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Quarterback Ranking nach Woche 9: Mac Jones klettert - Mahomes im freien Fall

SPOX-Redakteur Adrian Franke sortiert die 32 Starting-Quarterbacks zur Saison-Halbzeit.
© getty
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24. TAYLOR HEINICKE, WASHINGTON FOOTBALL TEAM

Ranking nach Woche 5: 25.

Die letzten Wochen haben für mich doch noch einmal deutlich untermauert, dass Heinicke eher ein High-End-Backup und weniger ein Low-Level-Starter ist. Ja, manchmal bekommt man diese High-Risk-High-Reward-Spiele, wie etwa gegen Atlanta vor einigen Wochen; aber das reicht nicht. Denn in den anderen Spielen übewiegen die Fehler zu sehr, trifft er zu wenige seiner versuchten Shot-Plays und kann so der Offense entweder keinen Rhythmus geben, oder er schafft es nicht, komplette Drives hinzulegen.

23. JUSTIN FIELDS, CHICAGO BEARS

Ranking nach Woche 5: Nicht berücksichtigt.

Es gibt sie definitiv noch, die Momente, in denen das Spiel für Justin Fields einfach zu schnell zu sein scheint. Wenn er den Ball viel zu lange hält, wenn er das richtige Timing für die Pocket und für seine Passfenster einfach noch nicht hat. Aber nach einigen Spielen, in denen er teilweise komplett verloren wirkte, hatte er gegen San Francisco eine Art Trendwende. Hier knüpfte er nicht nur daran an, dass er seit einigen Wochen deutlich mehr scrambelt und der Offense so eine zusätzliche Dimension gibt, sondern auch das schnelle Kurzpassspiel klappte besser. Gegen Pittsburgh bestätigte er diese Fortschritte, auch wenn er und die Bears-Offense dabei zu spät aufwachten. Aber schon jetzt ist deutlich sichtbar, zu was Fields in der Lage ist, wenn er eine saubere Pocket bekommt und was er selbst am Boden kreieren kann.

22. JIMMY GAROPPOLO, SAN FRANCISCO 49ERS

Ranking nach Woche 5: Nicht berücksichtigt.

Hatte jetzt zwei sehr solide Spiele gegen Chicago - hier vor allem in der zweiten Hälfte - und am Sonntag gegen Arizona, aber ehrlicherweise lernen wir hier ja auch nichts Neues mehr. Garoppolo ist gut innerhalb der Struktur der Offense, er kann den Ball mit gutem Timing und schnellem Release vor allem Underneath verteilen, und in diesen beiden Spielen - das war mein positivster Takeaway aus seinen jüngsten Auftritten - zeigte er etwas mehr Aggressivität, wenn es darum geht, engere Fenster zu attackieren und schwierigere Würfe zu versuchen. Auf der anderen Seite fällt er weiterhin regelmäßig auseinander, wenn er Druck bekommt, ist zu zögerlich in der Pocket, wenn der erste Read nicht da ist, und ist eben nicht mehr als ein Game Manager, mit allen positiven und negativen Konnotationen, die dieser Ausdruck mitbringt.

21. TUA TAGOVAILOA, MIAMI DOLPHINS

Ranking nach Woche 5: Nicht berücksichtigt.

Es ist keineswegs so, dass Tua seit seiner Rückkehr einfach schlecht spielt, das Bills-Spiel mal ausgenommen. Das Problem ist eher, dass er sich dabei ausschließlich in den, vorgegeben maßgeblich durch die Offensive Line, extrem limitierten Parametern dieser aktuellen Dolphins-Offense bewegt. RPOs, generell das Quick Passing Game, diese Dinge funktionieren, und vereinzelt sieht man das Talent beim Wurf, etwa wenn er einen Ball zentral über den Linebacker und in die Hände seines Tight Ends legt. Aber es sind eben einzelne Momente, und der vielleicht frustrierendste Part ist, dass Tagovailoa vereinzelt besser zu spielen scheint als letztes Jahr - wir daraus für seine Evaluierung und weitere Prognose aber quasi nichts mitnehmen können, weil es durch den Rahmen dieser aktuellen Offense nah dran an einem Muster ohne Wert ist.

20. DANIEL JONES, NEW YORK GIANTS

Ranking nach Woche 5: 14.

Jones hat nach einem sehr guten Saisonstart etwas nachgelassen, nicht zuletzt die Big Plays fehlten in der Offense in den vergangenen Wochen doch auffallend häufig. Gegen die Raiders war ein vorsichtiger Schritt in die richtige Richtung, und das obwohl Jones einmal mehr extrem viel unter Druck stand. Auch wenn Jones für sich betrachtet in den vergangenen Wochen schlechter gespielt hat, so bleibt für mich doch gleichzeitig auch diese Saison untrennbar damit verknüpft, dass er wenig Hilfe erhält. Zu Saisonbeginn war eher die Offensive Line das Problem, in den vergangenen Spielen fehlten dann regelmäßig mehrere seiner Playmaker. Und Scheme und Play-Calling sind eben auch nur überschaubare Hilfestellungen. Jones kann als Runner eine Waffe sein und er hat einen guten Deep Ball; beides müsste noch tiefgreifender in die Offense eingebaut werden.

19. JALEN HURTS, PHILADELPHIA EAGLES

Ranking nach Woche 5: 17.

Ist Jalen Hurts die Antwort? Ist Nick Sirianni die Antwort? In beiden Fällen kann man berechtigterweise unterschiedlicher Meinung sein und darüber diskutieren, worüber aber die wenigsten diskutieren dürften, ist, dass die Kombination aus beiden bisher nicht die erhofften Resultate mit sich bringt. Siriannis Offense wirkt häufig so als wäre sie eher für Backup-Quarterback Gardner Minshew entworfen - was wiederum auch etwas über Hurts' Analyse verrät: Hurts ist kein Pocket-Passer, er ist nicht konstant in seiner Accuracy, er ist, zumindest aktuell, nicht bereit, ein ausgeprägtes Passing Game mitzutragen. Dass er am Boden Schaden anrichten kann, steht außer Frage und Philly konnte sich zuletzt mehr darauf stützen. Vielleicht ein Matchup-bedingtes Thema, vielleicht aber auch ein Trend. Und es ist nicht so, als wäre er per se ein schlechter Passer. Eher einer, der eine spezifische Offense braucht.

18. BAKER MAYFIELD, CLEVELAND BROWNS

Ranking nach Woche 5: 20.

Mayfield und die Browns stehen vor einer sehr interessanten Offseason. Denn während Mayfield in dieser Saison eindeutig seine Toughness unter Beweis stellt, konnte er rein sportlich nicht an seine zweite Saisonhälfte 2020 anknüpfen. Und in einem ehrlichen Moment würde Mayfield vielleicht zugeben, dass seine Schulterverletzung sein Spiel doch stärker beeinflusst - aber das was wir aktuell sehen, legt ganz klar nahe, dass Mayfield auf sein Ökosystem angewiesen ist. Ohne das dominante Run Game, ohne das dominante Play-Action-Passspiel, spielt Mayfield eine höchst mittelmäßige Saison. Er ist kein Quarterback, der viel kreiert. Die gute Nachricht aus Browns-Sicht ist, dass er immer noch sehr ordentlich spielt, wenn er aus einer sauberen Pocket agieren kann. Die andere gute Nachricht ist, dass Mayfield tatsächlich ein besserer Quarterback ohne Odell Beckham auf dem Platz ist.

17. CARSON WENTZ, INDIANAPOLIS COLTS

Ranking nach Woche 5: 19.

Hatte einen vielversprechenden Saisonstart, über die letzten Wochen erinnerte er Colts-Fans dann schmerzhaft daran, was das "Gesamtpaket Carson Wentz" immer noch beinhaltet. Und das sind eben die kritischen Fehler, auch die maßgeblich selbstverschuldeten Fehler, die sein Team Spiele kosten können. Die kommen längst nicht so häufig vor wie zuletzt in Philadelphia, das muss man klar sagen, was natürlich auch an Frank Reichs Offense liegt, und einige vorteilhafte Pass-Interference-Strafen bei klaren Underthrows halfen zuletzt. Wentz spielt alles in allem absolut solide, auf die Saison betrachtet übertrifft er meine Erwartungen ein wenig, bewegt sich aber noch immer in den grob zu erwartenden Parametern. Das Jets-Spiel, mit einem dominanten Run Game und Big Plays im Passspiel trotz eines relativ sicheren Ansatzes war vermutlich, auch strukturell gedacht, die beste Version dieser Offense. Und das ist es letztlich, worauf man mit Wentz hofft.