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Green Bay Packers: Warum die Niederlage gegen die die New York Giants und Tommy DeVito im Playoff-Rennen Sorgen bereitet

Von Constantin Eckner
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Es schien zuletzt so, als könnten die Green Bay Packers (6-7) nach einer schwachen ersten Saisonhälfte dank einer Siegesserie doch noch in die NFL-Playoffs vorstoßen. Dann setzte es jedoch im Monday Night Game eine schmerzhafte Niederlage gegen Tommy DeVito und die New York Giants. Das wirft Fragezeichen hinsichtlich der wahren Leistungsstärke der Cheeseheads auf: Verpassen sie doch noch die Postseason?

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Green Bay Packers: Unnötige Pleite im Monday Night Game gegen die Giants

Keisean Nixon war die tragische Figur Montagnacht in den Meadowlands: Der 26-jährige Nickel Cornerback, der noch acht Tage zuvor eine entscheidende Interception von Chiefs-Superstar Patrick Mahomes gefangen hatte, verlor nicht nur den Ball zweimal innerhalb einer Sekunde beim Versuch, einen Punt Return zu starten. Er ließ sich beim Stand von 22:21 für die Packers zudem von Gegenspieler Wan'Dale Robinson 49 Sekunden vor Spielende mit einer angedeuteten Inside Route austricksen (hier ab 0:28).

Das Resultat: Giants-Quarterback Tommy DeVito fand Robinson mit einem guten Pass - nicht der erste des neuen Publikumslieblings im Big Apple - und plötzlich standen die Giants nicht mehr an der eigenen 46-Yard-Linie, sondern an der gegnerischen 22. Das spielentscheidende Field Goal zum 24:22 für die G-Men war damit in Reichweite, fand auch sein Ziel - und Nixon war der Depp des Abends.

Natürlich wäre es fatal, die Schuld nur einem Spieler zuzuschieben, zumal Nixon selbst hart mit sich ins Gericht ging ("Ich habe heute beschissen gespielt"). Insbesondere Quarterback Jordan Love war gegen die Giants bei weitem nicht der scharfsinnige Signal Caller, als der er sich in den Vorwochen ins Rampenlicht spielen konnte. Er brachte den Ball mehrmals gegen enge Deckungen nicht an den Mann und produzierte darüber hinaus kostspielige Turnover.

Besonders schmerzhaft, weil überflüssig, war der Fumble, den er bei einem Third-Down-Lauf fabrizierte: Bei einer Read Option mit angedeutetem Handoff zu AJ Dillon hatte er eigentlich Tucker Kraft als Blocker gegen einen Cornerback vor sich, lief dann jedoch nicht über die Außenseite weiter, sondern wieder nach innen. Dort warteten Pass Rusher Kayvon Thibodeaux und Safety Jason Pinnock die ihm den Ball abknöpften.

Im Drive nach seinem Fumble unterlief Love ein weiterer Fehler: Wieder war es Pinnock, der bei einer Interception zur Stelle war, auch weil er höchstwahrscheinlich die Augen des QBs perfekt lesen konnte, als der etwas lange in Richtung seines Receivers Dontayvion Wicks blickte. "Kein guter Ball", lautete Loves Urteil über seinen eigenen Passversuch in dieser Szene.

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Green Bay Packers: Siegesserie gestoppt - Head Coach Matt LaFleur ist gefragt

Dennoch waren es keineswegs nur individuelle Fehler von Love, Nixon und Co., welche die Packers auf die Verliererstraße brachten. Schließlich war gegen die Giants keineswegs alles schlecht: Green Bay wirkte alles in allem über zwei Viertel lang wie das bessere Team, stellte sich aber mehrfach durch Ballbesitzverluste selbst ein Bein. Im Kampf um das Postseason-Ticket eine potenziell teure Pleite: Die Packers hatten sich gerade erst eine ausgeglichene Bilanz erkämpft. Jetzt ist man wieder eines von sechs 6-7-Teams in der NFC.

Dass es auch besser geht, zeigten die letzten Wochen. Da siegte das Team aus Wisconsin mit 29:19 gegen die Kansas City Chiefs, 29:22 gegen die Detroit Lions und 23:20 gegen die Los Angeles Chargers - und blieb gleich dreimal in Folge ohne Turnover.

Vor allem die Siege über K.C. und Detroit wurden weithin als bislang beste Trainerleistungen von Matt LaFleur angesehen. Der 44-jährige Head Coach stand und steht in Jahr eins ohne Aaron Rodgers unter besonderer Beobachtung, weil er seit dem Abgang des zweifachen MVPs mehr denn je beweisen muss, dass er selbst ein kompetenter Playcaller ist. In den vergangenen Wochen war dies ohne Zweifel der Fall.

Allerdings machten sich im Monday Night Game ein paar strukturelle Unzulänglichkeiten bemerkbar, die daran erinnerten, dass die Packers in dieser Saison zwischenzeitlich eines der schwächsten Teams in der NFL waren. Man denke nur an die 10-24-Heimniederlage gegen Minnesota in Week 8. Es liegt an LaFleur, diese Probleme für den Saison-Endspurt geradezubiegen.

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Green Bay Packers: Wo liegen die Probleme des Teams?

Problematisch war damals wie auch diesmal gegen DeVito und Co. die mangelnde Durchschlagskraft der eigenen Defensive. Die Packers liegen nach Woche 14 bei einer Pass Rush Win Rate von 39 Prozent und damit laut ESPN auf Rang 24 ligaweit. Obwohl die Giants den eigenen Quarterbacks wahrlich wenig Schutz bieten und DeVito zuletzt häufiger Sacks einstecken musste als Sam Howell hinter der erbärmlichen O-Line der Washington Commanders, kamen die Packers nahezu nie zum neuen Giants-Hoffnungsträger durch. DeVito musste lediglich zwei QB Hits hinnehmen, konnte aber ansonsten in relativer Ruhe hinter seiner Line nach Passempfängern suchen. Er brachte 10 von 13 Würfen an den Mann, wenn er mehr als 2,5 Sekunden für einen Pass bekam.

Zugleich war auch die zuvor mittelmäßige Run Defense der Packers weitgehend ineffektiv. Running Back Saquon Barkley wurde noch halbwegs unter Kontrolle gehalten, aber DeVito entwickelte sich via clever eingesetzter Read Options zu einem ernsthaften Problem für die Gäste aus Wisconsin. Mit zehn Läufen generierte der 25-Jährige am Boden stolze 71 Yards - der beste Wert seiner Karriere. Die starken Läufe DeVitos waren zugleich ein weiterer Beleg dafür, dass in der heutigen NFL eigentlich jeder junge Quarterback, auch jene aus der zweiten und dritten Reihe, kompetente bis hochproduktive Läufer sein können: Die grundlegend guten athletischen Fähigkeiten machen das möglich.

Obendrein kam für Green Bay erschwerend hinzu, dass die eigene O-Line keinen guten Abend erwischte und Love nicht jenen Schutz bot, auf den er noch in den Vorwochen bauen konnte. In puncto Pass Block Win Rate sind die Packers weiterhin das zweitbeste Team in der NFL. Davon war aber am Montagabend nicht immer etwas zu sehen: Gleich acht Hits musste Love einstecken.

Wie lässt der Rodgers-Nachfolger sich eigentlich bewerten? Love hat im Saisonverlauf mit seinen läuferischen Fähigkeiten überzeugen können, erst recht nach seinem Formanstieg. Aber manchmal kann der 25-Jährige Situationen noch nicht korrekt lesen. Obwohl sich Love bereits im vierten Jahr in der NFL befindet, ist es eben doch erst seine Debütsaison als Starter. Er ist kein waschechter Rookie, aber auch fernab von einem gestählten Spielgestalter.

Jordan Love: Seine Statistiken der Saison 2023

SpielePassing Yards/TDsRushing Yards/TDsInterceptions/FumblesCompletion PercentagePasser RatingQBR
133.084/23233/211/461,589.058.4
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Green Bay Packers: Wie stehen die Chancen auf die Playoffs?

Was bedeutet das für die Playoff-Chancen der Cheeseheads? Essenziell wird in den kommenden Wochen sein, dass die O-Line Love wieder mehr Zeit und auch Sicherheit gibt, der junge Quarterback seine mentalen Fehler herunterschraubt und auch ansonsten das Playcalling ohne große Aussetzer vonstattengeht. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für die Packers vor allem in der Offensive, denn selbst während der jüngsten Siegesserie war LaFleurs Team ein gutes Stück davon entfernt, gegnerische Offensiven komplett kaltzustellen.

Hoffnung sollte das Restprogramm geben. Zunächst spielt Green Bay zu Hause gegen Tampa Bay, anschließend auswärts gegen Carolina und Minnesota und abschließend im Lambeau Field gegen die Chicago Bears. Alle vier Partien sind realistisch betrachtet machbare Aufgaben für die Packers, die mit wenigstens drei Erfolgen im Wild-Card-Rennen der NFC eigentlich einen Playoff-Platz ergattern sollten.

  • Week 15: Buccaneers (H)
  • Week 16: Panthers (A)
  • Week 17: Vikings (A)
  • Week 18: Bears (H)

Selbst wenn in der Postseason nach einem Spiel Schluss sein sollte, wäre ein Einzug in die Playoffs nach dem verkorksten Vorjahr und anschließendem Abgang von Legende Rodgers ein Achtungserfolg, der Love und LaFleur Selbstvertrauen geben sollte - und die Franchise für künftige Verhandlungen ein Stückchen attraktiver machen würde.

NFL: Diese Teams wären aktuell in den Playoffs

AFCNFC
Platz 1Ravens (10-3)49ers (10-3)
Platz 2Dolphins (9-4)Cowboys (10-3)
Platz 3Chiefs (8-5)Lions (9-4)
Platz 4Jaguars (8-5)Buccaneers (6-7)
Wild CardBrowns (8-5)Eagles (10-3)
Wild CardSteelers (7-6)Vikings (7-6)
Wild CardColts (7-6)Packers (6-7)