NFL Playoffs 2024: Alle Infos im Überblick
NFL Playoffs: Divisional Round
Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
Sa., 20.01. | 22.30 Uhr | Baltimore Ravens | Houston Texans | -:- |
So., 21.01. | 2 Uhr | San Francisco 49ers | Green Bay Packers | -:- |
So., 21.01. | 21 Uhr | Detroit Lions | Tampa Bay Buccaneers | -:- |
Mo., 22.01. | 0.30 Uhr | Buffalo Bills | Kansas City Chiefs | -:- |
NFL Playoffs, Wildcard-Runde: Mit Schnee und Eis ist alles besser!
Ja, vom bequemen Bürostuhl in der Nähe der Heizung hat es sich leicht reden, aber: So eine richtige Winteratmosphäre gibt den NFL-Playoffs doch erst den richtigen Kick! Wenn der Ball steinhart gefriert, der eisige Atem vor den Gesichtern der Spieler wabert, lange Pässe und Field Goals kaum noch möglich sind - und trotzdem ein paar verrückte Fans oberkörperfrei unterwegs sind -, macht Football doppelt Spaß. Das sind die Spiele, an die man sich noch lange erinnert. Schade, dass es analog zur Bundesliga im Schnee keinen roten Football braucht.
Man vergleiche:
- Kansas City vs. Miami: Gefühlte minus 32 Grad, Chiefs-Coach Andy Reid friert der Schnodder über dem Schnurrbart ein, Patrick Mahomes platzt der Helm vor lauter Kälte und Receiver Tyreek Hill frieren nach eigener Aussage "da draußen die Eier ab".
- Buffalo vs. Pittsburgh: Spielverlegung wegen Schneesturms, Fans helfen für 20 Tacken pro Stunde mit der Schneeschaufel aus, die Bills-Mafia geht steil, nach jedem Big Play der Bills fliegen Schneebälle durch die Gegend. Geil! Rasenheizung? Gibt's nicht!
Und sonst? Houston: Dom! Dallas: Dom! Detroit: Dom! Tampa Bay? Florida-Wetter und 20 Grad! Buuuuuuh!
Ernsthaft: Natürlich darf es nicht gesundheitsschädigend werden und es war die völlig richtige Entscheidung, das Spiel in Buffalo zu verschieben. Schließlich geht es auch darum, mögliche Rettungseinsätze nicht zu beeinträchtigen. Aber in überdachten Stadien fehlt dann doch irgendwo die Abwechslung. Immerhin werden für Baltimore und Buffalo auch kommendes Wochenende wieder Minusgrade vorhergesagt.
NFL Playoffs, Wildcard-Runde: Nicht jeder ist für die Kälte gemacht
Es hat schon seinen Grund, warum Delfine nicht am Nordpol beheimatet sind: Die Dolphins verloren in Kansas City ihr elftes Spiel in Folge bei Temperaturen unter 5 Grad. Patrick Mahomes? Der steht in solchen Spielen jetzt bei einer Bilanz von 11-1.
Schon klar: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Mahomes zum Beispiel dürfte in den meisten dieser Spiele Heimrecht gehabt haben. Bekanntlich hatte auch Peyton Manning keine gute Bilanz bei Minusgraden, und der gehört immerhin zu den besten Quarterbacks der Geschichte. Es sind eben nicht nur die Temperaturen von Bedeutung, sondern auch die Tatsache, dass es sich um Auswärtsspiele in New England, Pittsburgh, Baltimore und Co. handelt.
Aber gleichzeitig kommt der eine schlicht und ergreifend besser in Gefrierschrank-Temperaturen zurecht - und der andere eben nicht. In dieser Hinsicht haben Teams aus klirrenden Verhältnissen einen deutlichen Vorteil: Sie können sich deutlich leichter auf einen Dom bzw. freundliche Temperaturen einstellen als umgekehrt.
In dieser Hinsicht will ich Euch einen Artikel von Ethan Sherwood Strauss nicht vorenthalten, der eine eigentlich recht simple Erkenntnis treffend zusammengefasst hat: In der AFC ist das Wetter deutlich schlechter! Dort haben von 16 Teams nämlich aktuell zehn ein Outdoor Stadium und potenzielle Minusgrade zur Playoff-Zeit. In der NFC sind es gerade einmal halb so viele, und nur in Chicago oder Green Bay wird es richtig kalt.
Heißt: Wer keinen Bock hat auf "abgefrorene Eier", der sollte lieber in der NFC anheuern.
Heißt aber auch: Es hat schon einen Grund, warum der Super Bowl regelmäßig in Florida und Kalifornien gastiert, aber noch nie in Baltimore, Buffalo oder Green Bay: Das Risiko ist der NFL einfach zu groß. Minneapolis und Detroit haben dagegen in weiser Voraussicht einen hübschen Dom gebaut und durften das Spektakel schon ausrichten ...
NFL Playoffs, Wildcard-Runde, Gewinner: Detroit
Es ist nicht leicht in der Motor City. Die Detroit Pistons sind aktuell das Schlechteste, was die NBA zu bieten hat. Die Tigers aus der Major League Baseball waren zuletzt 2014 in den Playoffs, die Detroit Red Wings zuletzt 2015/16. Und die Lions? Die warteten seit 32 Jahren auf einen Sieg in den Playoffs.
Bis Sonntag! Da hatte die bittere Serie endlich ein Ende. 24:23 gegen die Rams! Verständlich, dass nach dem entscheidenden Catch von Amon-Ra St. Brown selbst den hartgesottensten Fans die Tränen über das Gesicht liefen. "Wir sind durch die Dunkelheit gegangen, das hat uns geformt", sagte General Manager Brad Holmes nach dem Spiel in der Kabine, offenbar großer Bane-Fan.
Ein paar Gewinner aus Detroit verdienen besondere Erwähnung:
- Jared Goff: Der Quarterback wurde von den Rams nach Detroit getradet, weil es mit ihm vermeintlich nie zum ganz großen Wurf reichen würde. Gegen sein altes Team zeigte der 29-Jährige eine starke Leistung, wurde anschließend mit Sprechchören vom Publikum gefeiert - und holte sich einen Schmatzer von seiner Model-Freundin ab.
- Amon-Ra St. Brown: Wer noch immer daran zweifelt, dass der Deutsch-Amerikaner zu den besten Receivern der Welt gehört, der ... hat wohl den Schuss nicht gehört. Mal wieder sieben Catches für 110 Yards, fast schon eine durchschnittliche Leistung für ihn. Selbst als klarer Nummer-1-Receiver von den Defenses nicht in den Griff zu kriegen. Unser Mann für die Olympischen Spiele 2028? Träumen ist erlaubt!
- Eminem: Schickte vor dem Spiel eine Nachricht an Ex-Lions-QB Matthew Stafford, er möge ihm doch diesen einen Sieg gönnen. Seit dem Spiel hat er sich nicht mehr zu Wort gemeldet. Offenbar immer noch im Delirium. Kann er Usher in der Halftime Show ersetzen, wenn es die Lions bis in den Super Bowl schaffen? Von mir aus gern!
Ach ja: Nicht zu den Gewinnern gehörten Rams-Fan Bryan Cranston, der von den Lions übel getrollt wurde, und die Referees, die das Spiel zwischen Detroit und Dallas vor einigen Wochen entschieden hatten. Dallas ist raus, Detroit hat ein zweites Playoff-Heimspiel: alles umsonst!
NFL Playoffs, Wildcard-Runde, Verlierer: Dallas Cowboys und Philadelphia Eagles
Fünf Heimsiege in sechs Spielen gab es in den Playoffs, nur die Cowboys patzten gegen die Jungspunde aus Green Bay auf geradezu epische Art und Weise. Was davon zu halten ist und wie es jetzt weitergeht, habe ich gestern hier kurz zusammengefasst.
Bei den Eagles fällt mir nur der geflügelte Spruch von NFL-Legende Bill Parcells ein: "You are what your record says you are." Auf Deutsch ungefähr: "Du bist nur so gut wie deine Bilanz." Joa, und die Bilanz der Eagles in sechs Spielen vor dem Playoff-Start stand bei 1-5.
In Philadelphia könnten nun große Veränderungen anstehen. Center Jason Kelce wird offenbar aufhören, auch die Coaches sollten nach diesem Saisonendspurt nicht ungeschoren davonkommen.
Symptomatisch für das 9:32 gegen die Buccaneers: Nicht einmal der berühmte "Tush Push" von der 1-Yard-Linie wollte funktionieren. Jetzt warten alle gespannt, ob das Play von der NFL in der Offseason verboten wird.
NFL Playoffs, Wildcard-Runde - Jungstars der Woche: Rookies
Anpassungsschwierigkeiten an die Playoffs? Von wegen! Die meisten prominenten Rookies der Regular Season machten am Wochenende da weiter, wo sie nach Week 18 aufgehört hatten.
- Puka Nacua: Der Wide Receiver hatte für die Rams schon NFL-Rekorde für die meisten Yards und Catches in einer Saison aufgestellt. Gegen die Lions legte der Fünftrundenpick noch einen drauf: 181 Yards in seinem Playoff-Debüt - natürlich Rekord!
- Sam LaPorta: Der Rookie-Tight-End mit den meisten Catches in einer Saison (82) hatte sich in Week 18 eigentlich am Knie verletzt, wann er zurückkehren würde, war völlig unklar. Mit fetter Knieschiene war er in der Wildcard-Round aber überraschend mit von der Partie und fing den Touchdown zum zwischenzeitlichen 21:10.
- Rashee Rice: Haben die Kansas City Chiefs plötzlich doch wieder einen Nr.-1-Receiver? Rice fing acht von zehn Pässen in seine Richtung, für 130 Yards und einen Score.
Dann wären da noch Running Back Jahmyr Gibbs von den Lions (68 Yards, Touchdown) oder Will Anderson Jr. von den Texans mit einem Sack. Der prominenteste Rookie kommt folgt aber in der nächsten Kategorie.
NFL Playoffs, Wildcard-Runde, Gewinner: Junge Quarterbacks
Ganz stark sein, alteingesessene Football-Fans: Die aktuellen Playoffs sind die ersten ohne Tom Brady oder Peyton Manning seit der Saison 1998. Eine Ära ist endgültig vorbei. Stattdessen ist eine neue Quarterback-Generation endgültig am Zug.
Fun Fact: Der älteste der sechs siegreichen Quarterbacks vom Wochenende war Jared Goff mit biblischen 29 Jahren. Patrick Mahomes und Baker Mayfield sind 28, Josh Allen 27. Und die zwei jüngsten im Bunde?
- CJ. Stroud krönte sich mit seinen 22 Jahren zum jüngsten Quarterback, der jemals ein Playoff-Spiel gewonnen hat.
- Jordan Love ist zwar "schon" 25, legte aber in seinem ersten Jahr als Starter einen famosen Endspurt hin und verpasste gegen die Cowboys nur deshalb ein perfektes Passer Rating von 158.3, weil er in den Schlussminuten noch einmal kurz reinkommen musste. War er in den letzten zwei Monaten der beste QB der Liga? Die Zahlen sprechen zumindest dafür ...
Aaron Rodgers könnte mit seinen mittlerweile 40 Jahren noch einmal eine Lanze für die Oldies brechen, vielleicht auch Kirk Cousins (35). Joe Flacco tat bei den Browns sein Bestes, sein Run fand in Houston aber ein verdientes Ende. Faktisch ist der Generationenwechsel bei den Signal Callern aber endgültig vollzogen. Brock Purdy (24) und Lamar Jackson (27) werden den Schnitt in der Divisional Round übrigens noch einmal drücken.
NFL Playoffs, Wildcard-Runde - Pfannkuchen des Tages: Tyreek Hill
Als "Pancake Block", also "Pfannkuchen-Block" bezeichnet man in der NFL einen Block, bei der Verteidiger von einem Gegenspieler im Blocking derart übel abgeräumt wird, dass er wie eine Schildkröte auf dem Rücken landet. Besonders häufig tritt das auf, wenn sich ein Offensive Lineman im Running Game einen schmalen Defensive Black vornehmen kann.
Lange Rede, kurzer Sinn: Diese Szene von L'Jarius Sneed gegen Tyreek Hill ist technisch gesehen kein Pancake. Es hat mich aber ob seiner Eindeutigkeit dennoch daran erinnert: So weggefrühstückt wird der beste Receiver der NFL selten. Immerhin: "Cheetah" nahm es nach dem Spiel mit Humor.
NFL Playoffs, Wildcard-Runde - Jacke des Tages: Taylor Swift
Juckt doch keinen, in welcher Aufmachung der Popstar auftaucht, um Beau Travis Kelce anzufeuern, oder? Eigentlich nicht - es sei denn, die Jacke wurde von Kristin Juszczyk eigens für Tay-Tay angefertigt - der Frau von 49ers-Fullback Kyle Juszczyk. Die Dame hat offensichtlich Talent, und bewies das nicht zum ersten Mal: Im Dezember bastelte sie Wide Receiver Deebo Samuel eine "MVP"-Weste, die der ebenfalls stolz wie Bolle spazieren trug.
Ein Extralob geht noch raus an Kyle selbst: Der stürzte sich an seinem freien Wochenende in die sozialen Medien, um klarzustellen, dass es seine Angebetete war und niemand sonst, die die Kelce-Jacke geschneidert hatte. Guter Mann!