NFL

Mock Draft 2.1: Was machen die Saints nach dem Monster-Trade?

SPOX-Redakteur Adrian Franke stimmt euch mit dem Mock Draft auf die Draft-Season ein.
© getty

Was, wenn am Ende doch mehrere Teams früh einen Quarterback draften? Wenn die Verzweiflung auf der Position am Ende alles andere überwiegt? Der zweite Mock Draft von SPOX-Redakteur Adrian Franke deckt dieses Szenario ab - und unweigerlich rutschen mehrere gute Spieler dadurch ab.

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Disclaimer: Das ist die Version 2.1, die an mehreren Spots angepasst wurde, nachdem die New Orleans Saints und die Philadelphia Eagles mit ihrem Trade die erste Runde durcheinandergewirbelt haben. Überall wo ein Team jetzt einen anderen Spieler pickt, ist der vorherige Pick aus der Version 2.0 vermerkt.

NFL Mock Draft 2022 - Version 2.1

1. JACKSONVILLE JAGUARS - AIDAN HUTCHINSON, EDGE, MICHIGAN

Ich hatte es in meinem ersten Mock bereits angedeutet: Alles, was Jacksonville in dieser Offseason gemacht hat, deutet für mich darauf hin, dass Hutchinson der Pick an Nummer 1 Overall sein wird.

Dass sie Cam Robinson doch nochmals per Franchise Tag gehalten haben, dass sie viel Geld in Brandon Scherff investiert haben. Wir wissen, dass Doug Pederson sein Team über die Trenches aufbauen will, und ich kann mir vorstellen, dass in diesem Draft darauf auch ein zentraler Fokus in Jacksonville liegt.

Hutchinson hat nicht das Elite-Ceiling, das Myles Garrett oder Nick Bosa damals mitgebracht haben. Aber der Floor mit ihm ist extrem hoch, und ich habe wenig Zweifel daran, dass er Pederson auch dabei helfen wird, das Betriebsklima in Jacksonville zu verändern.

2. DETROIT LIONS - MALIK WILLIS, QB, LIBERTY

Und damit sind wir offiziell auf neuen Gleisen unterwegs. Vor zwei Wochen konnte ich es noch nicht in meinen Kopf rein bekommen, dass wirklich ein Quarterback so hoch gehen könnte, weil ich noch zu nah dran war an der sportlichen Analyse der Klasse. Auf meinem Big Board wird kein Quarterback in der Top 10 sein, jeder bringt noch klare Defizite und Schwächen mit.

Aber über diese beiden Wochen hat die nüchterne Erkenntnis eingesetzt, dass es einfach unwahrscheinlich ist, zu vermuten, dass Teams so lange auf der wichtigsten Position die Füße stillhalten. Selbst wenn die sportliche Qualität nicht so stark ist wie in vergangenen Jahren.

Detroit ist in einer ausgesprochen spannenden Situation, um gerade einen vergleichsweise rohen Quarterback für dessen Upside zu draften. Mit Jared Goff hat man einen Veteran, der vorerst starten könnte. Die Lions bieten eine Offensive Line, von der die meisten hoch gepickten Quarterbacks nur träumen können, und auch die Receiver-Gruppe nimmt so langsam Formen an. Plus: Ich kann mir vorstellen, dass Willis und Head Coach Dan Campbell gut zueinander passen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich, dass hier die Timeline für das Team und die zu prognostizierende Timeline des Spielers gut zusammenpassen.

3. HOUSTON TEXANS - TRAVON WALKER, DL, GEORGIA

Der Hype um Travon Walker klettert gefühlt immer weiter; an diesem Punkt wäre es fast schon überraschend, wenn er kein Top-5-Pick wäre, und manche prognostizieren ihn sogar an Nummer 1 nach Jacksonville. Ein Edge-Rusher mit derartiger athletischer Upside ist natürlich verlockend, keine Frage; aber das ist mir schon noch sehr viel Projection für einen Top-5-Pick.

Aber: Um meine Meinung geht es hier ja nur zweitrangig, denn der Hype um Walker ist so enorm mittlerweile, dass an diesen Gerüchten etwas dran sein muss. Und ich halte ihn für einen sehr guten Scheme-Fit in Houston, der dort in der Base-Front außen, im Sub-Package aber auch innen verteidigen könnte, ähnlich wie Jadeveon Clowney einst.

4. NEW YORK JETS - KAYVON THIBODEAUX, EDGE, OREGON

So ganz sicher bin ich bei den beiden Jets-Picks noch nicht. Wide Receiver mit einem der beiden ist sicher denkbar, Cornerback ebenfalls. Aber ich denke auch weiterhin, dass Joe Douglas in die Trenches investieren will - und dass Robert Saleh gerne einen zweiten High-End-Edge-Rusher hätte.

Thibodeaux gibt ihnen genau das. Ich weiß nicht, ob die Liga wirklich Skepsis bezüglich seiner Einstellung oder seiner Interessen abseits des Platzes hat. Rein sportlich sollte es hier keinen Zweifel geben, Thibodeaux ist eines der besten Prospects dieser Klasse und würde den Jets zusammen mit Carl Lawson und Quinnen Williams dazwischen einen Pass-Rush mit Elite-Potenzial geben.

5. NEW YORK GIANTS - IKEM EKWONU, OT, NC STATE

Die Giants könnten ihre beiden Top-10-Picks auf vielseitige Art und Weise verwenden, und sollte etwa Thibodeaux abrutschen, wäre auch das ein sehr denkbarer Pick. Wie ich es aber auch drehe und wende, es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass die Giants nicht mit einem der Top-Tackles aus dieser Top 10 rausgehen.

In diesem Szenario hier hätten sie die freie Auswahl, und die Gerüchteküche legt derzeit nahe, dass Ekwonu der Wunschspieler der neuen Giants-Bosse sein könnte. Er ist der vermutlich dominanteste Run-Blocker in diesem Draft, und ich kann mir vorstellen, dass die Ex-Bills-Doppelspitze in New York aus Buffalo den Ansatz mitbringt, auf High-Upside-Spieler zu gehen.

6. CAROLINA PANTHERS - DESMOND RIDDER, QB, CINCINNATI

So viele Quarterback-Wechsel in den vergangenen Wochen - und die Panthers stehen immer noch mit Sam Darnold da, und müssen nach außen verkaufen, dass Darnold ja vielleicht doch noch einen Sprung machen wird.

Dabei ist die Realität in Carolina ja denkbar simpel: Die Panthers haben bei Deshaun Watson nicht den Zuschlag erhalten, genau wie im Vorjahr nicht bei Matt Stafford. Dennoch haben sie nach den Trades für Darnold und C.J. Henderson nur einen einzigen Pick in der Top-100, diesen hier, Nummer 6 Overall.

Und ganz simpel gesagt: Wenn mit dem Nummer-6-Pick kein neuer Quarterback herausspringt, der idealerweise auch schnell starten kann, dann sehe ich nicht, dass Matt Rhule und Co. zum Saisonende noch im Amt sind. Ridder gibt ihnen zumindest eine Chance darauf, er bringt Upside mit, und er arbeitet besser in einer inkonstanten Pocket als etwa Kenny Pickett. Die Panthers haben zwar in die Line investiert, sind aber noch weit davon entfernt, eine rundum stabile O-Line aufzubieten.

Zusätzlich sei jedoch erwähnt: Hier wird es bis zum Draft ebenjene Verbindung zu Pickett geben, nachdem Rhule ihn bereits im College rekrutiert hatte.

7. NEW YORK GIANTS (via Bears) - SAUCE GARDNER, CB, CINCINNATI

Die Gerüchteküche verdichtet sich, dass die Giants sich noch von James Bradberry trennen werden - und dass sie Gardner sehr, sehr mögen. Klar ist, dass die Defense von Don Martindale mehrere gute Cornerbacks braucht, und Gardner könnte sich mit dem Pre-Draft-Prozess, in welchem er nicht zuletzt Zweifel an seinem Top-Speed beseitigte, als Top-Corner in dieser Klasse etabliert haben.

Ich kann mir nach wie vor vorstellen, dass Stingley mehr Upside hat, und wenn er dieses Versprechen erfüllt, er auch der beste Corner der Klasse und vor allem der ideale Fit für Martindales Defense wäre, als ein echter Nummer-1-Man-Corner. Aber wenn es darum geht, eine Prognose abzugeben, geht die Tendenz ligaweit mehr und mehr Richtung Gardner in der Top 8 und Stingley eher knapp außerhalb der Top 10.

8. ATLANTA FALCONS - DRAKE LONDON, WR, USC

Auden Tate, Olamide Zaccheaus, Christian Blake und KhaDarel Hodge - wenn morgen ein Spiel wäre, dann wäre das vermutlich das Wide Receiver Corps, mit dem der neue Falcons-Quarterback Marcus Mariota arbeiten müsste.

Ja, Atlanta ist jetzt offiziell im Rebuild angekommen, aber das ist keine Receiver Depth Chart, mit der man im Jahr 2022 in eine Saison gehen kann. Ich könnte mir hier auch Garrett Wilson vorstehen, womöglich auch Jameson Williams; London würde ihnen einen flexiblen X-Receiver geben, sowie ein zweites Matchup-Problem neben Kyle Pitts.