Mit Agassi durch Wimbledon

Andre Agassi und Novak Djokovic haben sich noch Einiges zu erzählen
© Jürgen Hasenkopf

Nach Eastbourne ist Novak Djokovic vornehmlich gereist, um Matchpraxis zu sammeln - ohne Übungsleiter. Andre Agassi wird erst in ein paar Tagen zum Team des Serben stoßen.

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Novak Djokovic ist also zurück gekommen auf die Tour. Es hat Jahre gegeben, da der zwölffache Major-Sieger vor Wimbledon kein Turnier auf Rasen bestritten hat - und von der Church Road dennoch mit dem Siegerpokal abgereist ist. In Eastbourne hat Djokovic gleich einmal mehr das englische Wetter zu spüren bekommen, an eine kontinuierliche Durchführung der Partie gegen Vasek Pospisil war nicht zu denken.

Der aktuelle Weltranglisten-Vierte kennt dieses Situationen selbstredend, in normalen Jahren ist er über äußerliche Widrigkeiten erhaben. 2017 ist kein normales Jahr, die Auffälligkeiten haben eigentlich schon vor knapp zwölf Monaten in Wimbledon begonnen: im Match gegen Sam Querrey, das ebenfalls unterbrochen werden musste - und das Djokovic, zum damaligen Zeitpunkt im Besitz aller vier Trophäen der wichtigsten Tennis-Turniere der Welt, zur Überraschung aller Beobachter und Beteiligten verlor. Jener Querrey übrigens, der in Eastbourne auf Novak Djokovic im Viertelfinale warten könnte.

Stärkere Bande

"Für mich sind Halle oder Queen's einfach zu früh gekommen", erklärte Djokovic nun in Eastbourne. "Ich habe in diesem Jahr noch nicht allzu viele Matches gespielt." 31 um genau zu sein, von denen der Serbe sieben verloren hat, zuletzt in Roland Garros gegen Dominic Thiem. Es komme nicht mehr oft vor, dass er an Orte käme, die er noch nicht kenne, so Djokovic weiter, und Eastbourne sei so ein Ort.

Andre Agassi ist dort eher nicht zu erwarten, sehr wohl aber für das Turnier in Wimbledon. Dort hat die US-amerikanische Legende 1992 im Finale Goran Ivanisevic besiegt, dort sollen die zarten, in Paris geknüpften Bande zwischen Agassi und Djokovic verstärkt werden. Beim Auftritt gegen Thiem hatte Agassi Paris bereits wieder verlassen, in Wimbledon hat sich das Duo für den gesamten Turnierverlauf versprochen.

Voneinander lernen

"Das sind tolle Neuigkeiten", erklärte Djokovic weiter. "Die acht oder neun Tage, die wir in Roland Garros miteinander verbracht haben, waren natürlich sehr wertvoll für mich, um Andre kennenzulernen, von ihm zu lernen. Wenn er dabei ist, ist das nicht nur gut für mich, sondern für den gesamten Tennissport." Und auch gut für andere "Super-Coaches" wie Ivan Lendl: In Paris hatte Rückkehrer Agassi den größten Teil der Aufmerksamkeit von Fans und Presse auf sich gezogen. Lendl war dies nur recht.