match zwischen einem Mann und einer Frau beinhalten soll.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Es ist eine Nachricht, die im Trubel des Wimbledonturniers etwas untergegangen ist. Während der Davis Cup kurz vor einer großen Reform steht, die bei Spielern, Funktionären und Fans auf recht wenig Zustimmung trifft, kommt anscheinend im nächsten Jahr ein Teamwettbewerb mit Damen und Herren in den Kalender hinzu. Unter dem Namen Tennis World Cup spielen zwölf Nationen um den Titel.

Die Premierenausgabe soll in New York im Madison Square Garden vom 16. bis 22. Juli 2018 ausgetragen werden, direkt im Anschluss an Wimbledon. Ab 2019 soll das Event alle zwei Jahre stattfinden (2019 in Tokio, 2021 in Sydney 2023 in Paris, 2025 in New York). Die Betonung liegt allerdings auf soll, denn ob das Turnier tatsächlich über die Bühne geht, ist nicht sicher. Auf der Webseite vom Tennis World Cup ist sogar die Rede davon, dass es keine Garantie gibt, dass das Turnier wie beschrieben stattfindet.

Zwölf Nationen, vier Matches, 80 Minuten Spielzeit

So soll der Tennis World Cup funktionieren: Jede Nation besteht aus vier Spielern, zwei Damen und zwei Herren. In jeder Partie werden insgesamt vier Matches gespielt, ein Damen-Einzel, ein Herren-Einzel, ein Mixed-Doppel und ein Mixed-Einzel, also ein Einzel zwischen einem Mann und einer Frau. Die Reihenfolge legt der jeweilige Teamkapitän nach gewonnenem Münzwurf fest. Die traditionelle Zählweise kommt beim Tennis World Cup nicht zur Anwendung, stattdessen ist jedes Match auf zwanzig Minuten Spielzeit beschränkt mit der No-Ad-Regel.

Gezählt werden die gewonnenen Spiele nach zwanzig Minuten, die in das folgende Match mitgenommen werden. Die Nation, die nach 80 Minuten Spielzeit und vier gespielten Matches die meisten Spielgewinne vorweisen kann, ist demnach der Sieger der Partie. Auch ein Unentschieden ist möglich, zumindest in der Gruppenhase. In der K.o.-Phase wird bei Gleichstand der Sieger im sogenannten Tennis World Cup Tie-Break gespielt. Dieser umfasst nur ein Aufschlagspiel im Mixed-Doppel, wo die No-Ad-Regel nicht zur Anwendung kommen würde.

Aufschlag nur für die Frau, keine Dopingsünder

Die zwölf teilnehmenden Nationen sind sechs Teams aus Europa, drei aus Amerika und drei aus dem Raum Asien-Pazifik: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Serbien, Russland, USA, Kanada, Argentinien, Australien, Japan und China. Gespielt wird zunächst in vier Gruppen mit drei Nationen. Die sechs europäischen Teams werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Der Gruppensieger und der Gruppensieger ziehen ins Viertelfinale ein, wo schließlich bis zum Finale im K.o.-Format der Titelträger ermittelt wird.

Es gibt noch weitere Besonderheiten beim Tennis World Cup. Im Mixed-Einzel wird bei jedem Ballwechsel nur die Frau mit Aufschlag beginnen. Zudem sind keine Spieler und Spielerinnen für das Turnier zugelassen, die in ihrer Karriere eine Dopingvergangenheit haben. So wäre beispielsweise Maria Sharapova für Russland nicht spielberechtigt. Die Macher des Tennis World Cup bezeichnen ihr Event als innovativ, revolutionär und wahrlich bahnbrechend, welches das Potential hat, die Art des Tennisspielens in der Zukunft nicht nur zu verändern, sondern auch wie andere Sportarten ausgetragen werden. Ein Promo-Video verspricht bereits die Teilnahmen von Andy Murray und Serena Williams. Offizielle Ankündigungen zu diesem Event außer der Webseite gibt es allerdings noch keine. Im Twitter-Account gibt es bislang keine Tweets. Es bleibt abzuwarten, ob der Tennis World Cup vielleicht ein Schuss in den Ofen ist.

Artikel und Videos zum Thema