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Preseason Week 1 Takeaways: Wenn der Hype Realität wird

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© getty
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Kein Spielraum für Malik Willis - wie viel Rückstand hat Burks?

In gewisser Weise war das NFL-Debüt von Titans-Rookie-Quarterback Malik Willis genau das, was man erwarten konnte: Man sah die spektakuläre Athletik, man sah das Armtalent, die Big Plays waren da - und man sah, was für einen weiten Weg er als Pocket-Passer noch vor sich hat. Immer wieder hielt er den Ball zu lange, oder nahm kurzerhand die Beine in die Hand, statt offene Receiver anzuspielen.

Von außen betrachtet war es das Spiel, das man erwarten konnte - doch ganz offensichtlich wollte der Trainerstab in Tennessee von Willis andere Dinge sehen: Nur zwei Plays nach der Halbzeitpause - ein Run sowie ein weiterer Scramble von Willis - nahm Head Coach Mike Vrabel seinen Rookie-Quarterback raus und erklärte anschließend: "Er muss den Ball werfen, wenn seine Receiver frei sind. Er muss sicherer in seinen Reads werden, das werden wir evaluieren und schauen, ob es ein Timing-Problem war, oder was da los war."

Es ist davon auszugehen, dass die Titans-Coaches Willis in dieser Hinsicht klare Anweisungen gegeben haben und somit wird es spätestens jetzt spannend sein zu sehen, inwieweit sich Willis im zweiten Preseason-Spiel bereits als Passer steigern kann.

Während bei Willis eine längere Lernkurve zu erwarten war, sollte Treylon Burks in Tennessee eigentlich frühzeitig eine Rolle als Starter übernehmen. So zumindest lässt sich die Entscheidung, A.J. Brown weg zu traden, halbwegs nachvollziehen. Dass Burks diese Woche als einziger Rookie-Receiver, der in der ersten oder zweiten Runde gedraftet wurde, im dritten Viertel noch auf dem Platz stand - und Burks spielte sogar noch im vierten Viertel - ist dementsprechend eher kein gutes Zeichen.

Miamis vielsagende Personalentscheidungen

Die Liste der Dolphins-Spieler, die zum Preseason-Auftakt gegen Tampa Bay zuschauen durften, war lang und prominent - umso vielsagender ist es dann, zu schauen, wer trotzdem mit den Backups ran musste.

Dazu gehörte beispielsweise Mike Gesicki. Und ich bin ehrlich, ich hatte mich gewundert, dass die Dolphins Gesicki in der Offseason für immerhin knapp elf Millionen Dollar gehalten haben, nachdem klar war, dass eine Shanahan-Style-Offense nach South Beach kommt. Könnte Gesicki darin eine Art X-Receiver-Rolle ausfüllen? Vielleicht, aber als klassischer Tight End in dieser Offense muss man In-Line spielen und blocken; und das ist nicht gerade Gesickis Spiel.

Die Dolphins und Gesicki haben es in der Offseason zu einem Fokus gemacht, an den Blocking-Qualitäten des Tight Ends zu arbeiten; am Samstagabend musste er dennoch ran und vor allem In-Line agieren, und rotierte dabei mitunter mit Durham Smythe.

Ebenfalls auffällig: Während im Backfield Chase Edmonds und Raheem Mostert nicht spielten, war Myles Gaskin mit von der Partie. Nicht nur das, Gaskin kam erst nach Sony Michel und Salvon Ahmed zum Zug. Gaskin an diesem Punkt ist ein glasklarer Trade- oder potenzieller Cut-Kandidat.

Verletzungen - der schnelle Überblick

Keine Preseason ohne Verletzungen, und auch in Woche 1 erwischte es einige Spieler. Eine grobe Übersicht:

Zach Wilson, QB, Jets: Nach ersten Befürchtungen hinsichtlich eines möglichen Kreuzbandrisses gab es zumindest dahingehend etwas Entwarnung. Wilson hat sich zwar - ohne Gegnereinwirkung - im Spiel gegen die Eagles eine Knieverletzung zugezogen, soll aber nach zwei bis vier Wochen wieder mitwirken können. Kollektives Durchatmen in New York, vor einer Saison, in der Wilsons Entwicklung die weitere Weichenstellung sein soll.

Nick Harris, C, Browns: Von J.C. Tretter hatten sich die Browns in der Offseason getrennt, auch mit der Idee im Hinterkopf, dass man in Nick Harris einen Nachfolger in der Hinterhand hat. Dieser Plan wurde im Spiel gegen die Jaguars torpediert: Bereits im zweiten Play der Partie verletzte sich Harris am Knie, Browns-Coach Kevin Stefanski bestätigte am Samstag, dass die Saison für Harris höchstwahrscheinlich gelaufen ist.

Drake London, WR, Falcons: Der Rookie-Receiver fügte sich mit einem frühen 24-Yard-Catch im Spiel gegen die Lions gut ein - verließ die Partie dann jedoch mit einer Knieverletzung. Die ersten Berichte gaben Entwarnung hinsichtlich einer schweren Verletzung, doch London, Atlantas Top-Pick im vergangenen Draft, soll zumindest in dieser Woche nur limitiert mitwirken.
Mike McGlinchey, OT, 49ers: San Franciscos Right Tackle spielte nur acht Snaps beim Preseason-Auftakt gegen die Green Bay Packers. Nach der Partie vermeldete Head Coach Kyle Shanahan, dass McGlinchey Probleme mit dem Knie hatte, welche ihn zumindest für eine Woche auf Eis legen werden. Lineman-Kollege Daniel Brunskill, ein Starting-Kandidat für die Interior-Line, hat sich am Oberschenkel verletzt und wird laut Shanahan "für ein paar Wochen" fehlen. Darüber hinaus wurde kurz vor dem Wochenende aus San Francisco bekannt, dass Running Back Elijah Mitchell mit einer Oberschenkelverletzung vermutlich in der Preseason nicht zum Einsatz kommen wird.

Kadarius Toney, WR, Giants: Toney hat beim Preseason-Auftakt nicht mitgewirkt, insofern fällt er hier etwas aus der Reihe. Erwähnenswert ist er aufgrund der Aussage von Head Coach Brian Daboll vom Sonntag: Daboll nämlich kündigte bereits an, dass Toney in dieser Woche "wahrscheinlich nicht" trainieren wird. Es handelt sich wohl um eine Blessur am Bein, die so langsam zu einer Situation wird, die man aus Giants-Sicht im Auge behalten muss. Wan'Dale Robinson ist aktuell der klare Nummer-2-Receiver bei den Giants, da auch Sterling Shepard noch nicht wieder trainiert.

"Punt God" macht seinem Namen alle Ehre

Ein 82-Yard-Punt? Ernsthaft?! Ich bin mir sicher, dass Bills Mafia in der Regular Season solche Plays nur ein klein wenig feiern wird - "Punt God" Matt Araiza hat seinem Namen jedenfalls alle Ehre gemacht!

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