Ex-Becker-Manager Ion Tiriac: "Roger Federer verhält sich nicht fair"

Von SPOX
Ion Tiriac lobt Boris Becker und kritisiert Roger Federer.
© getty

Ion Tiriac kümmerte sich lange Zeit um die Belange einiger Tennis-Größen. Er verteidigt Boris Becker und erinnert sich zurück an Hochzeiten des deutschen Tennis-Stars. Roger Federer findet Tiriac unfair.

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"Roger Federer ist sicher der beste Spieler aller Zeiten, aber er verhält sich nicht korrekt. Ich finde sein Vorgehen nicht fair", sagte Tiriac im Gespräch mit der Sportbild. Der ehemalige Manager bemängelt, dass Federer sich seine Starts aussuchen würde und manche Turniere bewusst auslässt.

Er erklärt: "Derlei ist in anderen Sportarten kaum vorstellbar. Ein Lewis Hamilton sagt nach fünf Grands Prix in der Formel 1 nicht einfach weitere Einsätze ab, weil er keine Lust hat." Für den deutschen Tennis-Star Becker hat Tiriac dagegen nur gute Worte im Repertoire.

Tiriac begeistert von Boris Becker

"Boris hat die deutsche Fahne nach einem gewonnenen Davis-Cup-Spiel (6. bis 8. April LIVE auf DAZN) in den USA gegen die USA schwenkend durch die Halle getragen. Und die Amerikaner erhoben sich von ihren Sitzen und haben applaudiert. Mehr als Boris für sein Land geleistet hat, kann man für sein Land nicht leisten", erinnert sich Tiriac zurück.

Dementsprechend traut er es Becker zu, in Berlin ein großes Tennis-Turnier zu etablieren. Bisher hätte der Deutsche dabei aber die falsche Vorgehensweise, müsse er doch den Bürgermeister Stück für Stück davon überzeugen, derart viel Geld in zwei Tennis-Arenen zu investieren, um langfristig Gewinn durch den Sport zu machen.

Tennis-Turnier in Berlin?

Letztlich hält Tiriac die Idee aber für gut: "Berlin könnte reich werden am Tennis. Weil Deutschland kein wichtiges Turnier hat. Weil Berlin als Weltstadt, als Hauptstadt einer der wichtigsten Nationen, keine große Sportveranstaltung wie zum Beispiel ein Formel-1-Rennen hat. Weil Sport ein riesiges Geschäft ist."

Tatsächlich hat der 78-Jährige den Sport auch immer als Geschäft verstanden. Dementsprechend ärgert es ihn, dass die Frauen der WTA die gleichen Preisgelder beziehen wie die Männer der ATP: "Ich richte das Turnier in Madrid aus, mit gleichem Preisgeld für Männer und Frauen. Aber die Einnahmen durch die Frauen betragen nur 25 Prozent. Das ist Fakt."

Tiriac schwärmt von Steffi Graf

Tiriac outet sich prinzipiell als kein großer Fan des Frauen-Tennis. Er bemängelt, dass dort die "Persönlichkeiten" fehlen. Angesprochen auf Serena Willams meint der Rumäne: "Bei allem Respekt. 36 Jahre, 90 Kilogramm schwer. Auch bei den Frauen wünsche ich mir da etwas anderes." Er verweist auf Steffi Graf.

"Eine tolle Lady. Ich kannte sie schon als Kind. Das Mädchen habe ich geliebt. Steffi war die beste Athletin, die es im Tennis je gab. Hätte sie nicht Tennis gespielt, dann hätte sie über 400 Meter, 800 Meter und 1500 Meter Olympiasiegerin in der Leichtathletik werden können", meint Tiriac.

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