NFL

Fast schon unfair für den Gegner: Die 20 wichtigsten Spieler von Super Bowl LVIII

Von Stefan Petri
NFL
© getty

In Super Bowl LVIII treffen die Kansas City Chiefs auf die San Francisco 49ers. Natürlich stehen dabei die Quarterbacks Patrick Mahomes und Brock Purdy im Rampenlicht, aber den Unterschied könnten am Ende auch Andere machen. Wir haben uns an einem Ranking der 20 wichtigsten Spieler versucht. Spannend ist dabei auch die Frage: Wer darf es auf keinen Fall verbocken?

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Super Bowl LVIII in Las Vegas

DatumUhrzeitAFC-ChampionNFC-Champion
Mo., 12. Februar0.30 UhrKansas City ChiefsSan Francisco 49ers

Alle Themen zum Super Bowl im Überblick

"Mastermind" gegen "Cheeseburger"? Was die Head Coaches Kyle Shanahan und Andy Reid trennt - und was sie verbindet

Bilanz der Titelverteidiger im Super Bowl: Wie oft konnte der Titel verteidigt werden?

"Hätte mich mit ihm prügeln müssen!" Patrick Mahomes' Super-Bowl-Auftritte in der Analyse

"Die Scheiße herausprügeln!" Als die beste Offensive der Geschichte im Super Bowl versagte

Super-Bowl-MVPs seit 2000: Es gewinnen längst nicht nur Quarterbacks

Von Al Pacino bis Al Bundy: Die besten Filme und Serien über American Football

allegiant-stadium
© getty

Zwei Anmerkungen vorweg:

  • Die "wichtigsten" sind nicht automatisch die besten Spieler. Deshalb haben es ein paar Leistungsträger nicht in diese Liste geschafft. Umgekehrt sind Wackelkandidaten dabei, die am Sonntag enorm wichtig sein werden - denn mit ihnen könnte das Spiel kippen.
  • Es geht nur um die Spieler auf dem Rasen im Allegiant Stadium. Natürlich sind auch die Head Coaches entscheidend, oder aber Chiefs-Defensive Coordinator Steve Spagnuolo. Aber um die soll es diesmal nicht gehen. Bonus dieser Einschränkung: keine Taylor Swift!

Super Bowl LVIII: Die 20 wichtigsten Spieler der Kansas City Chiefs und San Francisco 49ers

NFL
© getty

Platz 20: Kyle Juszczyk (Fullback, San Francisco 49ers)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 5 Carrys für 6 Yards, 14 Catches für 119 Yards und 2 Touchdowns
  • All-Pro First Team

Ein Fullback in dieser Liste? Ja, weil Juszczyk so viel mehr ist als nur ein Vorblocker für Christian McCaffrey - auch wenn er das natürlich exzellent erledigt. Der 32-Jährige kann nämlich genauso gut als eine Art Tight End im Passing Game eingesetzt werden, was den Niners aus der gleichen Formation heraus sowohl viel Schmackes für den Lauf als auch Empty Sets mit fünf Passfängern ermöglicht. Damit muss eine Defense erst einmal klarkommen!

NFL
© getty

Platz 19: Joe Thuney/Nick Allegretti (Guard, Kansas City Chiefs)

  • All-Pro First Team

Der mittlerweile 31 Jahre alte Thuney unterschrieb im Frühjahr 2021 nicht umsonst für fünf Jahre und bis zu 80 Millionen Dollar - kurz zuvor hatte Patrick Mahomes im Super Bowl gegen die Tampa Bay Buccaneers richtig auf die Mütze bekommen (9:31). Laut Pro Football Focus war er in der abgelaufenen Saison der beste Guard im Pass-Blocking und wurde verdient ins All-Pro Team aufgenommen. Allerdings verpasste er mit einer Brustmuskelverletzung das Championship Game gegen die Ravens, Head Coach Andy Reid bezeichnete seine Einsatzchancen als gering.

Sollte Thuney ausfallen, muss wie schon gegen die Ravens Ersatzmann Nick Allegretti ran. Der kennt das System der Chiefs aus dem Effeff, ließ gegen Baltimore allerdings vier Pressures und einen Sack zu. Thuneys Gegenspieler schafften über die komplette Saison nur zwei Sacks.

jawaan-taylor
© getty

Platz 18: Jawaan Taylor (Right Tackle, Kansas City Chiefs)

Die große Schwachstelle in der O-Line der Chiefs. Taylor handelte sich in der Saison 2023 insgesamt 19 persönliche Strafen (zwei weitere wurden abgelehnt) - sieben mehr als der zweitschlechteste Spieler in dieser Hinsicht und die meisten seit der Saison 2015! Drei weitere kamen in den Playoffs dazu. Von Fehlstarts über Holding bis hin zu illegalen Blocks ist bei ihm alles dabei.

Taylor könnte sich häufig Nick Bosa gegenübersehen und dürfte in diesem Matchup Hilfe gebrauchen. Gerade in den "Dink-and-Dunk-Drives" mit kurzen Pässen und vergleichsweise wenig Raumgewinn pro Play könnten Flaggen gegen Taylor absolute Killer sein. Defensive Coordinator Steve Wilks von den Niners wird alles tun, um Taylor vor größtmögliche Probleme zu stellen.

NFL
© getty

Platz 17: Charvarius Ward (Cornerback, San Francisco 49ers)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 51/93 angekommene Pässe, 5 Interceptions, 61 Tackles
  • All-Pro Second Team

Der beste Cover Corner der Niners übernimmt fast immer die linke Defensiv-Seite, also die rechte Seite der Offense. Kein Spieler hat in der Saison 2023 so viele Pässe verteidigt wie Ward (23). Außerdem hat er Super-Bowl-Erfahrung - er gewann nämlich mit den Chiefs den Titel, bevor er 2022 in der Bay Area unterschrieb.

Die Frage wird sein, ob Ward auf der linken Seite in diesem Spiel am besten aufgehoben ist - so viele starke Receiver haben die Chiefs bekanntlich nicht: Könnten sie Rashee Rice konstant links aufstellen und die rechte Seite so mehr oder weniger abschenken? Ein Ward, der Rice plötzlich über das gesamte Feld verfolgt, könnte K.C. vor Probleme stellen ...

NFL
© getty

Platz 16: George Karlaftis (Defensive End, Kansas City Chiefs)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 77 Pressures, 10,5 Sacks, 29 Solo Tackles

Der gerade mal 22 Jahre alte Super-Athlet schaffte in seiner zweiten Saison in der Liga den Sprung zum Leistungsträger: Über zehn Sacks in der Regular Season, dazu 2,5 in drei Playoff-Spielen. Er war es, der gegen Lamar Jackson den Fumble sicherte, kann aber auch gut gegen den Ran verteidigen. Das wird er gegen die Niners auch müssen. Karlaftis profitiert von Chris Jones in der Mitte der D-Line, wird durch den Ausfall von Pass Rusher Charles Omenihu (Kreuzbandriss) wichtiger denn je sein. San Franciscos Right Tackle Colton McKivitz ist ein gutes Matchup für ihn.

NFL
© getty

Platz 15: Jake Moody (Kicker, San Francisco 49ers)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 24/30 Field Goals, 63/64 Extra Points

Ein Wackelkandidat, der in diesem Spiel den Unterschied machen könnte: Moody ist in seiner ersten NFL-Saison (Drittrundenpick) nicht unbedingt der erhoffte Rückhalt. In der Regular Season verschoss er viermal - zweimal führte das zu einer Niederlage. Gegen die Packers wurde ein Versuch geblockt, gegen die Lions verschoss er einmal aus 48 Yards. "Ich bin bereit, es ist schließlich immer der gleiche Kick. Ich habe schon in einigen großen Spielen gespielt", zeigte er sich zuletzt zuversichtlich - aber der Super Bowl ist dann doch ein anderes Kaliber.

Es geht bei Moody nicht allein um die Trefferquote, sondern auch um das Vertrauen seines Coaches in ihn. Das könnte schließlich Auswirkungen auf die Taktik bzw. ausgespielte Fourth Downs haben. Warum Gegenpart Harrison Butker von den Chiefs in dieser Liste nicht vertreten ist? Weil an dem eben keinerlei Zweifel bestehen (Trefferquote in der bisherigen Saison: 40/42!).

NFL
© getty

Platz 14: Brandon Aiyuk (Wide Receiver, San Francisco 49ers)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 75 Catches für 1.342 Yards und 7 Touchdowns
  • All-Pro Second Team

Steht ein bisschen im Schatten von Christian McCaffrey und Deebo Samuel, aber Aiyuk gehört zweifellos zu den besten Receivern der Liga. 17,8 Yards Raumgewinn pro Catch bedeutet Platz eins in der NFL. Heißt: Aiyuk ist der Mann für die Big Plays. Das konnte man an seinem unglaublichen Catch gegen die Lions wunderbar sehen.

Die Chiefs sind in der Secondary top aufgestellt (siehe unten). Kann Aiyuk seine Eins-gegen-eins-Duelle an der Seitenlinie gewinnen und Purdy so eine weitere Anspielstation liefern, ändert sich die komplette Dynamik des Spiels. So oder so: Auch wenn Aiyuk 59 Minuten lang blass bleiben sollte, wäre er in der Schlussminute immer noch brandgefährlich.

NFL
© getty

Platz 13: Trent McDuffie (Slot Cornerback, Kansas City Chiefs)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 46/65 angekommene Pässe, keine Interception, 54 Solo Tackles
  • All-Pro First Team

Der Erstrundenpick von 2021 - den Pick holten sich die Chiefs im Trade von Tyreek Hill nach Miami - hat keine Schwächen und kann eins-gegen-eins sowohl außen als auch in der Mitte des Feldes verteidigen. Seine besondere Spezialität sind Screen-Pässe und überraschende Attacken als Blitzer: Kein Cornerback hat den gegnerischen QB so oft unter Druck gesetzt wie er (17 Pressures). Könnte es in der Feldmitte vor allem mit Deebo Samuel zu tun bekommen, wenn L'Jarius Sneed auf Aiyuk aufpasst. Eine Herkulesaufgabe ...

NFL
© getty

Platz 12: Rashee Rice (Wide Receiver, Kansas City Chiefs)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 79 Catches für 938 Yards und 7 Touchdowns

Die kollektive Schwäche der Chiefs-Receiver war in der ersten Saisonhälfte überall Thema, doch der Rookie hat sich in den letzten Monaten gemacht und ist neben Travis Kelce das Lieblingsziel von Mahomes. Rice kann außen und im Slot spielen und holt seine Yards auch nach dem Catch. In den drei Playoff-Spielen verbuchte er im Schnitt über 74 Yards. Liefert er das auch im Super Bowl und entlastet so Kelce, steigen Kansas Citys Chancen.

NFL
© getty

Platz 11: Fred Warner (Linebacker, San Francisco 49ers)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 93 Solo Tackles, 4 Interceptions, 4 Forced Fumbles, 3 Sacks
  • All-Pro First Team

Ein waschechter Playmaker, gegen den Run wie gegen den Pass. Im Super Bowl vor vier Jahren schnappte sich Warner als junger Hüpfer eine Interception von Patrick Mahomes, mittlerweile ist der 27-Jährige ein echter Leader - und vielleicht sogar auf dem besten Weg in die Hall of Fame? Sein zuverlässiges Tackling ist gefragt, wenn es darum geht, Kelce oder Isiah Pacheco vom First-Down-Marker fernzuhalten.

NFL
© getty

Platz 10: Nick Bosa (Defensive End, San Francisco 49ers)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 110 Pressures, 12,5 Sacks, 39 Solo Tackles

Einer der besten Pass Rusher der NFL, der zuverlässig auch in der Postseason abliefert (10 Sacks in 11 Spielen). Seit er 2019 in die Liga kam, hat kein anderer Spieler öfter Druck auf den gegnerischen Quarterback ausgeübt. Zwar waren es in dieser Saison weniger Sacks als sonst, aber er kommt immer noch zuverlässig (fast) bis zum Quarterback - und schickte vor dem Duell mit Jawaan Taylor schon mal eine Botschaft an die Referees: "Sie halten viel." Niemand zieht so viele Holding Penalties wie Bosa (26 in den letzten fünf Jahren) - kommen am Sonntag noch ein paar dazu?

Steigt Bosa im Super Bowl zum Defensivspieler mit dem größten Einfluss auf, dürften die Niners kaum zu stoppen sein. Allerdings ist er gegen den Run manchmal ein bisschen zu übereifrig - und in Super Bowl LIV ging ihm in der Schlussphase ein wenig die Luft aus.

NFL
© getty

Platz 9: Chris Jones (Defensive Tackle, Kansas City Chiefs)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 75 Pressures, 11 Sacks, 22 Solo Tackles
  • All-Pro First Team

Jones ist das Herzstück der Defensive Line in Kansas City. Sein großer Trumpf: Auf der Jagd nach Mismatches kann er so gut wie überall eingesetzt werden, und so erinnern seinen Zahlen an einen sehr guten Edge Rusher, obwohl er es in der Mitte der Line deutlich schwerer hat. 21 QB Hits in dieser Saison sind Nummer eins unter den Defensive Tackles.

Was Jones ebenfalls gut kann: Pässe des gegnerischen Quarterbacks runterschlagen - und da hat Brock Purdy mit Sicherheit eine Schwäche, die Lions etwa erwischten ihn zweimal. Der Vertrag des 29-Jährigen läuft aus, nachdem er schon in der vergangenen Offseason auf der Jagd nach mehr Geld streikte und zum Saisonauftakt gegen Detroit aussetzte. Längst ist er aber in absoluter Topform und könnte sich sein Meisterstück für sein letztes Spiel im Chiefs-Jersey aufgespart haben.

NFL
© getty

Platz 8: L'Jarius Sneed (Cornerback, Kansas City Chiefs)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 42/81 angekommene Pässe, 2 Interceptions, 65 Solo Tackles

Sneed ließ über die komplette Saison inklusive Playoffs nur einen einzigen Touchdown zu und schaltete im Saisonverlauf Topstars wie Justin Jefferson (28 Yards) oder Tyreek Hill (62 Yards) aus. Der 27-Jährige hat berechtigte Ansprüche auf den Titel "bester Cornerback der NFL" - nicht erst seit seinem überragenden Einsatz gegen Zay Flowers im Championship Game, als er in letzter Sekunde einen sicheren Touchdown verhinderte.

Sein großes Plus: Er fühlt sich nicht nur auf einer Seite wohl und kann gegnerische Receiver so über das komplette Feld verfolgen. Nominell wird er eher der Mann gegen Aiyuk sein, aber Sneed könnte im Zweifelsfall auch auf Deebo Samuel wechseln. Aber Achtung: Kein Cornerback verursacht so viele Flaggen wie er. Das kann im Zweifelsfall auch mal teuer werden ...

NFL
© getty

Platz 7: Deebo Samuel (Wide Receiver, San Francisco 49ers)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 70 Catches für 1.005 Yards und 7 Touchdowns, 40 Carrys für 232 Yards und 5 Touchdowns

Gefühlt besteht die komplette Niners-Offensive nur aus vielseitigen Spielern, aber Samuel ist quasi die Allzweckwaffe aller Allzweckwaffen: Er ist als Receiver eine Bank, kann auch als Running Back eingesetzt werden und trägt im Notfall sogar Kicks zurück. Dabei ist der 28-Jährige unheimlich physisch unterwegs und kaum zu Boden zu bringen.

Vom Passing zum Running Game bis zur simplen Quote gewonnener Spiele: Spielt Samuel, sind die Niners in jeglicher Hinsicht besser. Und dass er es im Super Bowl kann, hat er vor vier Jahren bewiesen (39 Receiving und 53 Rushing Yards). Auf der Suche nach dem bestmöglichen Matchup werden ihn die Niners überall einsetzen, hauptsächlich wohl aber in der Mitte des Feldes.

NFL
© getty

Platz 6: Travis Kelce (Tight End, Kansas City Chiefs)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 93 Catches für 984 Yards und 5 Touchdowns in der Regular Season, 23 Catches für 262 Yards und 3 Touchdowns in den Playoffs

34 ist Kelce mittlerweile und schien sich in der Regular Season definitiv auf dem absteigenden Ast zu befinden. In der Postseason trumpft er aber wieder auf wie zu seinen besten Zeiten und fängt fast jeden Ball in seine Richtung. Eine weitere Sternstunde im Super Bowl und Mahomes/Kelce würde sich als das wohl beste QB/TE-Duo der NFL-Geschichte zementieren. Da spielt es keine Rolle, dass George Kittle von den 49ers mittlerweile vielleicht sogar besser ist - er ist lange nicht so wichtig für sein Team.

Kelce wird mit ziemlicher Sicherheit wieder Mahomes' Anspielstation Nummer eins sein, wobei die Niners mit Warner und Dre Greenlaw starke Linebacker aufbieten, die im Saisonverlauf gut gegen Tight Ends aussahen. Nur: Reicht das gegen ein Duo, das sich mittlerweile blind versteht?

NFL
© getty

Platz 5: Isiah Pacheco (Running Back, Kansas City Chiefs)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 1.189 Rushing Yards und 10 Touchdowns, 271 Receiving Yards und 2 Touchdowns

Pacheco wichtiger als Kelce? Frevel! Vielleicht, aber das Running Game könnte für die Chiefs der entscheidende Schlüssel zum Sieg sein. In dieser Hinsicht war die Niners-Defense zuletzt anfällig und Pacheco ein echtes Arbeitstier, das zudem enorm schwer zu tackeln ist. Es wird viele Situationen geben, in denen Pacheco die entscheidenden Yards holen muss - und auch als sicherer Passfänger aus dem Backfield wird er seine Targets bekommen. Kann San Fran ihn ausbremsen, ist das schon die halbe Miete. Gelingt das nicht, ist Pacheco vielleicht der beste MVP-Kandidat neben Mahomes.

NFL
© getty

Platz 4: Trent Williams (Left Tackle, San Francisco 49ers)

  • All-Pro First Team

Der vielleicht beste Left Tackle ... der NFL-Geschichte? Zumindest des letzten Jahrzehnts. Williams ist mittlerweile 35, aber immer noch so athletisch wie zu seinen besten Tagen. Er kann im Running Game entscheidende Lücken brechen und im offenen Feld Gegenspieler plätten (5,2 Yards/Lauf mit ihm auf dem Feld, 3,2 Yards/Lauf ohne hin) - und in der Pass Protection hat er über die gesamte Saison (Regular Season plus Playoffs) keinen einzigen Sack zugelassen, bei mickrigen zwei Pressures. Der Mann hat keine Schwächen! Werden die Chiefs versuchen, ihn mit Chris Jones zumindest etwas einzubremsen?

NFL
© getty

Platz 3: Christian McCaffrey (Running Back, San Francisco 49ers)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: 1.647 Rushing Yards und 18 Touchdowns, 636 Receiving Yards und 7 Touchdowns, 3 Fumbles
  • All-Pro First Team

Man könnte "CMC" hier auch an Position zwei setzen, schließlich wurde er zum Offensive Player of the Year gewählt und landete sogar im MVP-Ranking vor seinem Quarterback. Am Ende ist der QB eben doch noch ein bisschen wichtiger: Die Niners können selbst dann gewinnen, wenn McCaffrey ein schlechtes Spiel macht oder sich verletzen sollte - umgekehrt dürfte das kaum gelingen.

Ein schlechtes Spiel des 27-Jährigen ist allerdings äußerst selten: Er ist der beste Running Back der Liga und dazu auch noch als Receiver eine echte Waffe, das ist fast schon unfair für den Gegner. Hammer, wie hart McCaffrey läuft und wie schwer er zu Boden zu bringen ist. Den Ravens wurde nach ihrer Niederlage vorgeworfen, das Running Game viel zu früh eingemottet zu haben. Diesen Fehler werden die 49ers mit Sicherheit nicht machen.

NFL
© getty

Platz 2: Brock Purdy (Quarterback, San Francisco 49ers)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: Insgesamt 4.799 Passing Yards für 33 Touchdowns und 12 Interceptions, dazu 206 Rushing Yards für 2 Touchdowns

Vom letzten Pick im Draft zum Star-Quarterback, fast zum MVP-Award und jetzt in den Super Bowl: Derartige Geschichten sind in den USA so beliebt wie nirgendwo sonst. Aber weil Purdy von Kyle Shanahans Offense und einem All-Star-Team um ihn herum profitiert, gab es den Backlash, dann prompt den Backlash zum Backlash - und mittlerweile weiß irgendwie keiner mehr, wie gut er wirklich ist.

Die Antwort, die Purdy in den zwei Playoff-Spielen gab: Er hat durchaus seine wackligen Momente - aber in den entscheidenden Momenten war er voll da, sogar als Scrambler aus der Pocket. Ein großes Ego hat der 24-Jährige nicht, vielleicht ist es sogar ein bisschen zu klein. Aber das hilft ihm auch, wenn es mal schiefgeht.

Wenn Purdy seine Nerven im Griff hat und wenige Fehler macht, hat sein Team alle Chancen - denn wer auf die Chiefs tippt, der tut das eigentlich nur, weil die das Quarterback-Duell so deutlich zu gewinnen scheinen ...

NFL
© getty

Platz 1: Patrick Mahomes (Quarterback, Kansas City Chiefs)

  • Wichtigste Statistiken der Saison: Insgesamt 4.901 Passing Yards für 31 Touchdowns und 14 Interceptions, dazu 464 Rushing Yards

Keine individuelle Ehrung für Mahomes in diesem Jahr, nicht einmal ins All-Pro Second Team schaffte er es. Dafür war die Saison zu durchwachsen und die Anspielstationen zu schwach - so kommt es eben, wenn das Gehalt über 37 Millionen Dollar an Cap Space auffrisst, im Vergleich zu einer Million bei Purdy. Aber in den Playoffs zeigte sich Mahomes wieder von seiner besten Seite, machte keine Fehler und holte gerade genügend Punkte heraus.

Die gute Nachricht: Er muss es nicht allein richten. Die Chiefs-Defense ist bärenstark und hat in den Playoffs sogar noch einen draufgelegt (13,7 zugelassene Punkte im Schnitt), auch das Running Game funktioniert. Einen Shootout kann dieses Chiefs-Team eher nicht gewinnen, aber 20 Punkte könnte ein Mahomes auch mit einer Thekentruppe generieren. Ohne seine genialen Momente geht es nicht, aber die liefert er eben so zuverlässig wie kein Zweiter. Einem Quarterback, der mit 28 schon auf dem Weg ist, am GOAT-Status zu kratzen, gebührt hier ganz klar der Spitzenplatz.

Artikel und Videos zum Thema