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5 Fragen zum Wilson-Trade: Eine folgerichtige Entscheidung der Seahawks

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© getty
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2. Was bedeutet der Trade für die Broncos?

Trevor Siemian, Paxton Lynch, Brock Osweiler, Case Keenum, Joe Flacco, Drew Lock, Brandon Allen, Jeff Driskel, Brett Rypien, Teddy Bridgewater.

Das ist die Liste der Starting-Quarterbacks, welche die Broncos seit dem Ende der Peyton-Manning-Ära angeführt haben. Wir sprechen dabei über einen Zeitraum von sechs Jahren.

Kaum ein Team war über diese Zeit so sehr auf der Suche nach einem neuen Quarterback, kaum ein Team unternahm so viele Anläufe. Sei es hoch im Draft wie mit Lynch und Lock, mit Veterans wie Flacco, Keenum und Bridgewater, oder mit kompletten Wildcards wie Brandon Allen und Trevor Siemian.

Es ist dementsprechend kein Zufall, dass die Broncos schon im Vorjahr, als Aaron Rodgers' Unzufriedenheit in Green Bay schließlich an die Oberfläche kochte, als der heißeste Favorit auf einen potenziellen Rodgers-Trade galten.

Dieses Spielchen setzte sich dann prompt in dieser Offseason fort. Rodgers ließ sich Zeit mit seiner Entscheidung, während Denvers neuer Head Coach Nathaniel Hackett aus Green Bay kam und dort eine sehr gute Beziehung zu Rodgers hatte. Rodgers' Entscheidung soll letztlich auch zwischen Denver und Green Bay gefallen sein.

Broncos öffnen ein Titelfenster

Am Ende wurde es Russell Wilson für die Broncos, doch die generelle Marschrichtung ist klar: In Mile High hatten sie genug von der Quarterback-Verzweiflung.

Genug davon, einen guten - und in Teilen sehr guten - Kader Jahr für Jahr zu verschwenden, ohne dass dabei Zählbares herauskam, weil man auf der wichtigsten Position zu schwach besetzt war.

Dieser Move ist genau das, was ich selbst so häufig predige: Teams sollten immer auf der Suche nach einem Quarterback-Upgrade sein. Und wenn ein Top-10-Quarterback verfügbar ist, während man selbst im kompletten Niemandsland auf der Position unterwegs ist, dann sollte man alle Hebel in Bewegung setzen, um diesen Quarterback zu bekommen.

Das haben die Broncos mit Rodgers versucht, und sie haben es mit Wilson versucht, und dafür kann man sie nur beglückwünschen.

AFC West: Die stärkste Division in der NFL

Dieser Trade öffnet ein Titelfenster für die Broncos. Denver hat einen exzellenten, jungen Receiver-Room, mit Jeudy, Sutton, Hamler und Tim Patrick.

Die Offensive Line ist solide, Right Tackle wird hier die Priorität in der Offseason sein. Und man hat einen starken defensiven Kern, um Spieler wie Simmons, Surtain und Chubb - mit Gerüchten über eine Rückkehr von Von Miller am Horizont.

Es wird spannend sein zu sehen, wie Hackett seine offensive Philosophie mit Wilson kombiniert, denn Wilson ist kein Quarterback, der einfach in jede Offense passt. Aber die Broncos haben jetzt ein Titelfenster geöffnet, und sorgen mit diesem Trade zudem dafür, dass die AFC West die mit Abstand stärkste Division in der NFL ist.